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Executive Education: 6 Musts für Führungskräfte

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Barbara Stöttinger, Dekanin WU Executive Academy
Barbara Stöttinger, Dekanin WU Executive Academy©Elke Mayr
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Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, über das Mindset und die Leadership-Skills, die Führungskräfte am meisten brauchen, wenn sie von einer Ausnahmesituation in die nächste geraten.

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In den Jahren 2020 und 2021 waren Führungskräfte stark damit beschäftigt, die pandemiebedingten Krisen-Achterbahnfahrten zu steuern und remote Work und hybrides Arbeiten umzusetzen. Das Jahr 2022 war dann davon geprägt, neue Businessmodelle weiterzuentwickeln und die neuen Arbeitsweisen weiter zu etablieren und zu verbessern.

Doch 2022 war auch das Jahr neuer Krisen, und mit jeder weiteren Krise hat sich die Welt mehr in Richtung einer „BANI“-Welt (brittle/brüchig, anxious/beunruhigend, non-linear, incomprehensible/unverständlich) entwickelt: Märkte sind so brüchig geworden, dass sie unvorhergesehen und plötzlich in sich zusammenbrechen – wie die plötzliche Insolvenz der Kryptobörse FTX oder die Energiekrise zeigen. Das führt zu einem kollektiven Zustand der Verunsicherung.

Führungskräfte und Manager können jedoch trotz aller Unwägbarkeiten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen. Zukunftsfähige Führungskräfteentwicklung muss daher den Fokus auf die folgenden sechs Punkte legen:

1. Zu „Strategic Foresight“ befähigen

Business as usual wird es nicht mehr spielen. Führungskräfte müssen sich also stark mit dem Thema „Strategic Foresight“ beschäftigen, denn Krisen können jederzeit auftauchen.

Bei „Strategic Foresight“ geht es darum, sich unterschiedliche mögliche Szenarien darüber auszumalen, wie die Zukunft aussehen wird und sie so strategisch mitzugestalten. Keines dieser Szenarien wird jemals genauso eintreten, aber die Tatsache, dass man sich intensiv damit beschäftigt hat, ermöglicht es, bei Entscheidungen flexibel, effizient und schnell zu sein – unabhängig davon, was die Zukunft bringt.

2. Unternehmerische und persönliche Resilienz fördern

Das Thema Resilienz ist in der Führungskräfteentwicklung nicht mehr wegzudenken. Resilienz zu entwickeln, lässt uns Krisen nicht nur besser zu überstehen, sondern hilft auch dabei, sie in den Alltag zu integrieren. Das ist sowohl auf persönlicher als auch auf unternehmerischer Ebene in Form von „Strategic Business Resilience“ wichtig.

Vor der Corona-Pandemie fanden große Krisen vielleicht einmal im Jahrzehnt statt. Zu Beginn der Pandemie dachten viele, in sechs Monaten sind wir damit fertig. Inzwischen leben wir im ständigen Krisenmodus. Statt eines 100-Meter-Sprints müssen wir also weiterhin durchhalten und einen Marathon laufen können – und dabei noch im Zehnkampf verschiedenste Disziplinen bestehen.

Wir müssen Krisen und Veränderungen als Teil des Lebens akzeptieren. Resilienz entsteht, wenn wir kleine Erfolgsschritte anerkennen und uns damit anfreunden, dass die Dinge eben nicht mehr so werden wie zuvor. Und indem wir auch schätzen, was wir haben – beispielsweise, dass es hierzulande im Vergleich zu anderen Ländern immer noch einen hohen Lebensstandard gibt.

Gerade die Stärkenorientierung abseits von Perfektionismus hilft in herausfordernden Zeiten. Wie im Zehnkampf, bei dem man nicht in allen zehn Disziplinen perfekt sein kann, sondern sich Disziplin für Disziplin die eigenen Stärken konzentrieren muss.

