BMW Group Werk Steyr fährt Richtung E-Mobility
Der „Diesel“ verschwindet aus dem Namen des Entwicklungszentrums von BMW. Aber trotz neuer Aufträge im Bereich der E-Mobilität bleiben Verbrennungsmotoren in den nächsten fünf Jahren das wichtigste Geschäftsfeld des BMW-Motorenwerks in Steyr.
BMW richtet sich im Entwicklungszentrum in Steyr auf stromreiche Zeiten ein. "Diesel" im Namen war einmal.
„Wir werden auch im Jahr 2025 noch überwiegend Verbrennungsmotoren fertigen“, sagt Alexander Susanek, Chef des BMW-Motorenwerks in Steyr. Dennoch macht das größte Motorenwerk des Münchner Autobauers, traditionell auf die Entwicklung und Produktion von Benzin- und Dieselmotoren spezialisiert, nun weitere klare Schritte in Richtung Elektromobilität.
Für eine weitere Linie zur Fertigung von Gehäusen für den E-Motor werden bis 2022 80 Millionen Euro investiert und damit eine Kapazität von 460.000 Einheiten installiert. Derzeit werden 119.000 Gehäuse pro Jahr gefertigt. Der E-Anteil an den aktuell 700 Entwicklern, aktuell 15 Prozent, soll „deutlich“ steigen, sagt Entwicklungschef Fritz Steinparzer, der sich aber auf keine konkreten Zahlen einlassen will.
Entwicklungsstandort Steyr
Dazu passt, dass das „Dieselmotoren-Entwicklungszentrum“ in Steyr ab sofort offiziell „Entwicklungsstandort Steyr“ heißt.

Alexander Susanek, Geschäftsführer BMW Group Werk Steyr
Bekannt gegeben wurden die Neuigkeiten im Rahmen der Präsentation des neuen „Programm 25“, einem Maßnahmenkatalog, der Standort und Beschäftigung langfristig absichern soll. Das Beschäftigungsniveau soll gehalten werden - aktuell sind 4.400 Mitarbeiter im Werk beschäftigt. Mit Ende letzten Jahres waren davon rund 700 Mitarbeiter im Entwicklungszentrum tätig, davon etwa 15 Prozent für Elektromobilität. Dieser Anteil wird in den kommenden Jahren deutlich steigen.
Bereits ab 2020 wurde in Steyr damit begonnen, E-Antriebseinheiten für kleinere, volumenstarke BMW-Baureihen, etwa Mini, 1er und 2er, zu entwickeln: E-Motor und Getriebe ebenso wie Leistungselektronik und Gehäuse. Die Fahrzeugkühlung für alle aktuellen E-BMW’s kommt ebenfalls aus Oberösterreich, außerdem wird Wechselstrom-Ladeequipment entwickelt.
Weiter Kompetenzzentrum für Verbrennungsmotoren
Doch Fossil bleibt eine wichtige Größe, auch wenn das immer seltener hervor gehoben wird: Der Verbrennungsmotor spielt weiter eine große Rolle. Ab 2022 wandert - der trend berichtete - ein Teil der Motorenmontage aus München nach Steyr. Hierfür hat der Standort seine Produktionsanlagen für die Zukunft fit gemacht: „Anfang April startete der Betrieb der modernisierten Kurbellwellenfertigung. Für den Umbau der Linie wurden über 53 Millionen Euro investiert.
„Wir haben das klare Ziel im Werk Steyr auch in Zukunft der führende Antriebs-Standort der BMW Group zu bleiben. Aktuell können wir aus einer Position der Stärke agieren. Gerade deshalb ist es wichtig, unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig abzusichern“, betont Susanek.