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Andi Knoll: "Wir könnten uns vieles sparen"

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Andi Knoll: "Wir könnten uns vieles sparen"
"Mister Song Contest" Andreas "Andi" Knoll, ORF.©ORF/Roman Zach-Kiesling
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Im ORF begleitet er aktuell die "Dancing Stars" und natürlich auch wieder den European Song Contest (ESC). Hier äußert sich der Moderationsprofi zu Stil- und Geldfragen.

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trend: "Ich habe nie wahnsinnig viel Strategie gehabt, ich habe alles immer aus dem Bauch heraus gemacht", haben Sie jüngst über Ihre Karriere gesagt. Haben Sie auch in Sachen Geld so einen unkomplizierten Zugang?
Andi Knoll: Jein. Ich wollte in der Theorie nie viel Geld verdienen, hab's nie darauf angelegt. Dass ich jetzt gut verdiene, hat sich mehr oder weniger so ergeben. Ich bin auch ganz schlecht bei Gagenverhandlungen, aber natürlich hat man nach ein paar Jahren einen gewissen Markt- und Markenwert.

Wissen Sie am Monatsende immer, wohin Ihr Geld geflossen ist?
Ja schon. Also ich rechne jetzt nicht immer genau mit bei allem, aber circa weiß ich es schon.

Beim Moderieren sind Sie um keine Pointe verlegen. Wie viel Humor haben Sie angesichts der aktuellen Wirtschaftslage zwischen Inflation und Mietpreiserhöhung?
Das trifft mich persönlich jetzt Gott sei Dank weniger, das geht sich bei mir schon aus, aber ich mache mir im Großen und Ganzen Sorgen. Der Mittelstand bricht irgendwie weg. Der sogenannte soziale Friede ist gefährdet. Ich verstehe, wenn Menschen Firmenzentralen und Geschäfte stürmen, wenn man sich mit einem Vollzeitjob sein Leben nicht mehr leisten kann. Und das muss man ja global sehen. Wenn wir es nicht schaffen, die Welt gerechter zu machen, können wir noch so sehr versuchen, Zäune um Europa zu bauen, wir werden hier nicht in Frieden leben.

Was machen Sie mit Ihrem Geld?
Ein paar Aktien, ein paar Anleihen und ein Sparschwein.

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k.A

© ORF/Roman Zach-Kiesling

Und was halten Sie für Ihren ganz persönlichen kleinen Reichtum? Also was macht Ihr Leben besser?
Dass ich weiß, dass ich Glück gehabt habe. Und dass ich mir genug bin.

Was haben Sie denn im Elternhaus im Umgang mit Geld mitbekommen?
"Tua brav sparen" - eh ein Standardsatz von Papas und Omas, glaub ich. Das beherzige ich auch, aber eher aus dem Grund, weil ich mir schon bei jedem Ding überlege: Brauch ich das wirklich? Deswegen ist die Welt ja so kaputt, weil wir uns vieles eben nicht sparen.

Wissen Sie noch, wofür Sie Ihr erstes selbstverdientes Geld ausgegeben haben?
Für Schallplatten. Viele, viele Platten.

Was würden Sie auch für viel Geld nicht machen?
Einen Auftragsmord?! Ich hab auch ein ganz schlechtes Ziel ...

Wie schaut Ihre Pensionsvorsorge aus? Oder wollen Sie noch mit 70 das Parkett zwischen Opernball, "Dancing Stars" und Song Contest rocken?
Also ich hoffe doch, dass das staatliche Pensionsmodell nicht ganz zusammenbricht. Aber so ganz ohne Aufgabe sollte man im Alter eh auch nicht sein. Mein deutscher Kollege geht mit 75 in Song-Contest-Pension, mal sehen.

Alles ist teurer geworden. Wo sparen Sie?
Heizung zurückdrehen und früher ganz abdrehen, aber mehr aus Umweltschutz.

Wie viel Geld geben Sie für einen schönen Abend aus?
Schöne Abende gehen oft ganz günstig. Flasche Wein, Picknickdecke, der Mond ... da ist man mit 20 Euro dabei - und das ist dann sogar schon mehr als eine Flasche.

Sie haben heuer auch den Opernball moderiert. Ist Stil eine Geldfrage?
Nein. Stil ist was Persönliches. Die einen mögen es schrill und bunt und große Labels, andere mögen es einfarbig und schlicht. Und beides geht günstig und sauteuer.

Was investieren Sie in sich selbst? Und wofür sind Sie sich zu neidig?
Ich gönne mir immer mal wieder eine Zwei-Stunden-Massage. Zu neidig bin ich mir für nichts, aber ich stelle mir vorher die Frage: Brauche beziehungsweise will ich das wirklich?

Was war das Verrückteste, das Sie sich je geleistet haben?
Ich glaube, so verrückt bin ich nicht.

Und wofür würden Sie Ihren letzten Cent ausgeben?
Für einen Teller Pasta - am besten irgendwo auf einer italienischen Piazza.

Zur Person

Andreas "Andi" Knoll [50]. Der Tiroler begann seine Karriere in den 90er-Jahren bei Ö3 und hat da "alles moderiert, was es gibt". Seit über 20 Jahren kommentiert er für den ORF als "Mr. Song Contest" auch den ESC im TV.
Semifinale: 9.5. und 11.5., ORF 1, 20.15 Uhr.
Finale: 13. Mai, live aus Liverpool.

Zudem hat sich Knoll, der seit 2019 mit seinem langjährigen Partner verheiratet ist, heuer für den Opernball aufs Moderationsparkett gewagt und führt an der Seite von Mirjam Weichselbraun auch durch die ORF-Show "Dancing Stars".

Das Interview ist der trend. edition+ Ausgabe Mai 2023 entnommen.

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