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IfW: Deutsche Wirtschaft wächst 2025

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Nach zwei Minus-Jahren leichter Anstieg des BIP um 0,3 % erwartet
©APA/dpa/Monika Skolimowska
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Wachstum statt Stagnation: Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat nach dem überraschend guten Jahresauftakt seine Konjunkturprognose für Deutschland erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt werde heuer um 0,3 Prozent zulegen, heißt es in der Sommerprognose. Es wäre das erste Plus nach zwei Minus-Jahren in Folge. Im Frühjahr waren lediglich 0,0 Prozent veranschlagt worden.

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"Die deutsche Wirtschaft sieht etwas Licht am Ende des Tunnels", so die Forscher. Auch auf das kommende Jahr schauen sie etwas optimistischer. 2026 soll Europas größte Volkswirtschaft um 1,6 Prozent zulegen, nachdem bisher mit 1,5 Prozent gerechnet wurde.

"Zunächst dürfte die wirtschaftliche Dynamik jedoch noch verhalten bleiben, auch weil die US-Handelspolitik negativ zu Buche schlägt", betont das IfW. "Neben den dämpfenden Effekten der höheren US-Zölle werden auch die vorgezogenen Lieferungen in die Vereinigten Staaten, die zu dem guten Jahresauftakt beigetragen haben, die Produktion zwischenzeitlich belasten." Im kommenden Jahr, wenn sich die größeren finanzpolitischen Spielräume der neuen deutschen Regierung zunehmend bemerkbar machten, werde sich das Expansionstempo merklich erhöhen. Neben der US-Handelspolitik mache den deutschen Exporteuren aber nach wie vor die deutlich gesunkene Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.

Die Inflation wird der Prognose zufolge abflauen. Heuer dürften die Verbraucherpreise um durchschnittlich 2,2 Prozent steigen, 2026 vor allem aufgrund niedrigerer Energiepreise nur noch um 1,6 Prozent. "Angesichts der steigenden Einkommen wird der private Konsum in diesem und im kommenden Jahr merklich zulegen, zumal sich die Kaufkraft der privaten Haushalte durch die niedrigeren Energiepreise erhöht", so die IfW-Ökonomen.

Auch dürften die Unternehmen allmählich mehr investieren. "Neben den wieder günstigeren Finanzierungsbedingungen trägt dazu im kommenden Jahr auch die expansive Finanzpolitik bei", hieß es. Die deutsche Bundesregierung will Milliarden in Infrastruktur und Rüstung stecken. Zudem will sie mit Superabschreibungen Investitionen anreizen.

"Mit der wirtschaftlichen Belebung wird der Arbeitsmarkt seine Schwächephase im kommenden Jahr überwinden und die Arbeitslosigkeit wieder zurückgehen", sagt das IfW voraus. Die Arbeitslosenquote soll von erwarteten 6,3 Prozent in diesem Jahr auf 6,1 Prozent fallen, die Zahl der Erwerbstätigen von 46,055 auf 46,195 Millionen steigen.

Im laufenden Jahr wird den IfW-Schätzungen zufolge das Finanzierungsdefizit des Staates auf 2,1 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt zurückgehen. Für 2026 wird ein Anstieg auf 3,5 Prozent erwartet.

BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/dpa/Monika Skolimowska

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