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Wiener Stadtwerke - Österreichs größter kommunaler Infrastrukturdienstleister [PORTRÄT]

Aktualisiert
Lesezeit
9 min
Als kommunaler Infrastrukturdienstleister leisten die Wiener Stadtwerke einen wertvollen Beitrag, um das Leben in der Millionenstadt in Schwung zu halten. Die Stadtwerke-Gruppe liegt auf Rang 13 der größten Unternehmen Österreichs.
Als kommunaler Infrastrukturdienstleister leisten die Wiener Stadtwerke einen wertvollen Beitrag, um das Leben in der Millionenstadt in Schwung zu halten. Die Stadtwerke-Gruppe liegt auf Rang 13 der größten Unternehmen Österreichs.©Borut Trdina / iStockphoto
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Die Wiener Stadtwerke sind als Infrastrukturdienstleister der Stadt Wien der größte Kommunalbetrieb Österreichs. Mit einem Umsatz von 7,3 Mrd. € liegt die GmbH auf Platz 13 im trend Ranking der 500 größten Unternehmen Österreichs.

Daten und Kennzahlen: Wiener Stadtwerke GmbH

trend TOP500 Ranking 2023: 13

  • Gründung: 1949/2017

  • Rechtsform: GmbH

  • Firmensitz: Thomas-Klestil-Platz 13, 1030 Wien

  • Branche: Kommunale Infrastrukturdienstleistungen; Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben

  • Eigentümer: Stadt Wien (100%)

  • Vorstand: Peter Weinelt, Martin Krajcsir

  • Aufsichtsrat: Dietmar Griebler (ARVors), Christoph Maschek (1. ARVorsSTv), Andrea Faast (2. ARVorsStv), Andreas Bauer (AR v BR del), Elfriede Baumann, Michael Dedic (AR v BR del), Alexander Hauser (AR v BR del), Jutta Löffler, Karin Rest, Thomas Ritt, Michael Sprengnagl (AR v BR del), Andreas Staribacher

  • Website: wienerstadtwerke.at

Unternehmenskennzahlen Wiener Stadtwerke für das Jahr 2022

  • Umsatz 2022: 7.305,63 Mio. €

  • Gewinn 2022: 488 Mio. €

  • EBIT 2022: 6,7%

  • Mitarbeiter:innen: 16.028

Umsatzentwicklung Wiener Stadtwerke GmbH

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

2.940,3

1,22

2016

3.321,0

12,95

2017

3.452,0

3,94

2018

3.422,5

-0,85

2019

3.028,1

-11,52

2020

3.144

3,83

2021

4.300,2

36,77

2022

7.305,6

69.89

Umsatzentwicklung Wiener Stadtwerke GmbH

Geschichte der Wiener Stadtwerke

Unter Karl Lueger, Bürgermeister der Stadt Wien von 1897 bis 1910, wurde die Kommunalisierung der Energieversorgung, des öffentlichen Verkehrs und der Bestattung in Stadt und Land Wien eingeleitet. Davor lagen diese Bereiche in der Verwaltung privater Unternehmen, was zur Folge hatte, dass die Preise hoch waren und etwa die Strom- und Gasversorgung nur für Wohlhabende erschwinglich war. 1899 erfolgte die vollständige Übernahme der Wiener Gasversorgung durch die Städtischen Gaswerke. Ähnliches gelang später durch die Übernahme der zuvor drei privaten Stromanbieter durch die Stadt Wien, es folgte die Gründung der Wiener Elektrizitätswerke.

Im Dezember 1923 konnte zwischen der Gemeinde Wien und dem Bund ein befristeter Pacht- und Betriebsvertrag für das bereits bestehende öffentliche Verkehrsnetz in der Stadt Wien geschlossen werden. Die daraus übernommenen Strecken baute die Gemeinde Wien ab 1924 zu einem elektrifizierten und städtischen Stadtbahnnetz aus und um. Die Wiener Verkehrsbetriebe wurden gegründet. Die bei den Bundesbahnen Österreichs verbliebenen Strecken innerhalb Wiens wie die Vorortelinie waren von da an von der neuen elektrischen Stadtbahn abgetrennt.

