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Wienerberger AG – Der weltweit größte Ziegelproduzent

Aktualisiert
Lesezeit
7 min
Wienerberger, der größte Ziegelhersteller der Welt, liegt m trend Ranking der größten Unternehmen Österreichs auf Platz 23.

Wienerberger, der größte Ziegelhersteller der Welt, liegt m trend Ranking der größten Unternehmen Österreichs auf Platz 23.

©Elke Mayr
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Die Wienerberger AG ist der führende Ziegelproduzent der Welt und hat Betriebsstätten in 28 Nationen mit Hauptsitz in Wien. Die Wienerberger Gruppe produziert neben Ziegeln auch Tondachschindeln, Kunststoffrohre und Keramikrohre. Im trend Ranking der größten Unternehmen Österreichs liegt das börsennotierte Unternehmen auf Platz 19.

von

FACTS: Wienerberger AG

trend TOP 500 Ranking: 19

  • Gegründet: 1819

  • Firmensitz: Wienerbergerplatz 1, 1100 Wien

  • Mitarbeiter (2022): 19.078

  • Tätigkeit: Bauwesen und Baustoffe

  • Umsatz (2022): 4,976 Mrd. €

  • Gewinn [EBIT] (2022): 740 Mio. €

  • Eigentümer: Private und institutionelle Investoren <86%, FMR LLC >5%, Petrus Advisers Ltd. >5%

  • Management: Heimo Scheuch (CEO), Gerhard Hanke (CFO), Solveig Menard-Galli (COO), Harald Schwarzmayr (COO)

  • Aufsichtsrat: Peter Steiner (Vorsitzender), Myriam Meyer (Stv.V.), Thomas Birtel, Charles David Davies, Marc Grynberg, Kati Horst, Peter Johnson, Regina Prehofer, Claudia Schiroky, Oswald Schmid, Gerhard Seban, Wolfgang Wallner

  • Börse-Kennzahl: AT0000831706

  • Website: wienerberger.com

Firmengeschichte: Wienerberger AG

1819 erwarb der Bauingenieur Alois Miesbach die staatliche Ziegelei in Favoriten am Wienerberg. Mit einer Leistung von 50 Millionen Ziegeln pro Jahr wurde das Werk zu einer der größten Ziegelfabriken Europas. 1857 wurde die Produktionsstätte von seinem Neffen Henrich Drasche übernommen, welcher durch die Integration des ersten Ringofens den fortlaufenden Betrieb rund um die Uhr ermöglichte.

1869 ging das Unternehmen an die Wiener Börse. Die Produktion war auf Österreich fokussiert. In der Zwischenkriegszeit kam die Nutzung einer mechanischen Presse hinzu, welche fortan ermöglichte gelochte Ziegel herzustellen. Die Wienerberger AG war großer Profiteur des Wiederaufbaus Wiens nach dem zweiten Weltkrieg und gelangte dadurch in davor noch nie erreichte Höhen. In den 1950er Jahren wurde auf einen Tunnelofen umgestellt, der ein noch effizienteres Arbeiten ermöglichte.

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Wienerberger CEO Heimo Scheuch

© Daniel Hinterramskogler

Ab 1980 begann man mit dem Anbieten von Gesamtlösungen im Ziegelbau. Es wurde neben den Ziegeln auch der Mörtel und das notwendige Werkzeug vertrieben. Zeitgleich gingen die Planziegel in Produktion. Durch die hohe Präzision der Herstellung und des finalen Schliffs konnte die benötigte Mörtelmenge aufgrund des geringen Spielraumes zwischen den einzelnen Ziegeln stark reduziert werden.

Mit der Übernahme der deutschen Oltmanns-Gruppe in den 90ern wurde innerhalb Europas expandiert und Pipelife wurde als Joint-Venture mit dem Chemieunternehmen Solvay gegründet, was den Einstieg in den Kunststoffrohrmarkt darstellte.

Durch den Erwerb von General Shale im Jahre 2007 – dem bis heute führenden Ziegelproduzenten der USA – gelang der Eintritt in den nordamerikanischen Markt. Spätestens mit der Eröffnung einer Produktionsstätte in Indien 2009 kann man bei der Wienerberger AG von einem globalen Unternehmen sprechen. Durch die Finanzkrise wurden die Expanisonspläne gedämpft und es wird seit dem der Fokus auf langsameres, aber nachhaltigeres Wachstum gelegt. Die letzten großen Übernahmen stellen die vollständige Eingliederung Pipelifes und des österreichischen Dachziegelherstellers Tondach Gleinstätter, im Jahr 2012 dar.

