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Deutscher Einzelhandel mit unerwartetem Umsatzminus im Mai

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Inflationsbereinigt belief sich der Rückgang auf 1,6 Prozent
©APA/APA/dpa/Annette Riedl
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Der deutsche Einzelhandel hat im Mai überraschend einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Der Umsatz sank um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Real, also inflationsbereinigt, fiel der Rückgang mit 1,6 Prozent noch größer aus. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten hier mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im April ein Minus von 0,6 Prozent gegeben hatte.

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"Der deutliche Umsatzrückgang überrascht ziemlich", kommentierte Chefökonom Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank die Entwicklung. Zwar könne es im Juni zu einer Gegenbewegung kommen. "Größere und nachhaltige Konsumsprünge sind vorerst nicht zu erwarten", sagte Krüger. Das Konsumklima in Deutschland bessere sich einfach nicht.

Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln sank im Mai im Vergleich zum Vormonat real um 1,3 Prozent. Bei Nicht-Lebensmitteln verbuchten die Händler sogar ein Minus von 2,2 Prozent. Auch der Internet- und Versandhandel konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen: Hier sanken die Umsätze um 1,4 Prozent.

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich zuletzt wieder eingetrübt. Das für Juli berechnete Konsumklima-Barometer sank um 0,3 Punkte auf minus 20,3 Zähler, wie die GfK-Marktforscher und das Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) bei ihrer Umfrage unter rund 2000 Personen ermittelten. "Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen", erklärte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Dafür ist vor allem die gestiegene Sparneigung verantwortlich." Sie konterkariere derzeit die positiven Impulse durch verbesserte Einkommensaussichten. "Eine hohe Sparneigung der Konsumenten ist auch Ausdruck ihrer anhaltenden Verunsicherung und damit fehlender Planungssicherheit."

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