1949 wurden die drei städtischen Unternehmen Elektrizitätswerke, Gaswerke und Verkehrsbetriebe zusammengefasst und die Wiener Stadtwerke gegründet. 1953 erfolgte schließlich auch die Eingliederung der Bestattung Wien.

Ein Meilenstein im Bereich des öffentlichen Verkehrs war der Beschluss zum Bau der Wiener U-Bahn. Von 1968 bis 1982 wurde das Grundnetz der Wiener U-Bahn-Linien errichtet, welches damals aus 32 Kilometern Strecke und den Linien U1, U2 und U4 bestand und seither kontinuierlich weiter ausgebaut wird. 1989 wurde aus der Gürtellinie der Stadtbahn die U6, es folgten der Bau der U-Bahn Linie U3, die Verlängerung der Strecken U1 und U2 und schließlich der Baubeginn für die neue Linie U5, die ab 2026 als erste vollautomatische U-Bahn Österreichs fahren wird. Die Fertigstellung der derzeit projektierten Strecke wird zwischen 2032 und 2035 erwartet.

1999 wurden die Wiener Stadtwerke aus der Gemeindeverwaltung ausgegliedert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 2017 wurde die AG in eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) umgewandelt.

Mitarbeiterentwicklung Wiener Stadtwerke GmbH

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

16.097

-0,11

2016

16.071

-0,16

2017

15.543

-3,29

2018

15.336

-1,33

2019

14.529

-5,26

2020

15.131

4,14

2021

15.378

1,63

2022

16.028

4,23

Mitarbeiterentwicklung Wiener Stadtwerke GmbH

Die Wiener Stadtwerke-Gruppe

Die Wiener Stadtwerke GmbH steht zu 100% im Eigentum der Stadt Wien. Seit der Ausgliederung aus der Wiener Gemeindeverwaltung im Jahr 1999 sind die Wiener Stadtwerke die strategische und organisatorische Dachgesellschaft des Konzerns.

Die Unternehmensziele liegen bei der Sicherung finanzieller Stabilität und bei der Begleitung und Weiterentwicklung der Stadt Wien hin zur „Smart City“ und "Smart Klima City". In den Bereichen Infrastrukturentwicklung, Klimaschutz und der weiteren Innovationsförderung spielt die Smart-City-Strategie eine zentrale Rolle. In der 2022 überarbeiteten Strategie formuliert die Stadt Wien eindeutige Ziele und Maßnahmen auf dem Weg zur CO2-Reduktion.

Das Unternehmen ist in vier Konzernbereiche gegliedert. Die einzelnen Sektoren sind Mobilität, Energie, Bestattung und Friedhöfe sowie Informationstechnik. Unter den jeweiligen Konzernbereichen gliedern sich die Tochterunternehmen der Wiener Stadtwerke ein. Den Vorstand der Wiener Stadtwerke bilden Peter Weinelt und Martin Krajcsir.

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Der Vorstand der Wiener Stadtwerke: Generaldirektor Martin Krajcsir (links) und Generaldirektor Stv. Peter Weinelt.

© Wiener Stadtwerke / Ian Ehm

Martin Krajcsir ist seit 2004 Vorstandsmitglied und seit 2014 Generaldirektor der Wiener Stadtwerke Holding AG und für die Bereiche Beteiligungen, Technologie, Finanzen, Konzernrechnungswesen, Konzernrevision, Konzernkommunikation, Recht, Compliance, Konzernstrategie, Nachhaltigkeit, Vergabewesen, Forschung, Innovation, Europäische Angelegenheiten - Büro Brüssel, Smart City und Konzernorganisation zuständig. Krajcsir wird per Ende 2023 aus dem Vorstand ausscheiden.

Peter Weinelt ist seit 2016 Vorstandsmitglied der Wiener Stadtwerke und als stellvertretender Generaldirektor für die Bereiche Energie, Personalwesen, Konzernkommunikation, IT-Management, Immobilien und Europäische Angelegenheiten - Büro Brüssel zuständig.

Weinelt wird mit Jänner 2024 Krajcsir als Generaldirektor nachfolgen. Gleichzeitig wird der Vorstand erweitert. Neu ins Geschäftsführungsteam des Stadtwerke-Konzerns kommen Monika Unterholzner und Roman Fuchs. Monika Unterholzner wird als Generaldirektor-Stv.in zuständig für Mobilität, Bestattung, Friedhöfe, IT und Innovation sein. Roman Fuchs als Generaldirektor-Stv. für Finanzen, Immobilien und Recht.

