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Scope: Schuldenstand in DE steigt bis 2030 auf 74 Prozent

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Wachstumsprognose laut Ratingagentur moderat
©APA/APA/dpa/Fabian Sommer
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Die europäische Ratingagentur Scope rechnet mit einem deutlichen Anstieg des deutschen Schuldenstandes durch die geplanten Milliardenausgaben für Infrastruktur und Aufrüstung. Bis 2030 werden die Verbindlichkeiten des Staates auf etwa 74 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen, wie es in den neuen Prognosen der Bonitätswächter heißt. Diese lagen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag im Voraus vor. 2024 habe dieser Wert noch bei 62,5 Prozent gelegen.

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Auch die Neuverschuldung Deutschlands werde zunehmen. Das Haushaltsdefizit dürfte mittelfristig bei vier Prozent der Wirtschaftsleistung liegen.

"Trotz steigender Kreditaufnahme wird der Druck zur Konsolidierung des Kernhaushalts des Bundes mit der Zeit zunehmen", betonte Scope-Analyst Julian Zimmermann. "Wachsende Ausgaben für Zinsen und soziale Sicherheit, einschließlich Renten und Gesundheit, werden die fiskalische Flexibilität verringern." So dürfte der Anteil frei verfügbarer Mittel im Bundeshaushalt von zuletzt 24 Prozent auf nur noch drei Prozent bis 2035 sinken. Um Handlungsspielraum zu wahren, seien daher Strukturreformen notwendig - etwa bei den Renten und am Arbeitsmarkt.

Die von der Bundesregierung vorgesehenen Investitionen von 500 Milliarden Euro in die Infrastruktur entscheiden Scope zufolge über das künftige Wachstum. Bei einer guten Ausführung könne das Wachstumspotenzial von Europas größter Volkswirtschaft auf ein Prozent steigen. Aktuell liege es nur bei 0,7 Prozent.

Der Wachstumseffekt durch die zusätzlichen Verteidigungsausgaben wird Scope zufolge moderat ausfallen. Der Multiplikator liegt bei rund 0,5 – für jeden vom Staat in die Rüstung investierten Euro kommen demnach 50 Cent als Wachstumsimpuls bei der heimischen Wirtschaft an.

Scope bewertet die Kreditwürdigkeit Deutschlands wie andere große Ratingagenturen auch mit der Bestnote AAA. Das signalisiert Investoren ein äußerst geringes Ausfallrisiko, wenn sie Geld in den Kauf von Bundeswertpapieren stecken.

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