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Ifo: Anzeichen für Stabilisierung am deutschen Arbeitsmarkt

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Weniger deutsche Unternehmen als zuletzt wollen Stellen abbauen
©APA/APA/dpa/Annette Riedl
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In Deutschland mehren sich positive Signale am Jobmarkt. So wollen weniger Unternehmen als zuletzt Stellen abbauen. Das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts stieg im Mai auf 95,2 Punkte, nach 94,0 Zählern im April, wie die Münchner Wirtschaftsforscher mitteilten. "Der Arbeitsmarkt zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.

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"Ob daraus eine echte Trendwende wird, hängt maßgeblich von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab." Noch gebe es allerdings mehr Firmen, die künftig ihre Zahl der Beschäftigten senken wollen, als Unternehmen, die einen Jobaufbau planten, sagte Wohlrabe der Nachrichtenagentur Reuters.

In der deutschen Industrie ist das Barometer demnach zum fünften Mal in Folge gestiegen. "Insgesamt bauen die Unternehmen jedoch weiter mehrheitlich Stellen ab", erklärte das Ifo. Die deutschen Dienstleister stockten ihren Personalbestand dagegen leicht auf - "insbesondere in der Leiharbeitsbranche keimt vorsichtiger Optimismus auf". Im deutschen Handel überwiegt hingegen weiter der Abbau von Arbeitsplätzen. Auch die Betriebe im deutschen Baugewerbe planen noch überwiegend mit weniger Beschäftigten, wenngleich sich auch hier der Stellenabbau vermindert.

Unterdessen kletterte das deutsche IAB-Arbeitsmarktbarometer im Mai zum zweiten Mal in Folge. Der Frühindikator stieg zum Vormonat um 0,2 Punkte und liegt damit bei 98,9 Zählern, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mitteilte. Die Komponente für die deutsche Arbeitslosigkeit blieb trotz einer leichten Zunahme mit 97,6 Punkten weiter deutlich im negativen Bereich. "Ohne Trendwende bei der wirtschaftlichen Entwicklung wird die Arbeitslosigkeit weiter zunehmen", sagte Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen am IAB.

Die Beschäftigungskomponente stieg minimal um 0,1 Punkte auf 100,1 Punkte und liegt damit erstmals seit Beginn des Jahres wieder etwas über der neutralen Marke von 100 Zählern. "Die Aussichten am Arbeitsmarkt knicken nicht weiter ein, aber von einem Befreiungsschlag kann keine Rede sein", erklärte Weber. Die Skala der Barometer reicht von 90 - sehr schlechte Entwicklung - bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 überraschend deutlich um 0,4 Prozent gewachsen. Allerdings rechnen viele Ökonomen damit, dass der Zollstreit mit den USA und die allgemeine Unsicherheit die Konjunktur im laufenden zweiten Quartal bremsen dürften.

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