Der aktuelle CEO, der Kärntner Heimo Scheuch, ist seit 2009 im Amt.

Die unter der AT0000831706 an der Wiener Börse gelistete Wienerberger AG ist zu 85 % im Besitz von kleinen privaten oder institutionellen Investoren.

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

2.972,4

4,87

2016

2.973,8

0,05

2017

3.119,7

4,91

2018

3.305,08

5,94

2019

3.466,28

4,88

2020

3.354,6

-3,22

2021

3.971,3

18,38

2022

4.976,70

25,32

Umsatzentwicklung Wienerberger AG 2015 - 2022

Erzeugnisse des Wienerberger Gruppe

Die Wienerberger Gruppe hat ihre Erzeugnisse klar durch ihre etablierten Marken getrennt. Diese stellen die ehemaligen Firmen dar, die übernommen wurden. So ist die Marke Wienerberger bis heute für die Herstellung von Ziegeln aller Art bekannt. Die Marke Pipelife produziert ausschließlich Kunststoffrohre. Unter der Marke Steinzeug Keramo werden Abwasserrohre aus Steinzeug, eine keramische Masse der Klasse Sinterzeug, produziert. Inzwischen wird Keramo aber nicht mehr als eigenständiger Betrieb dargestellt - der Vertrieb läuft über Pipelife. Die Flächenbefestigungen von Semmelrock werden ebenfalls nicht mehr selbstständig, sondern im Rahmen der Wienerberger Building Solutions, angeboten und verkauft. General Shale beschränkt sich auf den nordamerikanischen Raum und bietet dort, für den örtlichen Markt üblichen, Vormauerziegel an.

Weltweit gibt es aktuell 215 Wienerberger-Produktionsstandorte in 28 Ländern.

WOW – World of Wienerberger

Die ESG Ziele der Wienerberger AG

Nachhaltigkeit steht bei Wienerberger hoch im Kurs. Die Wienerberger AG hat das Programm 2023 entwickelt, das auf einem Drei-Säulen-Prinzip beruht. Die Gesellschaft hat dabei Schwerpunkte auf die Faktoren Dekarbonisierung, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft gelegt.

Neben dem Einsatz von grünem Strom in allen Betriebsstandorten soll es durch das Optimieren technischer Produktionsprozesse, speziell in der Keramikproduktion, zu erheblichen Energieeinsparungen kommen. Damit möchte man die CO2 Emissionen bis 2023 gegenüber 2020 um 15 % reduzieren, was einer Reduktion von rund 400 Kilotonnen CO2 entspricht.

Im Bereich Biodiversität ist das Ziel, die Diversität an den 215 globalen Standorten zu schützen und zu fördern. Einen wichtigen Beitrag sollen hierbei die Rekultivierung und Renaturierung von ehemaligen Tonabbaustätten leisten. Der Aspekt der Kreislaufwirtschaft im Programm fordert, dass ausnahmslos alle Produkte vollkommen wiederverwendbar oder recyclebar gestaltet werden müssen. Dabei geht es, so wie im European Green Deal gefordert, um Konzepte wie „Urban Mining“ also dem Rückgewinnen von Ressourcen und Sekundärrohstoffen aus dem städtischen Raum und der Reintegration dieser in die Produktionskette sowie dem „design for recycling“.

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

15.813

6,59

2016

15.990

1,12

2017

16.297

1,92

2018

16.596

1,83

2019

17.234

3,84

2020

16.619

-3,57

2021

17.624

6,05

2022

19.078

8,25

Mitarbeiterentwicklung Wienerberger AG 2015 - 2022

Der Brick Award – Ein internationaler Wettbewerb der Wienerberger AG

Der von der Wienerberger AG im Jahr 2004 ins Leben gerufene Brick Award hat das Ziel, International besonders innovative und kreative Ziegel-Bauprojekte zu küren und hervortzuheben. Der Award wird von einer internationalen Jury geleitet und in fünf Kategorien vergeben. Der Hauptpreis ging 2022 an das Imperial Kiln Museum in Jingdezhen in China. Entworfen wurde dieses Projekt durch das Architekturbüro „Studio Zhu Pei“ in Peking.

Brick Award 22 Winners - Check them out!

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