
Der sonst wortgewaltige Investor Klaus Umek will sich nicht zu den Anteilsverkäufen äußern.
©picturedesk.com/Kurier/Jeff MangionePetrus Advisers, der Hedgefonds des Wieners Klaus Umek, wirft seit einigen Monaten viele seiner Beteiligungen auf den Markt. Dahinter sollen Finanzprobleme stecken.
Er war auf der Wienerberger-Hauptversammlung am 16. Mai so etwas wie der Elefant im Raum: der Investor Klaus Umek. Denn der aktivistische Aktionär, der 2018 mit dem Ziegelkonzern noch hart ins Gericht gegangen war, hat in den letzten Monaten überraschenderweise ein Paket von BKS-Aktien an Wienerberger verkauft. Gleichzeitig hat Petrus Advisers, die Investmentgesellschaft von Umek, ihre Anteile an Wienerberger reduziert.
Was macht Wienerberger mit Bankaktien, und was hat es mit diesem Deal auf sich, wollten aufmerksame Aktionäre wissen. Immerhin hat das ATX-Unternehmen rund zehn Millionen Euro für die Aktien bezahlt. Das Management unter Heimo Scheuch tat sich mit einer Erklärung sichtlich schwer. Umek hätte die Aktien Wienerberger mit einem Paketabschlag angeboten und man erwarte sich von der Finanzbeteiligung hübsche Dividenden, lautete schließlich die – etwas unbefriedigende – Antwort. Denn warum trennt sich ein erfahrener Investor wie Klaus Umek von so aussichtsreichen Investments wie BKS oder Wienerberger?
Umek selbst war auf der Hauptversammlung nicht anwesend und konnte kein Licht ins Dunkel bringen. Auch eine Anfrage vom trend an ihn blieb unbeantwortet.
Eine Erklärung, die in Wiener Finanzkreisen bereits seit einigen Monaten die Runde macht: Petrus Advisers soll in einem finanziellen Dilemma stecken. Angeblich hätte ein Investor des Fonds Ende letzten Jahres einen sogenannten „Margin Call“ abgesetzt. Seitdem soll Umek mit seiner Gesellschaft massiv unter Druck sein. Dazu passt auch, dass Till Hufnagel, sein langjähriger Partner bei Petrus Advisers, sich kürzlich von Umek getrennt hat, um eigene Wege zu gehen. Auch die auf der Website des Hedgefonds verkündete Abgabe dreier Fonds an die Fondsgesellschaft Fundrock spricht für Geldprobleme der Gesellschaft. Und auch der von Petrus Advisers durchgeführte „Fire Sale“ von CA-Immo-Aktien im letzten Herbst, wo der Fonds seine Anteile von 17,4 Prozent auf praktisch null reduziert hat, spricht eine klare Sprache. „Seine Spekulation auf eine Übernahme der CA Immo hat sich nicht erfüllt. Das war meiner Meinung nach der Auslöser für dieses Desaster“, glaubt ein Wiener Finanzinsider.