
von
Die Euro-Währungshüter verfolgen seit Mitte 2024 angesichts einer nachlassenden Inflation einen Zinssenkungskurs und haben seitdem die Schlüsselsätze bereits sieben Mal nach unten gesetzt. Der jüngste Zinsschritt erfolgte im April. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, der als Leitzins für die Eurozone gilt, liegt inzwischen bei 2,25 Prozent. Ökonomen erwarten eine Fortsetzung des Lockerungskurses der Notenbank. Noch Anfang Juni 2024 war der Leitzins bei 4,00 Prozent gelegen. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, beträgt aktuell 2,40 Prozent.
Im April nahm die Inflation bei den Dienstleistungen, einer der zuletzt stärksten Inflationstreiber, auf 3,9 Prozent zu, nach 3,5 Prozent im März. Die Energiepreise sanken dagegen um 3,5 Prozent, nach einem Rückgang von 1,0 Prozent im März. Die Preise für Industriegüter ohne Energie nahmen wie schon im März um 0,6 Prozent zu. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich im April um 3,0 Prozent nach einem Plus von 2,9 Prozent im März. Die Kerninflation, bei der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, stieg auf 2,7 Prozent. Noch im März waren sie bei 2,4 Prozent gelegen. Die EZB achtet besonders auf dieses Maß, weil es zugrundeliegende Inflationstrends gut widerspiegelt.
FRANKFURT/MAIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH/Arne Dedert