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Sabbatical: Alle Infos zum Sabbatjahr in Österreich

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Abwesenheitsnotiz

Abwesenheitsnotiz - Sabbatical, eine Auszeit von der Arbeit

©Elke Mayr
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Das Sabbatical oder Sabbatjahr ist ein Arbeitszeitmodell für längere Freistellungen bei weiterlaufender Bezahlung. Zunächst wird eine Zeit lang bei reduzierten Bezügen gearbeitet und so Guthaben aufgebaut. Dann folgt eine Freistellungsphase, in der das angesparte Guthaben aufgebraucht wird. Man kann dadurch durchgehend Gehalt beziehen ohne durchgehend zu arbeiten. Aber wie macht man das und worauf gilt es bei der Inanspruchnahme eines Sabbaticals zu achten? Ist man während der Freistellung sozialversichert? Kann man gekündigt werden? Und welche Unterschiede gibt es zwischen der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor? Die Rechtsanwält:innen und Arbeitsrechtsexpert:innen Karin Buzanich-Sommeregger und Leonhard Prasser von Freshfields Bruckhaus Deringer klären auf.

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Was versteht man unter einem Sabbatical in Österreich?

Seinen Ursprung hat das Sabbatical im öffentlichen Sektor. „Historisch gesehen hat das bei den Lehrern begonnen und wurde dann in den frühen 2000ern auf den gesamten öffentlichen Bereich ausgedehnt“, erklärt Arbeitsrechtsexperte Leonhard Prasser.

Bis heute werden in Österreich Sabbaticals allerdings nicht sehr häufig von Arbeitnehmer:innen in Anspruch genommen. Das liegt unter anderem an den relativ großzügigen gesetzlichen Regelungen von mindestens fünf Wochen Urlaub pro Jahr. In Ländern wie den USA, wo es per Gesetz deutlich weniger Urlaub gibt, sind Sabbaticals üblicher.

In den meisten Fällen ist ein Sabbatical schlicht eine Auszeit vom Job. „Ein Sabbatical findet innerhalb eines aufrechten Arbeitsverhältnisses statt und es wird erwartet, dass man nach der Freistellung wieder in der gleichen Organisation weiterarbeitet. Das Entgelt wird nur aufgeteilt“, erklärt Karin Buzanich-Sommeregger.

Welche Sabbatical-Modelle gibt es?

Grundsätzlich teilt sich das Sabbatical in eine Arbeitsphase und eine Freistellungsphase. Während der Arbeitsphase wird weiterhin gearbeitet, aber für weniger Lohn. So wird im übertragenen Sinn Guthaben auf ein Konto eingezahlt, von dem während der Freistellungsphase weiterhin Gehalt bezogen werden kann.

Je nach vertraglicher Ausgestaltung können Sabbaticals unterschiedliche Formen annehmen. Meistens wird die Freistellung erst nach der Arbeitsphase in Anspruch genommen, das ist aber nicht immer so. Für den öffentlichen Sektor ist gesetzlich geregelt, dass die Rahmenlaufzeit zwischen zwei und fünf Jahren und die Freistellung zwischen drei Monaten und einem Jahr beträgt.

„Im öffentlichen Bereich muss die Freistellung nicht erst nach der Arbeitsphase stattfinden. Die Freistellung kann auch in der Mitte der Rahmenzeit stattfinden, also man arbeitet eine Zeit lang für weniger Geld, nimmt sich dann eine Auszeit und arbeitet danach wieder für eine Phase mit reduziertem Gehalt“, ergänzt Prasser.

Sabbatical in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Sektor

„Es gibt in der Privatwirtschaft keine gesetzlichen Regelungen für Sabbaticals“, so Prasser. Obwohl es im österreichischen Arbeitsrecht also nicht explizit geregelt ist, sehen einige Kollektivverträge Rahmenbedingungen für die Inanspruchnahme eines Sabbaticals vor. Aber auch diese Bestimmungen stellen keine „anspruchsbegründende Grundlage“ dar.

Um am Arbeitsmarkt attraktiver zu sein, kommt es vor, dass Unternehmen die Möglichkeit eines Sabbaticals aktiv anbieten. „In Großbritannien bzw. den USA etwa ist der Konkurrenzdruck unter den Arbeitgebern sehr hoch, da muss man einfach mit mehr Vorteilen auf dem Markt auftreten“, erklärt Prasser.

