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Deutlich billiger wurde Energie: Sie kostete 3,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (Mai: -4,6 Prozent). Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,0 (Mai: +2,8 Prozent). Dienstleistungen kosteten im Schnitt 3,3 Prozent mehr (Mai: +3,4 Prozent). Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oft auch als Kerninflation bezeichnet, sank auf 2,7 (Mai: +2,8) Prozent. Die Schnellschätzung der österreichischen Inflation für Juni veröffentlicht die Statistik Austria am morgigen Dienstag.
"Insgesamt darf man wohl feststellen, dass die Zeiten der Hochinflation zunächst vorbei sind", sagte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. "Die Gründe reichen vom starken Euro, der für niedrigere Importpreise sorgt, über ein größeres Angebot an Gütern aus Asien, die diese in den USA nicht mehr loswerden bis zur schwachen Konsumnachfrage." Mittel- bis langfristig sei der Kampf gegen die Inflation aber noch nicht beendet. Strukturelle Faktoren wie Demografie, Klimawandel und Deglobalisierung bestünden fort. "Dazu kommen die Ausgabenpläne der neuen Bundesregierung, die zu einer höheren Kapazitätsauslastung und damit auch mehr Preissetzungsmacht aufseiten der Unternehmen führen werden", sagte de la Rubia.
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) für den Währungsraum ist zwei Prozent. Die nach europäischen Standards berechnete deutsche Teuerungsrate liegt aktuell mit 2,0 Prozent genau auf dieser Zielmarke. Die Währungshüter haben wegen des nachlassenden Preisdrucks zuletzt sieben Mal in Folge ihren Leitzins gesenkt.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/AFP/INA FASSBENDER