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Deutsche Autobauer fallen international verglichen zurück

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Hohe Preise im Vorjahr nicht mehr so durchsetzbar
©APA/APA/dpa/Christophe Gateau
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Für die deutschen Autokonzerne ist es voriges Jahr schlechter gelaufen als für viele ihrer Wettbewerber. Das zeigt eine Analyse, für die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY die Zahlen der 16 weltweit führenden Hersteller ausgewertet hat.

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Gemessen an der Umsatzentwicklung erging es nur Stellantis schlechter. Der Autobauerverbund verzeichnete ein Minus von 17 Prozent. VW erwirtschaftete 2024 noch ein leichtes Umsatzplus, BMW und Mercedes-Benz machten weniger Geschäft. Insgesamt sanken ihre Erlöse um 2,8 Prozent.

Zum Vergleich: Der Umsatz aller untersuchten Unternehmen legte 2024 um 1,6 Prozent zu und übersprang die Marke von zwei Billionen Euro. Das deutsche Trio machte mit einem Erlös von fast 613 Milliarden Euro zwar immer noch rund 30 Prozent aus. Der Anteil am Gesamtumsatz sank im Vorjahresvergleich aber.

Auch beim operativen Gewinn hinkten VW, BMW und Mercedes der Mehrzahl der andere Konzerne deutlich hinterher. Besser als die deutschen Unternehmen entwickelten sich demnach vor allem japanische Hersteller und US-Autobauer.

Noch im Jahr 2023 sei es gerade den Premiumherstellern gelungen, hohe Preise durchzusetzen, erklärte EY-Marktbeobachter Constantin Gall. Doch der Wind habe sich gedreht. Die Wirtschaftslage und globale Konflikte ließen die Nachfrage deutlich sinken. Der Wettbewerb werde wieder verstärkt über den Preis ausgetragen. Außerdem bereiten den Deutschen vor allem asiatische Hersteller mit ihren innovativen und gleichzeitig preiswerten Fahrzeugen immer größere Sorgen.

Die Autoindustrie steckt angesichts schwacher Konjunktur in der Krise und leidet unter der niedrigeren Nachfrage vor allem nach E-Autos. Mehrere Hersteller und Zulieferer kündigten in den vergangenen Monaten bereits Sparprogramme mit Stellenabbau an.

Deutlich verschärfen dürfte sich durch den Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten: In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Donald Trump seine Drohungen wahr gemacht und für Anfang April Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte angekündigt. Vor allem für die Hersteller aus Deutschland kommt das zur Unzeit. Denn die USA sind nach jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts ihr wichtigster Exportmarkt. Kein anderes Land nahm so viele neue Pkw aus Deutschland ab wie die Vereinigten Staaten.

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