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Start-up Waterdrop: Mit Tennisprofi Djokovic auf Erfolgskurs [PORTRÄT]

Aktualisiert
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13 min
Waterdrop-Store in Wien
Start-up auf Wachtumskurs: Waterdrop hat bereits erste eigene Stores - etwa an der Mariahilfer Straße in Wien - eröffnet.©Elke Mayr
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Das Wiener Start-up Waterdrop ist mit zuckerfreien Brausewürfeln erfolgreich. Die Gründer, die Erfolgsfaktoren und warum sich Tennisprofi Novak Djokovic an dem Microdrink-Hersteller beteiligt hat.

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Tennis-Profi Novak Djokovic hat sich mit mehreren Millionen Euro an dem noch jungen Unternehmen beteiligt, das mit seinen Geschmackswürfeln eine Antithese zu Softdrinks sein will.

Wir können alle Plastikflaschen auf der Tour abschaffen

Novak DjokovicTennis-Superstar
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Tennis-Profi Novak Djokovic hat sich nicht nur bei Waterdrop beteiligt, er wird auch Markenbotschafter des Microdrink Start-ups.

© Getty Images

Djokovic setzt sich für die Umwelt ein und ist sich bewusst, wie essenziell Wasser für den Körper ist.

Martin MurrayWatrerdrop-Gründer

Bereits ein Jahr zuvor hatten die Waterdrop-Gründer Anlass zur Freude. Das Unternehmen erhielt von Investoren damals 60 Millionen Euro frisches Kapital. Damit gehörte Waterdrop gemessen am Investitionsvolumen zu den Top-5 der heimischen Risikokapitalempfänger 2022.

Wie ist Waterdrop bekannt geworden?

Die Grundidee hinter Waterdrop ist die eines neuartigen, trendigen Softdrinks, den sich die Konsumenten selbst einfach zubereiten können. Ein Produkt aus hochwertigen Inhaltsstoffen und Super-Food-Extrakten, gepresst in Form eines Würfels, der in Wasser aufgelöst wird. Dafür haben sie sich Unterstützung internationaler Experten geholt. Mit dabei waren ein Unternehmensstratege aus Frankreich und ein Branding-Guru aus Singapur. Ein deutscher Lebensmittelkonzern stellte natürliche Aromen zur Verfügung.

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Das Waterdrop Gründer-Trio (von links): Martin Murray, Christoph Hermann und Henry Murray

© waterdrop

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Waterdrop im Jahr 2018 durch die Teilnahme an der deutschen TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen". Damals wollten Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel, Investoren der Show, eine Million Euro in das Unternehmen investieren. Der Deal mit Dümmel kam dann zwar doch nicht zustande kam, aber Wöhrl hielt Wort und investierte 500.000 Euro. Sie erhielt dafür 6,25 Prozent der Unternehmensanteile.

Was macht Waterdrop?

Winzige Brausewürfel ohne Zusatzstoffe und Kalorien

Das Unternehmen produziert kleine Würfel aus zuckerfreien Frucht- und Pflanzenextrakten die mit unterschiedlichen Vitaminen angereichert sind. Das Wiener Start-up ist bezeichnet sich als erster "Microdrink-Hersteller".

Einer dieser Würfel, ein "Drop" wird dabei in ein Glas Wasser oder auch in eine Flasche gegeben. Sobald er sich vollständig aufgelöst hat ist der Inhalt trinkfertig. "Wir wollten mit unseren Microdrops Neuland betreten und die verkrustete Getränkeindustrie aus dem Dornröschenschlaf holen", erklärt Gründer Martin Murray gegenüber im Gespräch mit dem trend.

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Das Prinzip des kleinen Würfels: Einen Drop in ein Glas Wasser oder auch in eine Flasche geben und warten, bis er sich vollständig aufgelöst hat und schon ist es trinkfertig.