Im öffentlichen Sektor hingegen ist das Sabbatical gesetzlich geregelt. „Aber auch diese Bestimmung ist eine Kann-Bestimmung und gibt Beamten keinen Rechtsanspruch auf ein Sabbatical“, ergänzt Prasser.

Öffentlich Bedienstete dürfen um ein Sabbatical ansuchen, wenn sie bereits eine gewisse Zeit im Dienst sind und keine wichtigen beruflichen Gründe dagegen sprechen.

„Faktisch stehen nur selten wichtige dienstliche Gründe entgegen, warum jemand ein Sabbatical nicht in Anspruch nehmen kann, und es gibt in Österreich generell nicht so viele Anträge.“

„In beiden Fällen gibt es keinen Rechtsanspruch. Im öffentlichen Dienst gibt es zwar eine explizite Kann-Bestimmung, aber in der Privatwirtschaft kann man das auch machen, es herrscht grundsätzlich Vertragsfreiheit“, fasst Buzanich-Sommeregger zusammen.

Was sind gute Gründe für ein Sabbatical?

Die Gründe für ein Sabbatical sind vielseitig und individuell. Es können gesundheitliche Gründe sein, Weiterbildung, ein Urlaub, mehr Zeit mit der Familie oder auch einfach nur eine Auszeit vom stressigen Arbeitsalltag.

Ob die Gründe gut genug sind ein Sabbatical zu rechtfertigen, entscheidet das Unternehmen. Aber, im Gegensatz zur Privatwirtschaft „müssen Arbeitnehmer im öffentlichen Sektor ihre Motive für eine Auszeit nicht offenlegen.

Der Arbeitgeber oder die Behörde muss vielmehr darlegen, warum ein Sabbatical nicht möglich sein sollte“, erklärt Prasser.

In einem privaten Unternehmen kann es sein, dass ein Sabbatical nur bewilligt wird, wenn es zur Fort- oder Weiterbildung genutzt wird.

Sabbatical - Ein beliebter Mitarbeitervorteil. "Benefits: Welche Belohnungen für Mitarbeiter steuerfrei sind"

„Arbeitgeber überlegen sich natürlich, warum sie so eine Freistellung erlauben sollen. Die traditionelle Sichtweise ist hier, dass es auch etwas für das Unternehmen bringen soll“, ergänzt Buzanich-Sommeregger.

In den letzten Jahren sei es aber auch üblich, dass Sabbaticals aus rein persönlichen Gründen angenommen werden, da es Unternehmen wichtiger geworden ist, eine attraktive „work-life-balance“ und berufliche Auszeiten anbieten zu können.

Unterschied zu Bildungskarenz, Sonderurlaub und unbezahlter Freistellung

Neben dem Sabbatical gibt es in Österreich auch andere Möglichkeiten sich eine berufliche Auszeit zu nehmen.

Vor allem in den letzten Jahren wurde die Bildungskarenz immer beliebter.

"Bezahlte Auszeit für Weiterbildung in Österreich" - Alle Informationen zur Bildungskarenz

Im Unterschied zum Sabbatical erfolgt die Freistellung hier unter der Voraussetzung, dass sie für Weiterbildungszwecke genutzt wird. Unter Umständen erhält man dafür eine Förderung vom AMS.

Auch der Sonderurlaub oder die unbezahlte Freistellung sind Optionen, die in Anspruch genommen werden können. Hierbei wird man für eine gewisse Zeit vom Dienst befreit und bezieht kein Gehalt mehr.

Wie finanziert man ein Sabbatical?

Die Grundidee eines Sabbaticals ist es, eine Zeit lang für weniger Gehalt zu arbeiten, um dann während einer längeren Freistellung weiterhin Entgelt zu beziehen.

So kann man etwa drei Jahre lang für 75% des Gehalts arbeiten, um dann im vierten Jahr eine Auszeit zu nehmen und weiterhin 75% der Bezüge zu erhalten.

Unter Umständen kann aber auch bei gleichen Bezügen mehr gearbeitet werden und dadurch ein Zeitguthaben aufgebaut werden, das später im Rahmen einer Freizeitphase abgebaut wird.

