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Diskussion über Green Finance als Motor der Energiewende

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Diskussion über Green Finance als Motor der Energiewende
k.A©Sabine Klimpt
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Die grüne Transformation erfordert gewaltige Investitionen. Was das für Finanzbranche und Anleger bedeutet, diskutierte eine kompetente Runde auf Einladung der Französischen Botschaft.

Die Zeiten stehen auf Veränderung. Nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich. Um den Klimawandel zu stoppen, ist eine Transformation der Wirtschaft Richtung Nachhaltigkeit notwendig. Doch eine solche grüne Transformation erfordert erhebliche Investitionen. Allein die geplante Reduktion der Treibhausgase um 55 Prozent bis 2030 (im Vergleich zu 1990) erfordert nach Schätzungen der EU-Kommission Investitionen von rund 360 Milliarden Euro jährlich. Aber welche Rolle kann der Finanzsektor dabei spielen, wie kann der Anleger zur Energiewende beitragen? Um diese brisanten und aktuellen Fragen ging es bei einer prominent besetzten Podiumsdiskussion, zu der Gilles Pécout, Französischer Botschafter in Wien, in Kooperation mit Amundi eingeladen hatte.

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k.A © Sabine Klimpt

Deutlich wurde in der Diskussion in den Räumen der Botschaft am Schwarzenbergplatz, dass die Finanzierung der Energiewende eine enorme Herausforderung für die Wirtschaft darstellt. Sylvie Goulard, Vize-Gouverneurin der Französischen Nationalbank, wies deutlich darauf hin, dass „Risiken aus dem Klimawandel auch finanzielle Risiken bedeuten“. Entsprechend groß sei der Druck privater Investoren Richtung Nachhaltigkeit.

Die Diskutanten analysierten die aktuelle Situation durchaus differenziert. Bernhard Spalt, CEO der Erste Group, sieht durch Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Es gibt zwar einen sehr breiten Konsens über die Notwendigkeit der Energiewende, so Spalt, jedoch noch viel zu geringe Einigkeit über den Weg zur Erreichung dieser Energiewende. Er mahnt im Hinblick auf die so dringende Energiewende auch den notwendigen Realitätsbezug ein.

Für Robert Zadrazil, CEO der UniCredit Bank Austria, ist eindeutig: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind die Themen der Zukunft.“ Dadurch ergäbe sich aber auch die Chance, die österreichische Wirtschaft gemeinsam zu einem nachhaltigen und klimaschonenden System umzubauen. Jean-Jacques Barbéris, Vorstandsmitglied von Amundi Asset Management, sieht den Finanzsektor dabei in einer zentralen Rolle: „Die Finanzindustrie ist Motor dieser Transformation.“ Viele Großinvestoren und Fondsgesellschaften haben sich zu Net Zero verpflichtet und sind damit wichtige Akteure der Energiewende. Amundi ist ein Vorreiter dieser Entwicklung.

Eindeutig ist, dass Aufmerksamkeit und Problembewusstsein für das Klimathema in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind. Das betonte auch Gottfried Haber, Vize-Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank. Auch die Zentralbanken hätten das Thema auf ihre Agenda gesetzt, und zwar weit oben. Für ihn lautet eine zentrale Herausforderung, wie es gelingen kann, grüne Investments noch attraktiver zu machen. Denn es wird wohl notwendig sein, für die Finanzierung der grünen Transformation alternative Finanzierungsformen jenseits von Krediten zu entwickeln. Fazit der Diskussion: Die Bemühungen gehen in die richtige Richtung, viele Instrumente passen, die Dynamik bei Green Finance ist enorm groß, aber der Weg ist noch nicht zu Ende, das Ziel noch lange nicht erreicht.

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