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PORR AG – österreichisches Bauunternehmen mit großer Tradition

Aktualisiert
Lesezeit
7 min
Die Porr AG, Österreichs ältestes börsennotiertes Unternehmen, liegt auf Platz 13 im trend TOP500 Ranking.
Die Porr AG, Österreichs ältestes börsennotiertes Unternehmen, liegt auf Platz 13 im trend TOP500 Ranking.©Elke Mayr
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Die PORR AG, das älteste börsennotierte Unternehmen Österreichs, setzt durch die Umsetzung von zahlreichen und nachhaltigen Projekten klare Akzente in der Baubranche. Mit seinem Jahresumsatz von 5,7 Mrd EUR liegt das Unternehmen auf Rang 14 der trend TOP 500 in Österreich.

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  • Gegründet: 1869

  • Firmensitz: Absberggasse 47, 1100 Wien

  • Mitarbeiter: 20.232

  • Tätigkeit: Bauwesen

  • Umsatz 2022: 6,226 Mrd. €

  • Gewinn [EBIT] 2022: 118,29 Mio. €

  • Eigentümer: Syndikat (Strauss-Gruppe, IGO-Ortner-Gruppe) 50,4%, Streubesitz 49,6%, Heitkamp Construction GmbH 4,34%, Porr-Management und eigene Aktien 2,92%

  • Management: Karl-Heinz Strauss (CEO), Klemens Eiter (CFO), Josef Pein(COO), Jürgen Raschendorfer (COO)

  • Aufsichtsrat:Karl Pistotnik (Vorsitzender), Klaus Ortner (Stv.V.), Robert Grüneis, Gottfried Hatzenbichler, Michael Kaincz, Walter Knirsch, Ortner Iris, Wolfgang Ringhofer, Michael Tomitz, Bernhard Vanas, Susanne Weiss, Thomas Winischhofer

  • Börse-Kennzahl: AT0000609607

  • Website: porr-group.com

Von der allgemeinen österreichischen Baugesellschaft zur PORR AG

Die PORR AG ist die älteste börsennotierte Gesellschaft Österreichs. Porr-Chef Karl-Heinz Strauss erklärte dazu im trend: "Wir haben Ende 2010 einmal genau untersucht, welche Vorteile es hat, an der Börse zu bleiben. Die Entscheidung ist eindeutig zu Gunsten der weiteren Notiz an der Wiener Börse gefallen. Weil wir dadurch Zugang zu Finanzmitteln hatten und weil wir auch erkannt haben, dass verstärkte Öffentlichkeit und Transparenz, die eine Börsennotierung mit sich bringt, auch sehr zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben. Und den Aktionären der Porr AG hat die 150-jährige Notierung an der Wiener Börse - wenn auch mit einigem Auf und Ab - im Schnitt eine jährliche Rendite von über sechs Prozent gebracht."

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Porr CEO Karl-Heinz Strauss

© Astrid Knie

"Wir haben alles überlebt", sagt CEO Karl-Heinz Strauss auch, "als die Porr gegründet wurde, hatte Österreich noch einen Kaiser, dann kamen zwei Weltkriege, Wirtschaftskrisen, der Mauerfall -und uns gibt es noch immer. Das Unternehmen hat alles überlebt und sich immer neu erfunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die Wiedergründung auf einer Parkbank in Salzburg statt. Und die Porr AG ist das älteste Unternehmen an der Wiener Börse, auch wenn die Kollegen von Wienerberger das nicht gerne hören. Inzwischen ist die Porr ein Familienunternehmen, und wir bauen möglichst viel selbst, um so wenig wie möglich von anderen abhängig zu sein."

1869 wurde die heutige Porr als Allgemeine Österreichische Baugesellschaft gegründet. Den Namen trägt das Unternehmen von seinem Gründer Arthur Porr, einem Pionier des Stahlbetonbaus, der Österreich zum führenden Land in der Bautechnik machte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verhalfen die Erfindungen des Zivilingenieurs der Betonbauweise zum Durchbruch. Die Technologie sicherte auch die führende Stellung der mit O. Stern gegründeten "A. Porr Betonbauunternehmung GmbH", deren Geschäftsführer Arthur Porr auch bis 1914 war. Durch die Fusion mit der "Allgemeinen österreichischen Baugesellschaft" entstand 1927 die Allgemeine Baugesellschaft - A. Porr AG, heute Porr AG.

Die ersten große Aufträge des noch jungen Unternehmens waren der Bau der Zugverbindung Wien – Budweis und mehrere Gebäude im ersten Wiener Gemeindebezirk, wie das Haus der Industrie und der Bau des Hauses Ecke Albertinaplatz/Philharmonikerstraße im 1. Wiener Gemeindebezirk (1873-1874), das zwei Jahre später von Eduard Sacher erworben wurde, der dort sein Luxushotel - das bis heute bekannte Hotel Sacher - eröffnete.