3. Purpose-driven Leadership fördern

In Krisenzeiten sind Menschen geneigt, in den Panikmodus zu geraten, also in Ohnmacht zu verharren oder sich im reaktiven Tun aufzureiben. Es brennt an allen Ecken und Enden, davon werden wir leicht abgelenkt und überfordert. Umso wichtiger wird daher der „Purpose“ des Unternehmens, auf den sich auch die Unternehmensvision ausrichten sollte.

Purpose, also der Sinn und Zweck, das Wofür des Unternehmens, gibt langfristig Orientierung. Er ist ein wichtiger Anker, an denen man unternehmerische Entscheidungen und Maßnahmen immer wieder ausrichten kann. Daher nimmt auch das Thema Purpose-driven Leadership in der Executive Education der WU Executive Academy generell einen zentralen Stellenwert ein.

4. Pionier-Qualitäten stärken

Das Thema Selbstführung tritt als Führungskompetenz noch stärker als bisher in den Vordergrund. Führungskräfte sind in BANI-Zeiten gefordert, sich selbst gut zu führen, Selbstverantwortung bei sich und ihren Mitarbeitenden zu fördern und mutig neue Wege zu beschreiten. Dazu gehören auch Empathie und Intuition sowie der konstruktive Umgang mit Emotionen – der eigenen und jenen der anderen.

5. Lernräume auf Augenhöhe bieten

Solche Safe Spaces und Lernräume auf Augenhöhe, in denen man strukturiert Themen diskutieren kann, sich Anregungen und Erfahrungswerte von anderen holt und dann ins Tun kommt, werden immer wichtiger. In solchen virtuellen und physischen Räumen wird Schwarmintelligenz gefördert und jeder kann sich wertvolle Insights für die eigene Praxis mitnehmen.

6. Fokus auf neue Technologien legen

Neue technologische Entwicklungen wie etwa das Web3 mit seinen virtuellen Metaverses und Krypto-Trends wie etwa NFTS führen zu neuen Geschäftsfeldern und -chancen. In entsprechenden Weiterbildungen können Führungskräfte hier neues Wissen erschließen, diese Entwicklungen besser einordnen und dadurch auch tragfähigere Businessentscheidungen treffen.

Die konstruktive Beschäftigung mit neuen Businesschancen, aber auch mit den möglichen Risiken führt aus dem Krisenmodus hin zu mehr Selbstermächtigung.

Ausgewählte Weiterbildungsangebote der WU Executive Academy

  • Strategic Management. In diesem Kurzprogramm lernen Führungskräfte Tools und Methoden kennen, um Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, mit unvorhersehbaren Herausforderungen besser umzugehen und trotz ständiger Veränderungen erfolgreich strategisch zu planen.

  • My Leadership Academy. In der My Leadership Academy können sich Führungskräfte bedarfsorientiert ihr eigenes Portfolio an Seminaren für mehr Krisenfestigkeit zusammenstellen, wie etwa Mentaltraining und Konfliktmanagement und Systemisch-Integrales Self-Leadership.

  • Pioneers oft he 21st Century. Senior Leadership Development Programm.

WU Executive Academy

Die WU Wien, eine der weltweit führenden Business-Hochschulen, bündelt in der WU Executive Academy ihr Programmportfolio im Bereich „Executive Education“. Zu diesen zählen MBA, Master of Laws und Professional Master Programme, das Universitätsstudium Diplom BetriebswirtIn, Universitätslehrgänge, kompakte Weiterbildungsprogramme und Custom Programs. KI ist an der WU Executive Academy bereits in vielen Lehrangeboten ein wichtiger Teil der Digitalökonomie, der auch konkret angewandt wird. Mit durchschnittlich 750 Graduate Students und ca. 900 Führungskräften, Fachleuten und High-Potentials aus über 75 Ländern, die jährlich an den Programmen teilnehmen, gehört die WU Executive Academy zu den führenden Weiterbildungsanbietern in Zentral- und Osteuropa.

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