© Waterdrop

Wir wollten Neuland betreten und die verkrustete Getränkeindustrie aus dem Dornröschenschlaf holen

Martin MurrayWatrerdrop-Gründer

Die Drops sollen das Wasser schmackhafter machen und so das Trinken fördern. Auf ungesunde Zusätze wird verzichtet. So sind die Waterdrops zucker-, koffein- und laktosefrei. Nicht zu finden sind in den Würfeln auch typische Inhalte von Getränken wie Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und Konservierungsstoffe.

Rund zehn verschiedene Sorten solcher fruchtigen Brausetabletten sind mittlerweile erhältlich. Der Microdrink Boost beispielsweise beinhaltet Extrakte von Johannisbeere, Holunderblüte und Acai und ist mit den Vitaminen B6, B12 und C angereichert. Durch die Vitamine soll der Stoffwechsel angeregt werden und man sich weniger müde fühlen, so die Beschreibung des Produkts auf der Homepage.

Teekonzentrat in Form von Mikro-Würfel

Seit dem Herbst 2020 gibt es nicht nur Softdrink-Würfel, Tees, die bei Waterdrop "Microteas" genannt werden. Auch dabei werden die klein abgepackten Würfel einfach ins heiße Wasser geworfen und der Tee ist trinkfertig. Teebeutel werden so überflüssig, selbst die Beigabe von Zucker, wenn man beispielsweise eine Mischung mit Honig wählt. Drei Microtea-Sorten stehen zur Auswahl, darunter auch Schwarz-Tee-Drops.

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Tees zubereiten ohne Teebeutel ist die Innovation von Waterdrop und wird je nach Produkt auch gleich mit Honig angereichert.

© Waterdrop

Um die Wasseraufnahme für Sportler:innen zu optimieren, hat Waterdrops 2022 elektrolytische Würfel für den Sport, sogenannte Microlyte auf den Markt gebracht. Das Sportgetränk enthält keinen Zucker und kein Koffein. Insgesamt sind es 37 verschiedene Würfelsorten.

Öko-Kampfansage an Softdrink-Hersteller

Der Microdrink-Hersteller hat mit seiner Produktinnovation einen deutlich geringen ökologischen Fußabdruck als die Softdrink-Hersteller mit ihren Plastikflaschen. Murray: "Mit Waterdrop sparen Kunden gleichzeitig Kunststoff und CO2" und ergänzt: "Auch unsere Mitarbeiter wollen nicht nur einen Job, sondern einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten." Wenn auch die Microwürfel von Waterdrop einzeln in Plastik verpackt sind, was für die Umwelt auch nicht ganz unbedenklich ist.

Ökosystem rund um das Wassertrinken

Um für unterwegs gewappnet zu sein und nicht auf Plastikflaschen oder -Becher zurückgreifen zu müssen, bietet Waterdrop auch gleich die passenden Gebinde an. So werden stylische Flaschen und Teetumbler aus Glas oder Edelstahl in unterschiedlichen Größen verkauft.

Waterdrop bietet zudem, ganz auf das Rund-um-Service bedacht, eine Hydration App und einen LUCY Smart Cap an, wodurch letzteres mithilfe eines integrierten Sensors an das regelmäßige Trinken erinnern soll und auf Knopfdruck wird Wasser innerhalb von Sekunden desinfiziert. Das Ziel von Waterdrop war und ist, ein Ökosystem rund um das Wassertrinken aufzubauen.

Was macht Waterdrop erfolgreich?

Das 2016 gegründete Start-up macht mit seinen Miniatur-Würfeln aus Fruchtkonzentraten und Tees Umsätze in Millionen-Höhe und hat zwei Millionen Online-Kunden. Seit dem Auftritt der Gründer bei der deutschen TV-Show "Die Höhle der Löwen" im Jahr 2018 hat die Entwicklung einen steilen Verlauf genommen.

Die Internationalisierung ist auf Schiene. Frucht- und Kräutertabs werden in Österreich und mehreren EU-Staaten verkauft. Auch Den Sprung Richtung USA und Singapur hat Waterdrop bereits geschafft und das Sortiment wird laufend erweitert.

Die Erfolgsfaktoren

  • Waterdrop trifft mit seiner Produktidee den Nerv der Zeit. Es bietet sowohl eine gesunde Alternative zu Softdrinks mit hohem Zuckergehalt und mitunter auch einigen chemischen Inhaltsstoffen.

