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BMW Motoren GmbH – Motoren für die ganze Welt

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BMW Group Motorenwerk Steyr

BMW Group Motorenwerk Steyr

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BMW - die Bayerische Motoren Werke - hat die Motoren-Produktion in der Motoren GmbH ausgelagert. Im Motorenwerks in Steyr, Oberösterreich werden mehr als die Hälfte aller BMW Motoren, die jährlich weltweit verbaut werden, produziert. Mit einem Umsatz von 3,645 Mrd. € 2022 liegt das Unternehmen im trend TOP 500 Ranking auf Platz 31.

von

FACTS: BMW Motoren GmbH

trend TOP 500 Ranking: 31

  • Gegründet: 1996

  • Unternehmenssitz: 4400 Steyr, Hinterbergstraße 2

  • Mitarbeiter: 4.495

  • Tätigkeiten: Herstellung und Vertrieb von Kfz und Kfz-Komponenten

  • Umsatz (2022): 3,645 Mrd. €

  • Eigentümer: BMW Österreich Holding GmbH 100%

  • Management: Alexander Susanek, Klaus Moltke

  • Aufsichtsrat: Milan Nedeljkovic (ARVors), Walter Mertl (ARVorsStv), Andreas Brich, Helmut Simon, Martin Kaufmann

  • Börsen-Kennzahl: Mutterkonzern BMW DE0005190003

  • Website: bmwgroup-werke.com; bmw.at

Firmengeschichte BMW Motoren GmbH

Die Abkürzung "BMW" steht für "Bayerische Motoren Werke". Doch die Motoren, die in den Autos der Marke BMW stecken, kommen mehrheitlich gar nicht aus Bayern, sondern aus der Stadt Steyr in Oberösterreich. Produziert werden sie dort von der BMW Motoren GmbH, einer 100-Prozent-Tochter der BMW Österreich Holding, die für den Betrieb des größten und wichtigsten Motorenwerks der BMW Group verantwortlich ist.

Das Werk in Steyr ging aus dem Motorenbau-Segment der Steyr-Daimler-Puch AG hervor und befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Steyr-Werke. Der Spatenstich für den Produktionsstandort erfolgte 1979 durch den damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky. Im darauffolgenden Jahr nahm das bis heute bestehende Entwicklungszentrum seine Arbeit auf.

Die Serienproduktion startete 1982, nachdem die BMW AG die Anteile der Steyr-Daimler-Puch AG übernommen hatte und damit die heutige BMW Motoren GmbH schuf. 1989 verlässt zum zehnjährigen Jubiläum des Spatenstichs der 1-millionste Motor die Hallen des Werks.

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Klaus von Moltke, Geschäftsführer BMW Österreich Holding und Werksleiter BMW Group Werk Steyr

© BMW Group Werk Steyr

In den 2000er Jahren wurde das Areal in Steyr durch eine Gesamtinvestition von etwa 500 Mio. € auf seine heutige Größe von 310.00 m² ausgeweitet. Durch die Entwicklung des „2 Arbeitstage-Motors“, einem Logistikkonzept bei dem zwischen Auflage des Grundmotors und Verbau des fertigen Motors, lediglich 48 Stunden vergehen, konnte die Produktionskapazität um ein Vielfaches gesteigert werden. Für diese Innovation erhielt das BMW Group Werk Steyr 2009 auch den österreichischen Logistikpreis.

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Alexander Susanek, Geschäftsführer BMW Motoren GmbH

© BMW Motoren GmbH

Eine Entscheidung der BMW Group führte 2014 dazu, dass Steyr zum Leitwerk der für Dieselaggregate der neuen Motorengeneration aufstieg. 2022 wurden der Einstieg in die E-Antriebsproduktion und der dafür erforderliche Ausbau des Werk Steyr beschlossen. Bis 2025 sollen jährlich über 600.000 E-Motoren vom Band laufen.

Die Geschäftsleitung besteht aus Alexander Susanek (geb. 1975), sowie seit 01.11.2022 auch aus Klaus Moltke (geb. 1975), der auch in der BMW Österreich Holding GmbH auf höchster Führungsebene tätig ist.

Umsatzentwicklung BMW Motoren GmbH

Jahr

Umsatz (Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

3.796

k.A.

2016

3.917

3,18

2017

3.846

-1,80

2018

3.647

-5,19

2019

3.700

1,45

2020

2.981

-19,44

2021

3.354

12,55

2022

3.645

8,68

Umsatzentwicklung BMW Motoren GmbH 2015 - 2022

Bayerische Motoren Werke in Oberösterreich: BMW Group Werk Steyr

Der Standort Steyr und das dortige Motorenwerk spielen eine wichtige Rolle für das Geschäft der BMW Group. Mehr als 50 Prozent aller 2021 weltweit ausgelieferten Fahrzeuge des Unternehmens tragen einen Motor aus Oberösterreich in sich. Die rund 4.400 Beschäftigten produzieren über eine Million Motoren und mehr als 10 Millionen Kernkomponenten pro Jahr für die Marke BMW und die zur BMW-Gruppe gehörende Marke Mini.

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Das BMW Group Werk Steyr

© BMW Group Werk Steyr

In Steyr werden Drei-, Vier- und Sechszylinder-Benzin- sowie -Dieselmotoren gefertigt. Der Standort ist auch ein wichtiges Motoren-Entwicklungszentrum. Ab 2025 werden in Steyr auch Elektroantriebe produziert. Wobei BMW im Zuge der Neuausrichtung der Fabrik in Steyr investiert und die Fabrik erweitert. In der Planung des Unternehmens ist Steyr "der führende Antriebsstandort der BMW Group". Jährlich sollen in Steyr 600.000 E-Motoren der nächsten Generation produziert werden, die Fertigung soll komplett CO2-neutral ablaufen. Dafür wird die Produktionsfläche um rund 60.000 Quadratmeter erweitert.

