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Im zweiten Quartal verdiente die Commerzbank zwar mit 462 Mio. Euro um gut 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Grund für den Rückgang sind jedoch Einmalkosten für den Abbau tausender Stellen in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro, die die Bank bis Ende Juni verbuchte. Analysten hatten deshalb und wegen der gesunkenen Zinsen einen stärkeren Gewinnrückgang erwartet.
Seit September befindet sich das deutsche Geldhaus im Abwehrkampf gegen die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit. Die Großbank ist mit gut 20 Prozent inzwischen größter Aktionär der Commerzbank und hat Zugriff auf weitere knapp 10 Prozent.
UniCredit-Chef Andrea Orcel würde sich die Commerzbank gern einverleiben, doch die Führung von Deutschlands zweitgrößtem börsennotierten Geldhaus und der Betriebsrat wehren sich - unterstützt von der deutschen Regierung - gegen die Begehrlichkeiten aus Mailand.
Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hatte die Renditeziele für die kommenden Jahre nach oben gesetzt und lockt die Anteilseigner mit höheren Ausschüttungen - auch um sie vom etwaigen Verkauf ihrer Aktien an die Unicredit abzubringen.
FRANKFURT - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV