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Die Zölle von US-Präsident Donald Trump haben den bayerischen Hersteller mit Sitz in Ingolstadt allein im ersten Halbjahr 600 Mio. Euro gekostet. Bisher habe Audi die Abgaben von 27,5 Prozent nicht an die Kunden weitergegeben, sagte Finanzchef Jürgen Rittersberger am Montag bei der Vorlage der Geschäftszahlen.
Was die am Sonntag erzielte Vereinbarung zwischen Trump und der EU bedeute, prüfe sein Unternehmen gerade. "Wir schauen uns die Vereinbarung im Detail an und dann werden wir entscheiden, wie wir weitermachen." Preiserhöhungen in den USA schloss er dabei nicht aus.
Die Volkswagen-Tochter Audi ist beim US-Geschäft vollständig auf Importe angewiesen und verfügt nicht über eine eigene Fertigung in den USA. Rittersberger sagte, bis Jahresende solle eine Entscheidung über ein eigenes Audi-Werk in den USA getroffen werden. Das für den US-Markt wichtigste Fahrzeug ist der Q5, den Audi aus seinem Werk in Mexiko importiert. Entsprechend müsse das Unternehmen noch prüfen, wie es mit den Zöllen dort weitergehe, sagte Rittersberger.
Für das Gesamtjahr kappte Audi seine Prognose und rechnet nun mit einer Rendite von fünf bis sieben Prozent. Dabei sind die US-Zölle noch in einer Spanne von zehn bis 27,5 Prozent berücksichtigt. Im März hatte Audi noch sieben bis neun Prozent für möglich gehalten, allerdings waren dabei die Zölle ausgeklammert. Im ersten Halbjahr brach die Rendite des Audi-Konzerns mit den Marken Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati auf 3,3 Prozent von 6,4 Prozent ein. Allein die Marke Audi schaffte sogar nur noch 1,8 Prozent Rendite. Neben den Zöllen spielten dabei auch die Kosten für das Sparprogramm eine Rolle, für das Audi unter dem Strich 300 Mio. Euro zurückstellte. Das Unternehmen hat sich im März mit dem Betriebsrat auf den Abbau von 7.500 Arbeitsplätzen bis 2029 geeinigt.