Sektor Mobilität

In den Bereich der Mobilität fallen die Wiener Linien, die Wiener Lokalbahnen und die Parkgaragen- und Parkhaus-Betreibergesellschaft Wipark.

  • Die Wiener Linien sind mit 8.600 Mitarbeiter:innen der größte Arbeitgeber der Stadt Wien. Die Berufsbilder innerhalb der Wiener Linien sind vielfältig, so zählen u.a. Kfz-Technik, Elektrik oder Stationswartung dazu. Die Wiener Linien bauen und betreiben dabei das Netz von U-Bahn, Autobus und Straßenbahn und befördern damit täglich rund 2,6 Mio. Fahrgäste.

  • Die Wiener Lokalbahnen sind im Personen- und Güterverkehr tätig. Zum Personenverkehr gehört die Badner Bahn - die einzige zweigleisige, vollständig elektrifizierte Privatbahn Österreichs - sowie mehrere Buslinien im Großraum Wien-Baden und der Badener Citybus.

  • Mit Wipark verfügt die Stadt Wien über einen der führenden Garagenbetreibern Österreichs. Rund 24.000 Stellplätze sind auf 80 Standorte verteilt.

Sektor Energie

Zum Energiesektor zählen Wien Energie, der größte regionale Energieanbieter Österreichs, welcher in etwa zwei Mio. Menschen, 230.000 Gewerbe- und Industrieanlagen sowie 4.500 landwirtschaftliche Betriebe mit Energie versorgt, sowie für den Vertrieb von Strom und Erdgas zuständige Tochterunternehmen Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG.

Weiters zählen auch die Wiener Netze zum Energiesektor. Diese versorgen Millionen Menschen in Wien, Teilen Niederösterreichs und des Burgenlandes mit Strom, Gas, Fernwärme und Daten. Das Netz der Wiener Netze umfasst rund 30.000 Kilometer. Das Unternehmen investiert in den nächsten fünf Jahren rund 1,5 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau des Netzes. Bei den Wiener Netzen sind 2.400 Mitarbeiter:innen angestellt.

Die Stadt Wien betreibt außerdem einen Erdgasspeicher in Wien Simmering. Zum Energie-Sektor zählt weiters das Facility-Management-Unternehmen immOH!, ein Energie- und Gebäudemanagement-Unternehmen, das die Wartung und das Management bestehender Gebäude sowie die Planung und Errichtung neuer Objekte und Anlagen übernimmt.

Sektor Bestattung und Friedhöfe

Seit 1907 ist die kommunale Bestattung Wien tätig, heute ist sie das größte Bestattungsunternehmen Österreichs. Das Dienstleistungsportfolio reicht von Erd- und Feuerbestattungen über die Abwicklung von Überführungen bis zur Erfüllung von Sonderwünschen. 17 Servicestellen stehen Kund:innen in Wien zur Verfügung.

Die Bestattungen und die Betreuung der Gräber finden auf den insgesamt 46 Wiener Friedhöfen statt. Die Wiener Friedhöfe gehören seit 2008 zum Wiener Stadtwerke-Konzern. Die Friedhöfe Wien tragen zur Bewahrung der traditionellen Wiener Friedhofskultur, wie der Pflege von Ehren-, Kriegs- und Opfergräbern oder der Erhaltung von Grün- und Erholungsraum, bei. Zu den Wiener Friedhöfen gehören auch Gärtnereien und Stenmetz-Betriebe sowie die seit 2018 bestehende Bestattung Wien mit ihrem Krematorium, dem größten Österreichs, und der Sarglogistik Wien gehören.

2011 wurde auch der erste Wiener Tierfriedhof gegründet.

Sektor Informationstechnik

Der letzte Zweig der Wiener Stadtwerke ist die WienIT. Sie ist seit 2003 der zentrale IT & Business Partner des Konzerns und das digitale Backbone der Stadtwerke-Gruppe. Mit rund 600 Mitarbeiter:innen betreut due WienIT über 10.000 Arbeitsplätzen im Konzern sowie von über 1.200 Server.

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