Außerdem wird in Österreich auch an einem neuen High-Performance Elektromotor geforscht, welcher eine neue Leistungsklasse begründen soll. In Summe investiert das Unternehmen rund eine Milliarde Euro in den österreichischen Standort.

Mitarbeiterentwicklung BMW Motoren GmbH

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

3.114

k.A.

2016

3.306

6,17

2017

4.521

36,75

2018

4.647

2,79

2019

4.500

-3,16

2020

4.387

-2,51

2021

4.350

-0,84

2022

4.495

3,33

Mitarbeiterentwicklung BMW Motoren GmbH 2015 - 2022

Motoren und alles was dazu gehört – das Kerngeschäft der BMW Motoren GmbH

Das Kerngeschäft der BMW Motoren GmbH ist die Auftragsfertigung von Motoren. Dabei wird ein einheitlicher Grundmotor hergestellt, der durch das Hinzufügen von Komponenten zu seiner endgültigen Form findet. Durch das Baukastenprinzip können an einem Montageband bis zu vier Grundmotoren hergestellt werden, aus denen sich wiederum Länder- und Leistungsabwandlungen ableiten lassen.

Für das Wohlergehen der Mitarbeiter entlang der Montagelinien sorgen höhenregulierbare, elektrische Hängebahnen, die Angestellten unterschiedlicher Körpergröße optimale ergonomische Arbeitsverhältnisse ermöglichen. Um die Funktionalität eines fertiggestellten Motors zu testen, wird jeder Antrieb einem Kalttest unterzogen. Bei dieser Vorgehensweise wird der Motor über einen E-Motor betrieben und damit auf Herz und Nieren überprüft, bevor er in ein Fahrzeugwerk geliefert und in ein Auto eingebaut wird.

Neben Motoren für die Eigenmarken der BMW Group wie Mini, Rolls-Royce oder der Kernmarke BMW selbst, werden auch Antriebe für Fahrzeuge der Marken Lincoln, Landrover, Opel und Toyota von der BMW Motoren GmbH hergestellt.

Neben den vollständigen Motoren, werden auch die benötigten Einzelkomponenten im Werk in Steyr produziert. Die hier gefertigten Teile, werden gleich in der eigenen Fabrik verbaut, aber auch in andere Werke der BMW Group geliefert. An die Kernteile, wie Kurbelgehäuse, Zylinderkopf und Pleuel werden hohe Qualitätsansprüche gesetzt. Durch stichprobenartige Kontrollen im Feinmesslabor wird die Einhaltung der Standards genauestens kontrolliert.

E-Mobilität – Zukunftspläne der BMW Motoren GmbH

Aufgrund des Ziels der BMW Group, bis 2030 rund die Hälfte aller neu angemeldeten Fahrzeuge zu elektrifizieren, spielt die Entwicklung von E-Motoren eine wichtige Rolle für das Unternehmen. Im Entwicklungszentrum der BMW Motoren GmbH arbeiten bereits ein Drittel der 700 Techniker am Thema E-Mobilität.

Der in Steyr entwickelte neue High-Performance E-Antrieb soll eine neue Leistungsklasse begründen und die Fahrzeuge der BMW Group zu Höchstleistungen bringen. Seit 2020 werden in Österreich E-Antriebe für die kleineren Fahrzeugbaureihen der BMW Group weiterentwickelt. Außerdem arbeitet man an den Bereichen des Wärmemanagements, also der Kühlung und Beheizung der vollelektrischen Fahrzeuge. Auch die Gehäuse der heutigen E-Motoren werden bereits in Steyr hergestellt. Bis 2025 sollen sämtliche Komponenten sowie die Montage der Motoren in Österreich stattfinden, um so das Ziel von 600.00 E-Antrieben jährlich zu erreichen.

Effizienz durch Technologie – die Digitalisierungslösungen der BMW Motoren GmbH

Im Bereich der Produktion möchte die BMW Motoren GmbH neue Maßstäbe setzen und arbeitet dafür ständig an der Digitalisierung und Modernisierung ihrer Arbeitsplätze. In der Leergutsteuerung wird Künstliche Intelligenz eingesetzt, die mit Bildern von Leergutbehältern trainiert wurde. So kann sie erkennen, ob ein Gefäß noch verzurrt werden muss, da es ansonsten beim Transport umfallen könnte. Je nach Entscheidung der KI, die mit einer Kamera ausgestattet ist, wird das Leergut entweder als sicher befunden oder separiert, um anständig festgezurrt zu werden.

Im Sicherheitsbereich wird statt der bisherigen handschriftlichen Kontrolle des zuständigen Anlagenbetreibers nun eine App eingesetzt. Damit kann die örtliche Überprüfung komplett papierlos durchgeführt werden. In der App können Bilder und Diagramme hochgeladen, Fehlerbeschreibungen abgegeben oder Diagramme und Farbcodierungen zum Sicherheitsstatus einer Anlage abgerufen werden.

In der Logistik helfen sogenannte ProGloves beim Scannen von Produkten. Ein eingebauter Barcode-Scanner am Handrücken kann mit einem Fingerdruck aktiviert werden und so unmittelbare Rückmeldung an den Mitarbeiter liegen. Damit kann die Effizienz sowie die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten gesteigert werden.

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