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Greiner AG – führend in Kunststoff und Schaumstoffherstellung

Aktualisiert
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9 min
Das zentrale Bürogebäude der Greiner AG am Greiner Campus in Kremsmünster.

Das zentrale Bürogebäude der Greiner AG am Greiner Campus in Kremsmünster.

©Greiner AG/Silvia Wittmann
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Die deutsch-österreichische Greiner AG mit Sitz in Kremsmünster ist ein weltweit führender Hersteller von Verpackungen und anderen Produkten aus Kunststoff und Schaumstoff. Im trend TOP 500 Ranking 2023 liegt das Familienunternehmen auf Platz 58.

von

FACTS: Greiner AG

trend TOP 500 Ranking: 58

  • Gegründet: 1868; ab 1986 als Greiner Holding AG, seit 2018 als Greiner AG

  • Unternehmenssitz: 4550 Kremsmünster, Greinerstraße 70

  • Mitarbeiter: 11.626

  • Tätigkeiten: Verpackungen und andere Produkte aus Kunststoff und Schaumstoff

  • Umsatz (2022): 2,331 Mrd. €

  • Eigentümer: Privatstiftung Hermann Greiner 49,99%, Greiner Beteiligungs GmbH (D) 42,4%, Privataktionäre 6,12%, A+P Greiner Beteiligungs GmbH (D) 1,49%

  • Management: Axel Kühner (CEO), Hannes Moser (CFO)

  • Aufsichtsrat (AR): Dominik Greiner (ARVors und Sprecher des Familiengesellschafterrats), Andreas Ludwig (ARVorsStv), Regine Hagen-Eck, Nico Hansen, Jakob Mosser, Christoph Greiner, Gerald Schinagl, Margret Suckale sowie Florian Huemer, Georg Kofler, Markus Rohrauer und Ernst Zimmermann als Arbeitnehmervertreter.

  • Website: www.greiner.com

150 Jahre Kunststoff – die Geschichte der Greiner AG

Die Greiner AG, die 2018 ihren 150. Geburtstag feiern konnte, wurde 1868 als Kolonialwaren- und Eisenwarengeschäft im deutschen Nürtingen von dem Unternehmer Carl Albert Greiner gegründet. Aufgrund des großen Erfolges eines selbst hergestellten Sprudels, der mit einem Korken verschlossen wurde, konzentrierte sich das Unternehmen jedoch bereits bald auf die Herstellung eben jener Korkstopfen, sowie auf die Vermarktung dabei anfallender Abfälle (z.b. Feueranzünder). Nach Eintritt der vier Söhne des Firmengründers wurde 1899 eine Filiale in Kremsmünster in Oberösterreich als auch 1903 eine Filiale im spanischen Sant Feliu de Guíxols eröffnet.

Trotz des Zweiten Weltkrieges konnte sich die heutige Greiner AG gut weiter entwickeln und erhielt 1952 die Lizenz zur Herstellung von Schaumstoff, der vorwiegend in der Möbel- und Bekleidungsindustrie eingesetzt wurde.

1960 begann das Unternehmen mit der Einführung neuer Betriebszweige. So entstand Greiner Packaging in Kremsmünster, das sich auf Spritzguss- und Tiefziehprodukte spezialisierte. 1963 begann man in Nürtingen mit der Herstellung von Petrischalen, aus der die Sparte Greiner Bio-One hervorging.

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Axel Kühner, Vorstandschef Greiner AG

© Greiner AG

Der Zweig Greiner Extrusion beschäftigt sich mit der Herstellung von Werkzeugmaschinen im Bereich Kunstoffprofilerzeugung und entstand 1977. In den 1980ern übernahm die Greiner AG einige Schaumstoffbetriebe der Firma Semperit und begründete damit 1983 die Sparte Greiner Perfoam, die Sichtteile und Akustikbauteile für die Automobilindustrie produziert.

Drei Jahre später begann man mit der Herstellung von Fluggastsitzkissen, ein Geschäftsbereich der unter dem Namen Greiner aerospace firmiert. Durch ein Joint Venture mit dem belgischen Unternehmen Recticel bündelten die beiden Konzerne 1992 ihre Ressourcen und begründeten damit das Unternehmen Eurofoam. Seit April 2020 ist Eurofoam zu 100% im Besitz der Greiner AG.

Die Greiner AG agiert seit 2018 unter diesem Namen und ist zu 100% im Familienbesitz, aktuell in fünfter Generation. Der Konzern wird als nicht börsennotierte Aktiengesellschaft geführt. 49,99% der Anteile werden von der Privatstiftung Hermann Greiner verwaltet und 42,4% von der deutschen Greiner Beteiligungs GmbH. Darüber hinaus befinden sich 6,12% des Unternehmens in den Händen von Privatpersonen, die mit der Familie Greiner in Verbindung stehen. 1,49% der Aktien gehören der deutschen A+P Greiner Beteiligungs GmbH.

Seit dem 01.04.2009 ist Axel Kühner (geb.1970) CEO der Greiner AG. Hannes Moser (geb. 1968) agiert seit dem 01.08.2011 als CFO.

