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Die Aktionäre sollen am 8. August auf einer außerordentlichen Hauptversammlung darüber entscheiden. In der Regierung seien sich jetzt das Kanzleramt sowie das Verteidigungs- und Wirtschaftsministerium einig, einen Staatseinstieg aktuell nicht zu forcieren, berichtete das Blatt weiter. Stattdessen wolle die deutsche Regierung mithilfe einer "Sicherheitsvereinbarung" klarstellen, dass trotz der Ausgliederung der Sparte weder die Landesverteidigung noch die Arbeitsplätze grundsätzlich gefährdet würden. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte noch unter der Ampel-Regierung vor zwei Jahren erklärt, der Bund erwäge den Erwerb eines Minderheitenanteils an TKMS.
Bei Thyssenkrupp war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Der Konzern hatte allerdings in der Vergangenheit erklärt, eine staatliche Beteiligung sei keine Voraussetzung für eine Veräußerung von TKMS und die geplante Ausgliederung werde ungeachtet dessen weiterverfolgt.
Unterdessen wollen Arbeitnehmervertreter eine staatliche Beteiligung. "Unser Ziel ist weiterhin, dass sich der Staat an diesem Unternehmen beteiligt", betonte Jürgen Kerner, IG Metall Vize-Chef und Aufsichtsratsmitglied bei Thyssenkrupp gegenüber dem Blatt. Der Chef der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, hatte Reuters Anfang Juni im Interview erklärt, "die Frage eines Staatseinstiegs muss in den nächsten Wochen geklärt werden."