
von
Der Euro-Stoxx-50 steigerte sich am Freitag um 0,70 Prozent auf 5.233,58 Einheiten. In Frankfurt legte der DAX um 1,27 Prozent auf 23.350,55 Zähler zu. Außerhalb des Euroraums gab der FTSE-100 in London um 0,20 Prozent auf 8.774,65 Einheiten nach.
Im Fokus stehen weiterhin die Entwicklungen rund um den Nahost-Konflikt. Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen mit ihrem Kollegen aus Teheran über das iranische Atomprogramm verhandeln. Vor dem Hintergrund eines möglichen Eingreifens der USA an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran ist es ein Ziel der europäischen Minister, den Iran zum Einlenken bei seinen Atomvorhaben zu bewegen.
Der unmittelbare Kriegseintritt der USA scheint unterdessen nicht mehr ganz so wahrscheinlich. Das Weiße Haus sieht immer noch "beträchtliche Chance" für Verhandlungen mit dem Iran. US-Präsident Donald Trump will laut seiner Sprecherin die Entwicklung abwarten und innerhalb der nächsten zwei Wochen über einen möglichen militärischen Schritt entscheiden.
Bei den Sektoren zeigte sich eine Branchenrotation. Die am Vortag noch schwachen Reise- und Freizeitunternehmen erholten sich, während der zuletzt starke Ölsektor schwächelte. Zu den starken Gewinnern gehörten Aktien des Reisekonzerns Tui mit plus 6,5 Prozent auf 6,59 Euro. Die britische Investmentbank Barclays hatte das Kursziel von 7,70 auf 11 Euro angehoben und die Einstufung von "Underweight" auf "Overweight" gedreht.
Aus der Finanzbranche gab es Neuigkeiten. Die UniCredit könnte ihr Übernahmeangebot für die kleinere italienische Konkurrentin Banco BPM zurückziehen. Davor warnte UniCredits CEO Andrea Orcel im Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica". "Wenn wir die Probleme nicht lösen können - was wahrscheinlich ist - werden wir uns zurückziehen", betonte Orcel. UniCredit habe auch ohne Fusionen eine starke Zukunft, versicherte Orcel im Interview. Die Papiere der Bank Austria-Mutter verteuerten sich um 0,8 Prozent. Die Titel von Banco BPM legten magere 0,2 Prozent zu.
Gefragt waren zudem Akzo Nobel, die um 1,8 Prozent anzogen. Die US-Bank JPMorgan hatte dem Wert das Gütesiegel "Positive Catalyst Watch" verliehen und ist damit optimistisch für die anstehenden Ergebnisse des Lackherstellers. Zudem hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs das Kursziel von 62 auf 65 Euro erhöht und ihre Kaufempfehlung bestätigt.
Unter den Bauwerten ragten Holcim mit 2,1 Prozent Gewinn hervor. Von Montag an werden die Aktien des Zementkonzerns erstmals nach der Abspaltung des Amerika-Geschäfts gehandelt. Die Holcim-Aktionäre erhalten dann für jede Aktie eine von Amrize. Die Käufer spekulierten darauf, dass die Summe aller Teile mehr ergebe als das aktuell Ganze, hieß es aus dem Handel.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN