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Teamkultur als Management-Tool - Wie effektiv arbeitet mein Team zusammen?

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Ein gutes Team ist das Fundament jedes erfolgreichen Unternehmens

Ein gutes Team ist das Fundament jedes erfolgreichen Unternehmens

©Elke Mayr
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"Verantwortung als CEO abzugeben, stärkt das Vertrauen innerhalb des Teams", sagt Tobias Hagenau, CEO von awork. Ein Gespräch über Teamkultur, Verantwortung und Konflikte.

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Warum ist Teamkultur ein wichtiges Management-Tool?

Tobias Hagenau

Das Team ist das wichtigste Asset jedes Unternehmens. Eine ausgeprägte Teamkultur ist nicht nur für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und den Zusammenhalt entscheidend. Sie fungiert auch als Lenkungsinstrument, beeinflusst, wie Aufgaben angegangen und Ziele erreicht werden.

Teamkultur ist somit ein vielseitiges Management-Tool, das maßgeblich darüber entscheidet, wie effektiv Teams zusammenarbeiten und damit einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg und Fortschritt des Unternehmens leisten kann.

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Wie setzt man Teamkultur richtig ein und welche Säulen gibt es hier?

Tobias Hagenau

Um die Teamkultur richtig als Management-Tool einsetzen zu können, sollte man zuerst die gemeinsamen Werte und eine übergeordnete Vision definieren und diese anschließend im Team kommunizieren. Am besten bezieht man beim Finden der Werte das Team direkt mit ein. Wir bei awork haben dazu beispielsweise das Team nach Geschichten gefragt, die für sie unsere Teamkultur ausmachen (sowohl positiv als auch negativ). Diese haben wir dann geclustert und so lange gefiltert, bis daraus unsere 9 Company-Values entstanden sind. 

Weitere wichtige Säulen sind: eine transparente Kommunikation innerhalb des Teams (um Verständnis und Vertrauen zu stärken), Teambuilding-Aktivitäten (um den Zusammenhalt zu fördern und persönliche Beziehungen zu stärken), eine offene Feedback-Kultur (um konstruktive Verbesserungsvorschläge und das Mitdenken zu fördern) und das Übertragen von Verantwortung (um Eigeninitiative zu fördern).

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Wie entwickle ich eine Teamkultur - Von wem geht das aus, wie sieht der Prozess aus?

Tobias Hagenau

Der Prozess sollte durch die Führungskraft angestoßen und gefördert werden. Ein klassischer “top-down”-Ansatz ist es aber nicht. Die Prozesse können vorgegeben werden, an der Entwicklung müssen aber alle Teammitglieder gemeinsam arbeiten. 


Es ist wichtig, dass die Führungskräfte glaubhaft vermitteln, dass das Thema ihnen am Herzen liegt. Und es keine Aussagen gibt, auch wenn sie negativ behaftet sein könnten, die zu einer Verstimmung im und Andersbehandlung durch das C-Level führen. Es muss also Vertrauen hergestellt werden, was den Grundstein für weitere Maßnahmen bildet.

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Wie integriert man seine Mitarbeiter:innen in die Herstellung einer Teamkultur?

Tobias Hagenau

Die Leute selbst fragen. Teamkultur hat viel mit der Identität eines Unternehmens zu tun. Deswegen halte ich es für wichtig, die Teammitglieder in den Prozess einzubinden. Fragt sie: Was ist eure Sichtweise auf unser Unternehmen? Wie nehmt ihr uns war? Nach innen und nach außen. Die Ergebnisse solcher “Befragungen” sollten nicht dazu dienen, dem C-Level zu schmeicheln. Auch negative Faktoren gilt es zu identifizieren, sonst kann man sie nicht ändern. Dafür ist es wichtig einen Raum zu schaffen, in dem jeder das Gefühl bekommt, so zu antworten, wie er oder sie es für richtig hält und keine Angst vor Konsequenzen hat.

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Warum ist es für die Teamkultur wichtig, Verantwortung als CEO abzugeben?

Tobias Hagenau

Verantwortung als CEO abzugeben, stärkt das Vertrauen innerhalb des Teams und sendet eine klare Botschaft, dass man an die Fähigkeiten der Teammitglieder glaubt. 

Teammitglieder fühlen sich ermutigt, proaktiv zu handeln und ihre Fähigkeiten einzusetzen, was wiederum zu einer positiven Teamdynamik und einer effektiven Zusammenarbeit führen kann. Natürlich braucht solcher Freiraum immer auch einen Rahmen, innerhalb dessen man eigenverantwortlich handeln und entscheiden kann. Wir haben dazu beispielsweise einen Ownership-Scope für jedes Teammitglied definiert und KPIs festgelegt, auf die die Person eigenverantwortlich hinarbeitet. Dieser Ansatz ist dann auch mit wachsendem Team skalierbarer, als alle Entscheidungen über eine Person laufen zu lassen.

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Tobias Hagenau, CEO von awork

© awork
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Wie entsteht dadurch ein glücklicheres Team?

Tobias Hagenau

Laut des Work-Happiness-Report 2023, einer repräsentativen Studie mit über 1.000 Befragten, müssen drei Bedingungen erfüllt sein, damit Glück bei der Arbeit entsteht: Selbstverwirklichung, Sinnempfinden und Gemeinschaftsgefühl. All diese werden durch eine  ausgeprägte Teamkultur gefördert. Durch das Übertragen von Verantwortung können eigene Ideen eingebracht und umgesetzt werden, die klare Definition und Kommunikation von Unternehmenswerten und -vision fördern das Sinnempfinden und Teambuilding-Aktivitäten stärken Gemeinschaft und Zusammenhalt. 

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Stichwort "Konflikt" – wie beeinflussen sich Teamkultur und Konflikte im Team?

Tobias Hagenau

Konflikte, beziehungsweise die Lösung von Konflikten sind eine Frage der Kommunikation. Wenn sich eine wertschätzende und produktive Teamkultur im Unternehmen etabliert hat, sollte sich das auch auf die Kommunikation zwischen Teammitgliedern ausgewirkt haben. Besonders das Lösen von Konflikten kann die Teamkultur auch nochmal zusätzlich positiv beeinflussen. Es zeigt, dass alle gemeinsam und gleichwertig an der Lösung von Problemen arbeiten können. Diese Lösungskompetenz von zwischenmenschlichen “Problemen” kann sich auch auf die von Konflikten im Arbeitskontext auswirken.

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