Greiner Packaging – Verpackungslösungen im Food und Non-Food Bereich

Die ertragreichste Sparte des Unternehmens ist Greiner Packaging. Dieser Unternehmenszweig konzentriert sich auf die Entwicklung, die Herstellung, sowie die Vermarktung von Verpackungsmitteln unterschiedlichster Art. Sowohl der Lebensmittel – als auch der Non-Food Bereich wird von Greiner Packaging bedient. Von Joghurtbechern über Kaffeekapseln bis hin zu Containern für Kosmetika, fast jeder Konsument hat Produkte von Greiner Packaging zu Hause.

Die Verpackungssparte der Greiner AG lässt sich nochmals in zwei Businessunits aufteilen. Zum Einen Packaging, welche sich mit der Produktion von Verpackungen beschäftigt und zum Anderen Assistec. Letztere entwickelt unter dem Motto „Mastering Complexity“ maßgeschneiderte Kunststoffteile, -produkte, und -komponenten. So können auch individuelle Probleme in den jeweiligen Produktsparten bearbeitet werden.

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2018

1.631

k.A.

2019

1.675

2,70

2020

1.930

15,22

2021

2.274

17,82

2022

2.331

2,51

Umsatzentwicklung Greiner AG 2018 - 2022

Auch in den Designprozess von Produkten ist Greiner Packaging involviert. Dabei ist nicht nur der optische Look der Angebote relevant, sondern auch die Nachhaltigkeit der produzierten Artikel. Dafür arbeitet Greiner Packaging, im Zuge der Corporate Responsibility, mit einer Vielzahl an Organisationen zusammen, die sich für die Reduzierung von Plastikmüll und der Etablierung besserer Recyclingsysteme verpflichtet haben. Dieses Engagement spiegelt sich auch in der Produktentwicklung wieder. So werden beispielsweise die bekannten Niemetz-Schwedenbomben nun von 100% recycletem PET umhüllt.

NEVEON – alles rund um Schaumstoff

Seit die Greiner AG 2020 100% der Eurofoam in Besitz bringen konnte, fusionierte das Unternehmen einige seiner bisher separat agierenden Branchen unter dem neuen Namen NEVEON. Teil dieser Fusion waren neben Eurofoam auch das in Südafrika beheimatete Unifoam, sowie Greiner aerospace, Greiner MULTIfoam, Greiner Perfoam sowie Greiner PURTEC. Damit ist diese Sparte der Greiner AG für eine große Anzahl an verschiedenen Produkten zuständig, die sich jedoch alle rund um Schaumstoff drehen. Die Produktfelder von NEVEON lassen sich in drei Bereiche einteilen.

Die Sparte Living & Care befasst sich zunächst mit der Entwicklung und Herstellung von Schaumstoffmatratzen, Matratzen-Unterlagen sowie Kissen. Unter dem Markennamen murea bietet NEVEON diese Produkte an die durch die eigens entwickelte Surface Modification Technology besonderen Schlafkomfort bieten sollen.

Im Segment Upholstery bietet das Unternehmen unter dem Namen benea Polstermöbel für den Wohn- und Essbereich an. Dabei können sowohl bereits fertig produzierte Möbel erworben, als auch individuelle und maßgeschneiderte Antworten auf Kundenwünsche gefunden werden. Das Angebot umfasst hierbei Sofas und Stühle, aber auch ausgefallenere Produkte wie die Bestuhlung von Kinosälen.

Zuletzt lassen sich im Bereich Specialities sämtliche weiteren Angebote von NEVEON zusammenfassen. Hierunter fallen etwa die Wärmeisolation von Warmwasserspeichern und Wärmepumpen mittels schaumstoffbasierter Dämmsysteme oder die Schallisolierung von Räumen, Fußböden oder Lüftungsanlagen. Auch im Sportbereich ist das Unternehmen tätig etwa durch die Herstellung von besonderen Schuhen und Kleidungsstücken sowie der Schaumstoffdämmung von Skibrillen.

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2018

10.785

k.A.

2019

10.745

-0,37

2020

11.494

6,97

2021

11.015

-4,17

2022

11.626

5,55

Mitarbeiterentwicklung Greiner AG 2018 - 2022

Greiner Bio-One – Plastikprodukte für Medizin und Pharmazie

Durch die Herstellung der ersten Petrischale aus Kunststoff im Jahr 1963 entstand Greiner Bio-One. Diese Unternehmenssparte ist in sämtlichen Bereichen der Medizin und Pharmazie vertreten und vertreibt in über 100 Ländern Produkte zur Blut-, Urin-, Probenentnahme. Auch weitere Innovationen wie das erste Vakuum-Blutentnahmesystem aus Kunststoff oder Sicherheitsprodukte bei der Blutabnahme wurden von Greiner Bio-One entwickelt. Des Weiteren bietet das Unternehmen eine Vielzahl an Instrumenten und Artikeln an, welche in der Biotechnologie gebräuchig sind.

Durch die Covid-19-Pandemie erweiterte sich das Produktfeld des Unternehmens erneut. Die eigens entwickelten VACUETTE Virusstabilisierungsröhrchen, welche weltweit bei Corona-Tests angewendet wurden, leisteten einen wichtigen Beitrag für die Bewältigung der Pandemie. Dafür erhielt das Unternehmen 2022 auch den „WirtschaftsOscar“ in Los Angeles verliehen.

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