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Power-Duo

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Greenwood-Power Gründer Norbert Juschicz©trend / Wolfgang Wolak
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Norbert Juschicz hat gemeinsam mit seinem ehemaligen Arbeitskollegen Willibald Bacher 2019 das Technikunternehmen Greenwood-Power gegründet.

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Norbert Juschicz und Willibald Bacher waren gemeinsam über acht Jahre bei einem großen Industriebetrieb südlich von Wien angestellt. Aus dem kollegialen Verhältnis entstand eine Freundschaft, die bis heute andauert und zur Gründung eines gemeinsamen Unternehmens geführt hat: Greenwood-Power.

Zunächst wollten die beiden Techniker damit Ingenieurdienstleistungen für Industriebetriebe im Bereich der Elektrotechnik anbieten. Doch dann entstand die Idee, nichtkonventionelle Strom- und Spannungswandler zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben. Die Voraussetzungen waren aufgrund der jahrelangen Erfahrung der beiden im Bereich der Mittelspannungstechnik gegeben.

#hinterdemerfolg | Greenwood Power

SENSOREN.

Die Produkte des Techniker-Duos sind kaum wahrnehmbar. Aber oft sieht man am Land kleine Betonhäuschen. Das sind die Trafostationen oder Ortsnetzstationen, wie der Fachbegriff lautet. In diesen Stationen befinden sich Transformatoren und Verteiler, um die Messung von Strom und Spannung zu ermöglichen. Und in diesen Verteilern können wiederum die Produkte von Greenwood-Power eingebaut werden. Sie stellen sicher, dass es trotz der gestiegenen Anforderungen an die Stromnetze zu keinen Überlastungen kommt.

Denn die Einspeisung von Strom in die großen Leitungsnetze hat stark zugenommen. Viele Häuser oder auch Produktionsbetriebe haben Photovoltaikanlagen, dazu kommen immer mehr Windräder und nicht zuletzt die Entwicklung rund um die E-Autos. „Die Netze sind zu einem Zeitpunkt geplant und gebaut worden, wo es diese Themen noch nicht in diesem Ausmaß gegeben hat. Jetzt kommt es dazu, dass diese zusätzliche Leistung ins Netz eingespeist werden muss. Um sie sicher integrieren zu können, braucht es zusätzliche Messpunkte auf der Mittel-, Nieder- und Hochspannung. Sonst bekommt man die zusätzliche Leistung nicht ins Netz hinein“, erklärt Juschicz die Leistung von Greenwood-Power.

Die Nachfrage nach den Sensoren hat jedenfalls rasant zugenommen. 2019 war die Entwicklung der ersten Produktreihe gerade fertig, und schon wurden die ersten Sensoren nach Deutschland verkauft. Dann kam ein schnelles Wachstum. Noch im selben Jahr wurden 1.000 Stück verkauft, ein Jahr später waren es 10.000 Stück, 2021 waren es bereits 100.000 Stück. Mittlerweile ist das Unternehmen von Wiener Neustadt nach Brunn am Gebirge übersiedelt. Die dortige Fertigungshalle umfasst 1.000 Quadratmeter und ist damit dreimal so groß wie die bisherige Halle in Wiener Neustadt. Gleichzeitig konnten dadurch auch große Teile der Fertigung von Osteuropa nach Österreich geholt werden.

Beide Unternehmensgründer haben einen technischen Background, sind zwar sehr unterschiedlich, verfolgen aber stets die gleichen Ziele. Die beiden verstehen sich blind. Bacher fokussiert sich auf die Entwicklung und Produktion. Die Bereiche von Juschicz sind Vertrieb, Marketing und Kommunikation.

PARTNER.

Die Volksbank ist schon seit der Gründung des Unternehmens an Bord. „Die kommerzielle Förderberatung war außergewöhnlich gut. Die Volksbank war äußerst pragmatisch, gut vernetzt und kompetent, sodass viele Förderungen erfolgreich beantragt und zugesagt wurden. Wichtig war auch, dass die Volksbank von der Idee und dem Erfolg von Greenwood-Power überzeugt war. Ohne diese Einstellung hätte das automatisch zu Liquiditätsengpässen geführt, die das ganze Unternehmen gefährdet hätten“, erinnert sich Juschicz zurück. Mittlerweile sind auch zwei Investoren eingestiegen. 2023 ist das erste Jahr mit positivem Ergebnis geplant, was in einer starken Wachstumsphase eher ungewöhnlich, aber im derzeitigen Marktumfeld wichtig ist.

Denn die Firmenausrichtung war seit Beginn auf niedrigere Preise und höhere Stückzahlen ausgerichtet. Juschicz: „Nur mit dieser Strategie kann man international gegen Mitbewerber aus Fernost bestehen, ansonsten wäre man auf die lokalen europäischen oder nordamerikanischen Märkte begrenzt. Wir aber agieren global. Um diese Position halten zu können, muss man konsequent in Automatisierung investieren und die technischen Lösungen dürfen nicht zu komplex werden.“

Doch die von Greenwood-Power hergestellten Sensoren sollen nicht nur Strom messen, sondern auch drohende Überlastungen voraussehen können. Gemeinsam mit der Technischen Universität Graz wurde ein Forschungsprojekt gestartet, um einen Blackout – also einen flächendeckenden Stromausfall – mittels Sensoren und eines Datenverarbeitungssystems vorhersagen zu können.

Dazu wird ein Sensor entwickelt, der auf eine Leitung geschraubt wird. Dieser Sensor sendet die gemessenen Strom- und Spannungsdaten an das Datenverarbeitungssystem. Das System vergleicht die gemessenen Daten mit dem Normalbetrieb. Im Falle eines Fehlers sendet das System eine Fehlermeldung an den Netzbetreiber. Im Idealfall soll das System künftig selbst eingreifen können, um die Überlastung einer Stromleitung zu verhindern. Derzeit steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen, doch die Unternehmer Juschicz und Bacher haben noch genug Power.

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