Ist man während dem Sabbatical sozialversichert?

„Weil es ein durchgehendes Arbeitsverhältnis ist, wo immer ein gewisses Entgelt bezahlt wird, ja“, erklärt Buzanich-Sommeregger. Das ist einer der zentralen Unterschiede zwischen einem Sabbatical und einer unbezahlten Freistellung. „Bei der unbezahlten Freistellung, bei der es kein Entgelt gibt, gibt es ja auch nichts, wovon ich Sozialversicherungsbeiträge abführen kann.“

Kann man während des Sabbaticals gekündigt werden?

Kündigungsschutz, weil man im Sabbatical ist, gibt es nicht“, erklärt Prasser.

s gelte zwar der „Motivkündigungsschutz“, man darf also nicht, weil man ein Sabbatical in Anspruch nimmt, gekündigt werden, aber man genießt auch keine besonderen Vorteile, sollte es zu betriebsbedingtem Personalabbau kommen.

„Und das gilt auch umgekehrt, also Arbeitnehmer:innen haben auch keine besondere Beschränkung ihr Dienstverhältnis zu beenden“, ergänzt Buzanich-Sommeregger. Man müsse nur darauf achten, ob etwaige Leistungen ausstehen, die man nach Ende des Sabbaticals noch hätte einarbeiten müssen, das könne Entgeltauswirkungen haben.

Was passiert mit dem angesparten Guthaben, wenn man während des Sabbaticals kündigt oder gekündigt wird?

Bis auf wenige Ausnahmen verfällt dieses Guthaben im Falle einer Kündigung nicht.

„Grundlegend sieht das österreichische Arbeitsrecht vor, dass erbrachte Leistungen oder Zeitguthaben mit der Endabrechnung ausbezahlt werden“, so Buzanich-Sommeregger.

Handelt es sich aber um eine Entlassung oder einen vorzeitigen unberechtigten Austritt, so kann es beispielsweise vorkommen, dass ausstehende Zahlungen nicht in voller Höhe ausbezahlt werden.

„Aber in der Praxis kommt das selten vor, dass jemand während des Sabbaticals ein so schlimmes Fehlverhalten setzt, dass es zur Entlassung berechtigt, denn er ist ja gerade nicht da.“

Was passiert, wenn das Arbeitgeber-Unternehmen in Konkurs geht, bevor das Sabbatical zu Ende ist?

Im Falle einer Insolvenz kann es tatsächlich sein, dass das angesparte Guthaben nicht mehr ausbezahlt wird.

„Die erbrachten Leistungen bis zur Insolvenzeröffnung erbracht wurden, würden in die Insolvenzmasse fließen“, erklärt Buzanich-Sommeregger.

In Österreich wären Arbeitnehmer:innen in einem solchen Fall aber durch das Insolvenzentgeltsicherungsgesetz geschützt und sollten ihr Entgelt erstattet bekommen.

Fallbeispiel Armin Wolf im Sabbatical: "Gehalt vom Sparbuch"

2009/2010 nahm sich ZIB2-Moderator Armin Wolf ein Dreivierteljahr Auszeit vom Job. Im Interview mit Michael Schmid zog er für das Magazin FORMAT ein Resümee.

FORMAT

Herr Wolf, Sie haben sich erfüllt, wovon viele Arbeitnehmer träumen, nämlich ein Dreivierteljahr Auszeit vom Job zu nehmen. Welche Bilanz ziehen Sie?

Armin Wolf

Es war großartig. Ich habe wirklich meine Batterien aufgeladen. Ich hätte das nicht nach fünf Jahren im Beruf machen wollen, aber jetzt, mit 43, so zur Halbzeit des Berufslebens, war das der optimale Zeitpunkt. Ich kann das nur empfehlen. Nach 25 Jahren beim ORF und 15 Jahren Nachtarbeit war es ein guter Moment für eine Pause. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass neun Monate derart schnell vergehen können. Ich hätte es auch noch etwas länger ausgehalten.

FORMAT

Viele machen sich vor einem solchen Schritt Sorgen um die Ersetzbarkeit, den Anschluss im Beruf, den Kontakt zu den Kollegen. Wie war das bei Ihnen?