Durch die Innovationen Arthur Porrs und des dadurch entstandenen Technologievorsprungs im Betonbau konnte das Unternehmen in der Zwischenkriegszeit florieren. Ein Prestigeprojekt ab 1930 stellte die Großglockner Hochalpenstraße dar. Im Zweiten Weltkrieg kam es zur kompletten Zerstörung des Betriebs und er musste ab 1945 von Grund auf neu aufgebaut werden.

In den 1970er Jahren entwickelte das Unternehmen die bis heute weltweit unter Tiefbau-Ingenieuren bekannte und angewandte NATM (New Austrian Tunneling Method).

Heute ist die PORR AG mehrheitlich im Eigentum eines Syndikates aus der Strauss-Gruppe und der Ortner-Gruppe. Die Strauss-Gruppe übernahm 2012 die Anteile der UniCredit Bank Austria AG und der B&C-Gruppe .

2021 wurde der Betrieb umstrukturiert, um die Komplexität zu verringern und zur Erstellung klarerer Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche. Über das hinaus soll dies die Transparenz und Vergleichbarkeit steigern.

Das Unternehmen ist in vielen bautechnischen Bereichen tätig. Durch die Größe der PORR AG kann alles von Planung über Bau und Betrieb bis hin zu Abriss selbst geleistet werden. Die Bereiche beinhalten Hochbau, Tiefbau, Infrastrukturbau und Umwelttechnik.

Die PORR AG ist an der Wiener Börse notiert unter der ISIN AT0000609607.

Karl-Heinz Strauss ist seit 2010 der Generaldirektor der Aktiengesellschafft.

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

3.524

1,41

2016

3.925

11,38

2017

4.738,20

20,72

2018

5.592,91

18,04

2019

5.570,30

-0,4

2020

5.185,35

-6,91

2021

5.727,32

10,45

2022

6.226,41

8,71

Umsatzentwicklung Porr AG 2015 - 2022

UBM Development

Eng mit der Porr verbunden ist der Immobilienentwickler UBM Development. Das Immobilienunternehmen ist zwar offiziell ein eigenes Unternehmen, wird aber so wie die Porr AG von der Familie Strauss kontrolliert, die über das Sysndikat Syndikat IGO Ortner/Strauss 38,8 Prozent der Anteile an dem Unternehmen hält. Die restlichen Anteile des börsennotierten Unternehmens (AT0000815402) sind zum Großteil (49,4 %) im Streubesitz. Porr-Chef Karl-Heinz Strauss ist Aufsichtsratsvorsitzender der UBM-Gruppe.

Über die UBM Development errichtet die Porr Immobilienprojekte wie etwa eine große Wohnhausanlage am Areal des ehemaligen Nordbahnhofs in Wien-Leopoldstadt. Insgesamt bietet das Areal Platz für mehr als 10.000 Wohnungen, die in mehreren Etappen bis 2026 fertiggestellt werden sollen.

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Der Porr Tower in Wien, die Zentrale des international tätigen Baukonzerns.

© Harry Schiffer Photodesign

Innovative PORR-Projekte

Hochbau-Projekte

Ein innovatives, von der Porr ausgeführtes Hochbauprojekt ist der 2016 fertiggestellte Smart Campus der Wiener Netze, das nach eigenen Angaben größte Passivhaus der Welt. Das als "Sustainable Building" ÖGNI-zertifizierte Haus in Simmering hat eine Geschoßfläche von 100.000 m² auf einer Grundfläche von 35.000 m². 60 % der benötigten Energie wird über die am Standort vorhandenen Ressourcen gewonnen durch die Nutzung von Solaranlagen und des Grundwassers.

Eines weiteres Vorzeigeprojekt der Porr im Hochbau ist das 2013-2014 für die Styria Media AG in Graz neu errichtete Verlagshaus. Das Gebäude ist mit seinen 14 Stockwerken auf einer Fläche von 5387 m² eines der größten Hochbauprojekte der Steiermark und wurde als "Green Building" mit dem LEED Preis in Gold ausgezeichnet.

Flughafen und Hubschrauber-Landeplatz

Die Generalsanierung des Pistensystems des Flughafen Wien und der Hubschrauberlandeplatz des UKH Meidling, ein mit einer Doppelhelix aus Stahlrohren errichteter Turm mit einer 750 m² großen Landefläche, die mit einer Brücke mit dem Hauptgebäude verbunden ist.

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

13.878

8,13

2016

15.328

10,45

2017

17.719

15,6

2018

19.014

7,31

2019

19.828

4,28

2020

20.193

1,84

2021

20.177

-0,08

2022

20.232

0,27

Mitarbeiterentwicklung Porr AG 2015 - 2022

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