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Die endgültige Zahl könne noch nach oben oder unten schwanken. Sie dürfte je nach Wirtschaftslage zwischen 12,55 und 12,86 Pfund liegen, hieß es weiter. Die Empfehlungen müssten die wirtschaftlichen Bedingungen berücksichtigen.
Der Mindestlohn in Großbritannien ist in den vergangenen Jahren bereits stark gestiegen, zuletzt im April um 6,7 Prozent auf 12,21 Pfund pro Stunde. Daten der Industriestaaten-Organisation OECD zufolge war er im vergangenen Jahr, gemessen am jeweiligen mittleren Einkommen, der zweithöchste in Europa nach Frankreich. Zum Vergleich: Der deutsche Mindestlohn liegt seit Jahresbeginn bei 12,82 Euro. Zum 1. Jänner 2026 steigt er auf 13,90 Euro, ein Jahr später dann auf 14,60 Euro.
Die Bank of England sieht in den steigenden Lohnkosten einen Grund für die im europäischen Vergleich höhere Inflation im Land. Sie erwartet jedoch, dass der Lohndruck nachlässt, da sich der Arbeitsmarkt abkühlt. Der Mindestlohn wird jährlich von der Regierung auf Basis einer Empfehlung der LPC festgelegt, einem Gremium aus Vertretern von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Wissenschaftern. Rund 6,5 Prozent der britischen Arbeitnehmer erhalten den Mindestlohn.
Die nun höhere Prognose spiegle das schnellere Lohnwachstum der vergangenen drei Monate sowie die Erwartung eines höheren Lohnwachstums im kommenden Jahr wider, erklärte die Kommission. Im Mai hatte sie noch einen Anstieg von 3,6 Prozent prognostiziert. Die Regierung hat die LPC angewiesen, auf die Abschaffung des niedrigeren Mindestlohns für 18- bis 20-Jährige hinzuarbeiten. Dieser liegt derzeit bei zehn Pfund pro Stunde. Negative Effekte auf die Beschäftigung junger Menschen sollen dabei vermieden werden.
LONDON - GROSSBRITANNIEN: FOTO: APA/APA/POOL/SUZANNE PLUNKETT