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Der DAX rutschte in Frankfurt um 3,00 Prozent auf 19.670,88 Zähler ab. In London gab der FTSE-100 um 2,92 Prozent auf 7.679,48 Einheiten nach. Der Schweizer Leitindex SMI verlor aufgrund nachgebender Schwergewichte aus dem Pharmasektor noch etwas deutlichere 4,2 Prozent.
Nach der Verschärfung des Handelskonflikts durch die USA haben China und die EU am Mittwoch jeweils mit Gegenzöllen zurückgeschlagen. Die EU einigte sich auf erste Gegenmaßnahmen zu den US-Stahl- und Aluminiumzöllen. Die 66-seitige Liste soll laut EU-Kreisen etwa 25 Prozent auf Sojabohnen, Kleidung sowie Eisen-, Stahl- und Aluminiumwaren umfassen. Für andere Waren sollen 10 Prozent fällig werden.
China hatte zuvor erklärt, die Abgaben auf US-Produkte auf 84 Prozent zu heben. Die USA erheben inzwischen insgesamt 104 Prozent auf Einfuhren aus China. Die Entwicklung nährt Befürchtungen hinsichtlich einer sich immer schneller drehenden Zollspirale, die die Weltwirtschaft ausbremsen könnte.
Der Schaden für die Gesamtjahresgewinne europäischer Unternehmen sei wegen des Vertrauensverlusts bei den Verbrauchern wahrscheinlich schon angerichtet, meinen die Marktstrategen der Deutschen Bank. Das Ausmaß des Schadens hänge jedoch davon ab, ob, wann und in welchem Umfang die US-Regierung deeskalieren wird.
Eine Branchenbetrachtung in Europa zeigte alle Sektoren deutlich in der Verlustzone. Die stärksten Abschläge gab es bei Pharmawerten zu sehen. US-Präsident Donald Trump kündigte zuletzt "große Zölle" auf Pharmaimporte an. Schwergewichte wie Novo Nordisk, Novartis und Roche verloren zwischen 5,8 und 6,9 Prozent.
Tief im Minus notierten auch Ölwerte. Im Ölbereich drückte zusätzlich auf die Aktienkurse, dass die Rohölnotierungen mittlerweile auf das tiefste Niveau seit Anfang 2021 gerutscht waren.
Immobilienwerten setzten die steigenden Anleiherenditen zu. Der Sektor reagiert traditionell äußerst sensibel auf die Höhe der Kreditkosten. Weit nach unten ging es zudem mit Bankaktien, die unter den eingetrübten Konjunkturaussichten litten.