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55,7 Prozent aller neu zugelassenen BMW hatten im ersten Halbjahr einen Hybrid- oder vollelektrischen Antrieb, rechnet BMW Österreich-Chef Alexander Bamberger vor. Er ist seit einem Jahr neuer Chef der Bayern hierzulande. Zwei von drei Autos seines Konzerns gehen an Firmenkunden, bei den Elektroautos seien es rund 80 Prozent, wobei der Privatkundenanteil im Steigen sei.
"2024 betrug der Anteil der Privatkunden für Produkte der Marken BMW und Mini 30,4 Prozent, im ersten Halbjahr 2025 lag dieser bei 36,7 Prozent. Bei den vollelektrischen Modellen stieg der Anteil von 24 auf 28,6 Prozent im ersten Halbjahr an", so Bamberger im Gespräch mit der APA.
Im größten Motorenwerk der Bayern weltweit, im oberösterreichischen Steyr, laufe gerade die sechste und somit neueste Generation des BMW-E-Motors vom Band, dieser wird im BMW iX3 verbaut. Gebaut wird das Fahrzeug ab Herbst im ungarischen Debrecen.
Der Gebrauchtwagenmarkt für vollelektrische Autos sei in Österreich noch überschaubar, aber im Wachsen. "Das zieht an", so Bamberger. Hier helfe auch, dass sich Befürchtungen über einen raschen Leistungsverlust der Akkus nicht bewahrheitet haben. Selbst zehn Jahre alte BMW hätten noch über 90 Prozent der Ausgangsleistung. An Bedeutung verliere auch die Reichweitenthematik, hier habe sich viel getan, auch bei der Ladegeschwindigkeit.
Nach wie vor betont BMW die Wichtigkeit der Technologieoffenheit, diesen Wunsch gäbe es auch bei der Kundschaft. Diese käme nicht zum BMW-Händler und sage, "ich will ein Elektroauto" - sondern "ich will ein Auto bestimmter Größe oder Baureihe, und dann werde geschaut, welcher Antrieb am besten zum Kunden und dessen Infrastruktur - Stichwort Lademöglichkeiten - passt", erklärte Bamberger. "Unsere Kunden schätzen es, dass sich unsere Modelle nicht nach Antriebsarten unterscheiden. Ein Fünfer sieht aus wie ein Fünfer - unabhängig ob Stromer oder Verbrenner", so seine Erfahrung. Der Autoverkäufer bei BMW werde auch immer mehr zum "Energieberater" für das Ladepaket rundherum, beschreibt er die neuen Herausforderungen im Job.
Beim Thema Zölle gibt sich BMW nach der Einigung zwischen EU und USA am vorigen Sonntag in Schottland zurückhaltend, hier seien noch einige Fragen offen. Am besten wären jedenfalls gar keine Zölle, auch nicht von Seiten der EU. Die Bayern betreiben in den USA in Spartanburg (South Carolina) das größte Produktionswerk der BMW Group weltweit. Dort werden die SUV-Modelle (X3, X4, X5, X6, X7 und XM) montiert.
"Gerade die EU-Kommission würde mit einer deutlichen Senkung der Einfuhrzölle auf Fahrzeug-Importe aus den USA der Tatsache Rechnung tragen, dass über 80 Prozent der Pkw-Einfuhren aus den USA auf deutsche Unternehmen entfällt", heißt es dazu aus der Konzernzentrale in München.