Armin Wolf

Der Zentralfriedhof ist ja bekanntlich voller Unersetzlicher. Jeder ist für ein paar Monate ersetzbar. Ich war in meiner Auszeit zwar nicht in der Redaktion, hatte aber natürlich Kontakt zu Kollegen, mit denen ich befreundet bin. Und so sehr ich die Sendung liebe: Ich habe nicht jeden Abend ZiB 2 geschaut.

FORMAT

Sie haben in Ihrem Sabbatical ein MBA-Programm abgeschlossen. Wie kam das?

Armin Wolf

Ich las in der Zeit von einer MBA-Ausbildung an der Berlin School of Creative Leadership. Knapp 50.000 Euro Studiengebühr schien mir etwas teuer, aber da stand auch, dass ein Stipendium vergeben wird. Also habe ich mich zwei Stunden hingesetzt und mich beworben, mehr aus Jux und Tollerei, ohne mir ernsthaft eine Chance auszurechnen. Zwei Monate später, ich hatte das Ganze schon fast vergessen, kam der Anruf: Sie bekommen das Stipendium.

FORMAT

Wie lief dieses MBA-Programm dann ab?

Armin Wolf

Das war ein Executive-MBA-Programm mit sechs zweiwöchigen Modulen über eineinhalb Jahre verteilt in Berlin, London, Tokio, New York und Los Angeles. Ich habe das ein Jahr lang berufsbegleitend gemacht. Es war aber anstrengender als gedacht. Die Module waren eine Art akademisches Bootcamp: Uni von 9 bis 13 Uhr, dann ein Lunch Speaker, wieder Uni bis 17 oder 18 Uhr, abends beim Essen oft noch ein Speaker und dann im Hotel die sehr detaillierten Case Studies für den nächsten Tag lesen. Das war schon heftig. Zwischen den Modulen hatten wir dann Assignments und Gruppenarbeiten. Das kann bei Teilnehmern aus 14 Ländern und lauter verschiedenen Zeitzonen auch recht aufwendig werden.

FORMAT

Daher dann die Auszeit?

Armin Wolf

Ich habe auch schon mein erstes Studium neben dem Job gemacht, aber damals hatte ich noch keine Familie. Um die Module einzuarbeiten, habe ich jeweils vorher und nachher zwei Wochen durchmoderiert. Als dann die Master Thesis anstand, hatte ich Angst, dass ich meine Familie, vor allem die Kinder, gar nicht mehr sehen würde. Die Idee mit der Bildungskarenz hat mir dann immer besser gefallen, und vergangenen Sommer habe ich meinen Vorgesetzten diesen Vorschlag gemacht.

FORMAT

Wie war die Reaktion?

Armin Wolf

Nicht gerade begeistert, aber letztlich verständnisvoll. Im ORF war noch nie ein Moderator auf Bildungskarenz. Eigentlich wollte ich ein Jahr gehen, noch über den Sommer, wir haben uns dann auf neun Monate geeinigt.

FORMAT

Wie ist sich das finanziell ausgegangen?

Armin Wolf

Vom ORF aus war ich im unbezahlten Karenzurlaub, die ersten drei Monate auch formal in Bildungskarenz. Dann habe ich durch einige Vorträge die Zuverdienstgrenze dafür überschritten, die ja mit 350 Euro ziemlich eng ist. Da habe ich die Bildungskarenz abgemeldet und mich selbst versichert. Das Stipendium hat meine Studiengebühren abgedeckt, dazu kamen aber noch die Reisekosten. Mein ORF-Gehalt habe ich mir vom Sparbuch selbst weiterbezahlt. Um das Geld hätte ich auch ein Auto kaufen können, aber das war mir das Sabbatical wert.

FORMAT

Wie sah so ein Tag im Leben des Studenten Armin Wolf aus?

Armin Wolf

Ich habe tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben nur studiert. Mit Anfang 40 ein Studentenleben zu führen ist herrlich. Von neun Uhr früh bis zum Nachmittag habe ich an meiner Thesis gearbeitet und dabei bemerkt: Auch ein Nine-to-five-Job kann Vorteile haben.

FORMAT

Weil die Work-Life-Balance passt?

