Trend Logo

Arbeitslosigkeit steigt - AMS-Chef Kopf: "Besonders schlechte Entwicklung"

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Baubranche verzeichnet derzeit wenig Dynamik
©APA/APA/dpa/Sven Hoppe
  1. home
  2. Aktuell
  3. Nachrichtenfeed

Die Arbeitslosigkeit ist im März in Österreich um knapp elf Prozent auf die Quote von 6,9 Prozent gestiegen. Im selben Monat 2023 lag dieser Wert noch bei 6,2 Prozent. Für AMS-Chef Johannes Kopf eine "besonders schlechte Entwicklung".

von

Österreich befinde sich offenbar noch immer deutlich in der Rezession, konstatierte Johannes Kopf, Chef des Arbeitsmarktservice (AMS) in einer Aussendung. "Anders als vor einem Jahr, als uns die Prognosen nur einen kurzen Konjunktureinbruch vorhersagten, glaube ich auch nicht mehr an eine rasche Erholung im Sinn eines baldigen Sinkens der Arbeitslosigkeit in Österreich." Firmen hätten aufgrund der hierzulande hohen Inflation nicht nur Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, sondern auch noch personelle Überkapazitäten aufgebaut. "Selbst wenn das Wachstum wieder kommt, wird die Arbeitslosigkeit wohl erst verspätet sinken", analysierte Kopf.

Mit 369.640 waren heuer um 35.686 oder 10,7 Prozent mehr Menschen arbeitslos oder in AMS-Schulungen als im März 2023. Arbeitslos ohne an Schulungen teilzunehmen waren mit 291.468 um 32.028 oder 12,3 Prozent mehr Menschen. Schlecht da stehen vor allem der Bau, die Industrieproduktion. Dort stieg die Arbeitslosigkeit jeweils um mehr als 20 Prozent.

Blurred image background

Arbeitslosigkeit im März 2024

© APA

Ein "ernst zu nehmendes Problem" seien viele Geflüchtete, die zum AMS kommen, so Kopf. Das seien derzeit monatlich etwa 1.200 Personen vor allem aus Syrien, sagte er im Ö1-"Mittagsjournal". In Wien sei inzwischen fast jeder vierte Mensch ohne Arbeit ein Geflüchteter. Die Integration in den Arbeitsmarkt brauche zumindest zwei, drei Jahre. Das Baupaket der Regierung werde wohl auch nicht vor dem Sommer wirken, sagte Kopf.

"Im Vergleich zu den Jahren vor Ausbruch der Covid-Pandemie ist das ein niedriger Wert", teilte Kocher (ÖVP) mit. "Die aktuell etwas höhere Arbeitslosigkeit als im März 2023 ist vor allem ein Resultat des wirtschaftlich herausfordernden Umfelds."

Die Opposition machte die Regierung für die Entwicklung verantwortlich. Kocher versuche nur die Situation schönzureden, so die SPÖ. Er sei ein "Schwadroneur", so die FPÖ. Die NEOS forderten wie die Wirtschaftskammer (WKÖ) und die Industriellenvereinigung (IV) dringend eine Senkung der Lohnnebenkosten.

Arbeiterkammer (AK) und Gewerkschaftsbund (ÖGB) forderten einmal mehr eine Anhebung des Arbeitslosengeldes wegen einer steigenden Armutsgefährdung bei Menschen ohne Job. "Eine Senkung der Leistung aus der Arbeitslosenversicherung ist strikt abzulehnen. Arbeitsuchende brauchen das genaue Gegenteil - nämlich eine echte Existenzsicherung", so AK-Präsidentin Renate Anderl auch in Richtung der IV, die darin eine "Förderung der Inaktivität" sieht.

Über die Autoren

Logo
Abo ab €16,81 pro Monat
Ähnliche Artikel
Die Polizei löste die Aktivisten vom Vorfeld
Nachrichtenfeed
Klimaaktivisten protestierten weltweit auf Flughäfen
In Deutschland waren einige Bauprojekte geplant
Nachrichtenfeed
Insolvenz des Immo-Investors Imfarr trifft deutsche Städte
Der Landesrechnungshof hat sich die Bebauung angesehen
Nachrichtenfeed
OÖ will in Grünland ragende Bauten nachträglich legalisieren
Oberster Gerichtshof entscheidet
Nachrichtenfeed
Signa Prime schaltet OGH gegen Republik ein
AK-Präsidentin Anderl sieht Handlungsbedarf bei Minister Kocher
Nachrichtenfeed
AK-Anderl: "Arbeitszeitverkürzung funktioniert"
Nehammer und Brunner für weiteren Infrastruktur-Ausbau
Nachrichtenfeed
Verkehr - Kanzler sieht Schlüssel für Wirtschaftsstandort
Der Bahnsteigbereich wird zur Gänze überdacht
Nachrichtenfeed
Wiener Westbahnhof erhält PV-Anlage über den Bahnsteigen
Bei fünf Fluglinien kam es am Freitag zu Verzögerungen
Nachrichtenfeed
IT-Probleme - Österreich kam glimpflich davon
Betroffen war vor allem der internationale Luftverkehr
Nachrichtenfeed
Fehlerhaftes Update löst weltweit IT-Probleme aus
Die Liquiditätskrise sorgte im Sommer 2022 für Aufsehen
Nachrichtenfeed
RH ortete Mängel beim Risikomanagement der Wien Energie
Erneuerbare wachsen nicht so schnell wie der Stromverbrauch
Nachrichtenfeed
IEA ortet rasanten Anstieg des weltweiten Stromverbrauchs
Austro-Exporteure nicht in sonnigster Stimmung
Nachrichtenfeed
WKÖ: Exporteure nur vorsichtig positiv gestimmt