  • Die kompakte Form des Produkts - die Würfel sind ca. 1 x1x1 cm groß - erleichtert den Transport und und schont so die Umwelt.

  • Der Grundstein für den Erfolg: Ein Markt mit einem riesigen Potenzial.

  • Das Produkt ist nicht nur eine kleine Verbesserung eines bestehenden Produktes, sondern etwas ganz Neues.

  • Dank hoher Investitionen von Investoren ist genug Geld da, um das Produkt weiterzuentwickeln und ein gut funktionierendes Branding und Marketing aufzubauen und zu entwickeln.

  • Der Vertrieb, der hauptsächlich online über die eigene Website waterdrop.de basiert, ist mit Clubmitgliedschaften und Bonuspunkten gut aufgezogen. Schicke Produkte rund um die Würfeln werten diese auf und sorgen für zusätzliche Umsätze.

  • Vertrieb erfolgt bereits in 13 Ländern und ist dieser ist damit für ein Start-up breit aufgestellt.

  • Der Online-Auftritt von Waterdrop ist professionell. Angebote und Services auf Webseite von Waterdrop wirken durchdacht. So können Kunden nicht nur Waren kaufen, sondern auch Clubmitglied werden und so Punkte bei Bestellungen sammeln und diese gegen Accessoires wie Trinkflaschen oder anderes eintauschen. Das bindet bestehende Kunden und lockt auch neue an.

  • Der Verkauf der Waterdrops erfolgt auch über den stationären Handel. Die deutsche Drogeriemarktkette Rossmann und die beiden großen Handelskonzerne Rewe und Edeka vertreiben die Wasser-Pillen der Österreicher. Wer es geschafft hat, bei solchen großen Player am Markt einen Fuß in die Tür zu bekommen, hat die Chance wirklich am großen Rad zu drehen und den Absatz ordentlich hinaufzuschrauben.

Auszeichnungen und Top-Rankings

Den Bekanntheitsgrad des Unternehmens und damit den Umsatz zu steigern, wird auch Tennis-Ass Novak Djokovic, der nicht nur als Investor gewonnen werden konnte, sondern auch als Markenbotschafter. Die Strategie von Waterdrop ist bisher aufgegangen.

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Waterdrop-Gründer Martin Murray

© Waterdrop

Wer ist der Gründer von Waterdrop?

Martin Murray, 37, hat Waterdrop gegründet. Der Salzburger Murray ist wie Co-Gründer und Bruder Henry Murray halber Schotte. Der Gründer ist überzeugt: "Unternehmen, die nicht wirklich 'öko' sind, werden verschwinden, denn es wird Alternativen geben." Bekannt wurden die beiden durch den Auftritt in der TV-Show "Die Höhle der Löwen". An dem Abend sahen vier Millionen Menschen, bis zu 200.000 Leute waren nach Angaben von Murray gleichzeitig auf der Webseite. "In den ersten 24 Stunden nach Ausstrahlung hatten wir 30.000 neue Kunden", erzählt der Gründer in einem Interview.

Die Fakten zum Unternehmen

  • Firmenname: Waterdrop Microdrink GmbH

  • Gründungsjahr: 2016

  • Unternehmenssitz: Laimgrubengasse 14, 1060 Wien

  • Flagshipstore in Österreich: Mariahilferstraße 51, Wien

  • Mitarbeiter: 300

  • Umsatz (2021): 90 Millionen Euro

  • In wie vielen Ländern aktiv: 13

  • Anzahl der Online-Kunden 2022: rund 2 Millionen

  • Vertriebsstruktur: Online, Web und im stationären Handel, unter anderem mit eigenen Shops. Vertrieb erfolgt in insgesamt 20.000 Einzelhandelsfilialen. 40 eigene Filialen in Europa, den USA und Singapur.

  • Gründer: Martin Murray, Gründer, Henry Murray und Christoph Hermann: Co-Funder:

  • Website: waterdrop.de

  • Weitere Profile im Netz: Facebook

  • Instagram

Start-up

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