Armin Wolf

Bei einem Job, in dem man 15-mal im Monat erst gegen Mitternacht nachhause kommt, ist das Hauptproblem die Zeit für die Familie und für ein Sozialleben. Meinen neunjährigen Stiefsohn, der um halb acht in die Schule geht und schläft, wenn ich heimkomme, sehe ich an solchen Tagen gar nicht. Plötzlich hatte ich jeden Abend Zeit. Ich hatte eigentlich vor, endlich wieder viel ins Theater, in die Oper oder zu Vorträgen zu gehen, aber letztlich waren wir fast jeden Abend mit den Kindern daheim, und das war wunderbar.

FORMAT

Aber wer einen MBA macht, hat meist Karrieresprünge und damit noch mehr Arbeit im Sinn.

Armin Wolf

Das war bei mir nicht der Grund. Ich lerne einfach gerne. Ich habe ja auch erst mit 33 Jahren den Magister gemacht und mit 39 promoviert. Wirtschaft hat mich immer interessiert. Und die Kombination von Kreativen und Wirtschaft, wie sie Michael Conrad, der Gründer der Berlin School, konzipiert hat, ist einfach spannend. Conrad war lange Chef der Werbeagentur Leo Burnett in Chicago und hat gesehen, dass Werbeagenturen zunehmend von Controllern und Buchhaltern geführt werden. In einem Kreativbetrieb sollten aber Kreative die Chefs sein. Doch die machen normalerweise keinen MBA. Also hat Conrad ein Programm speziell für kreative Berufe entwickelt.

FORMAT

Mit diesem MBA wären auch Sie geradezu prädestiniert dafür, ein Unternehmen zu führen. Wie wäre es mit dem ORF?

Armin Wolf

Lustig, jeder fragt mich zurzeit, ob ich ORF-Chef werden will. Nein, will ich nicht.


FORMAT

Warum eigentlich?

Armin Wolf

Das ORF-Programm besteht ganz wesentlich auch aus Unterhaltung. Und dafür habe ich weder Talent noch Interesse, auch privat nicht. Ich bin Journalist, mich interessiert die Information.

FORMAT

Bringt der MBA auch dafür etwas, oder sind Sie damit jetzt klassisch überqualifiziert?

Armin Wolf

Man braucht als Journalist keinen MBA. Man braucht auch kein Doktorat in Politikwissenschaft, um die ZiB 2 zu moderieren. Aber als Moderator der ZiB 2, die täglich über Innen- und Außenpolitik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur oder Sport berichtet, kann man gar nicht überqualifiziert sein. Dafür kann man nie zu viel wissen. Da ist man eigentlich immer unterqualifiziert. Aber die Grundflexibilität und Auffassungsgabe, die man für die ZiB 2 braucht, haben mir auch im Studium geholfen.

FORMAT

Die ZiB 2 ist Ihr Traumjob?

Armin Wolf

Die ZiB 2-Moderation ist der beste Job, den ein Journalist im ORF haben kann. Mein absoluter Traumjob wäre allerdings die ZiB 2 um 18 Uhr. Meine Arbeitszeit an sich ist nicht so das Problem, die hat ja auch jeder Kellner. Aber in der ZiB 2 ist von 22 bis 22.30 Uhr der Höhepunkt des Arbeitstages. Da muss ich am wachsten und konzentriertesten sein. Da bin ich aber schon neun Stunden im Büro und bleib noch bis kurz vor Mitternacht. Am Ende der Woche ist man da schon ernsthaft müde.

FORMAT

Hätten Sie eigentlich ohne MBA die Auszeit genommen?

Armin Wolf

Ein Sabbatical ganz ohne Projekt könnte ich mir nicht vorstellen. Nur zuhause rumhängen und fernsehen wäre nichts für mich. Ich hatte jetzt acht Wochen echte Ferien, weil mein Studium Ende April zu Ende war. So lange hatte ich nicht mehr frei, seit ich 15 war, weil ich an der Handelsakademie in Innsbruck in den Schulferien immer gearbeitet habe. Eigentlich wollte ich jeden Tag ins Schwimmbad. Leider war das Wetter dagegen. So habe ich eben viel gelesen. War für zwei Monate auch sehr schön.

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