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IC-Substrate gelten als wichtiger Bestandteil von modernen Hochleistungsmikrochips, die Transistoren auf Halbleitern mit Energie und Daten versorgen. "Europa muss elementare Technologien für die Welt von heute und morgen beherrschen, die Mikroelektronik ist eine davon. Kein Handy, kein Computer, keine AI, kein Flugzeug ohne IC-Substrate und Mikroelektronik", sagte AT&S-CEO Michael Mertin, der erst seit etwa einem Monat die Geschicke des börsennotierten Konzerns leitet. Mikroelektronik ist seiner Ansicht nach einer der Schlüssel zur Schaffung und Sicherung von nachhaltigem Wohlstand in Europa. Und IC-Substrate sind ein wichtiger Teil davon.
Zur Eröffnung kam unter anderem auch Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). "Mikroelektronik ist eine der zentralen Schlüsseltechnologien des digitalen Zeitalters, ohne sie ist Künstliche Intelligenz nicht denkbar. Denn KI braucht nicht nur leistungsfähige Software, sondern auch die passende Hardware", unterstrich der Regierungspolitiker. Mit AT&S habe Österreich einen "globalen Hightech Champion". Das neue Kompetenzzentrum in Leoben sei ein starkes Zeichen. Deshalb stelle die Bundesregierung knapp 400 Mio. Euro für die Beteiligung an zwei Important Projects of Common European Interest (IPCEI) im Bereich Mikroelektronik bereit. HTB3 soll laut Mertin als "Innovationsschmiede" etabliert werden. Er forderte von der EU eine "mutige und innovative Mikroelektronik-Strategie". Das neue Werk wurde bereits im Rahmen des IPCEI-Programms gefördert.
"Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren drei Standorten in Österreich, China und Malaysia nun eine vollständig diversifizierte Lieferkette anbieten können. Nicht nur global, sondern auf die heutigen Kundenbedürfnisse zugeschnitten", sagte Ingolf Schröder, EVP der AT&S Business Unit Microelectronics. "Wir haben bereits erste Muster an einige Kunden geliefert, und die Qualifizierung für neue Produkte läuft nach Plan." AT&S arbeite an der weiteren Diversifizierung des Kundenportfolios, wobei die R&D-Kapazitäten optimal genutzt werden sollen. Für Schröder sind die IC-Substrate die "modernen Helden" in der Mikroelektronik.
Der Leiterplattenhersteller hat im Geschäftsjahr 2024/25 trotz Preisdruck und anhaltend schwacher Nachfrage in einigen Segmenten einen leichten Umsatzanstieg auf 1,59 Mrd. Euro (+3 Prozent) verbucht. Ausschlaggebend für das deutlich verbesserte Konzernergebnis war der Verkauf des Werks in Korea. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg um 97 Prozent auf 606 Mio. Euro, das Konzernergebnis belief sich auf 90 Mio. Euro nach einem Verlust von 37 Mio. Euro im Vorjahr.
Für das Geschäftsjahr 2026/27 wird ein Umsatz von 2,1 bis 2,4 Mrd. Euro sowie eine EBITDA-Marge zwischen 24 und 28 Prozent angepeilt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit knapp 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit - davon sind rund 1.700 am Standort Leoben beschäftigt. Neue Beschäftigte werden immer wieder gesucht. Im neuen Werk sind rund 30 Nationen vertreten, am gesamten Headquarter mehr als 60.
LEOBEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/INGRID KORNBERGER