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Passives Einkommen aufbauen: Realistische Wege für vermögende Anleger

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Passives Einkommen

©Elke Mayr
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Der Aufbau eines passiven Einkommens erfordert eine initiale Zeit- und Kapitalinvestition, bietet jedoch das Potenzial für finanzielle Unabhängigkeit. Worauf es ankommt.

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Grundlagen des passiven Einkommens

Das passive Einkommen ist das Gegenstück zum aktiven Einkommen. Es geht dabei darum, ein Einkommen langfristig ohne größeren Arbeits- bzw. Zeitaufwand aufzubauen. Beispiele sind Mieten, die aus einer dauerhaft vermieteten Wohnung oder einem Haus stammen. Wer möbliert oder über Airbnb vermietet, kann mehr erzielen. Andere Möglichkeiten sind das Vermieten von Garagen, Äckern oder Stellplätzen. 

Ferner lässt sich mit digitalen Geschäftsmodellen wie Webseiten oder Onlinekursen Geld verdienen. So kann ein Einkommen neben dem Hauptberuf entstehen, das gilt sowohl für Angestellte als auch Selbstständige. Der Vorteil ist, dass ein zweites Standbein die Abhängigkeit vom Hauptberuf schmälert und das Vermögen schneller aufgebaut werden kann.

Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit das Vermieten oder Verkauf von Produkten über einen Onlineshop tatsächlich „passiv“ ist, denn es ist mit Arbeit verbunden. Eher passiver Natur sind Einkommen aus Dividendenaktien, Crowdfunding oder Peer-to-Peer-Krediten. Besonders beim Crowdfunding und den Peer-to-Peer-Krediten ist jedoch Vorsicht geboten, denn das Risiko des Ausfalls ist nicht zu unterschätzen. 

Verschiedene Möglichkeiten für passives Einkommen

  1. Börse: Aktien, ETFs, Sparpläne, Kryptowährungen, Derivate. Es gibt Neobroker oder Discountbroker, wo man mit wenigen Klicks investieren kann. Der Depotaufbau beansprucht aber in der Regel Zeit.

  2. Affiliate Marketing: Wer Produkte auf einer Website oder dem eigenen Blog empfiehlt und verkauft, kann eine Provision verdienen. So bezahlt etwa Amazon eine Provision für die Vermittlung von Produkten.

  3. Immobilien: Mit dem Vermieten von Wohnungen oder Häusern lässt Geld verdienen .

  4. Onlinekurse: Diese lassen sich auf Plattformen wie Coursera oder Udemy verkaufen.

  5. Dividendenaktien: Diese sorgen für kontinuierliche Ausschüttungen. Es bieten sich Dividendenaristokraten an. Das sind Aktien, die seit mindestens 25 Jahren ihre Dividende erhöht haben.

  6. Crowdfunding: Investments in Start-ups oder Projekte können sich rentieren, es ist aber auch ein hohes Ausfallrisiko vorhanden.

  7. Digitale Produkte: E-Books, Onlinekurse, Musik oder Kunstwerke lassen sich zu Geld machen.

  8. Peer-to-Peer-Kredite: Wer Geld an Firmen oder Personen leiht, bekommt Zinsen.

  9. Private Equity: Die Beteiligung an privaten Firmen kann erhebliche Renditen ermöglichen, es kann aber auch das gesamte Investment in Gefahr sein. Hier lauern hohe Ausfallrisiken und mögliche neue Finanzierungsrunden.

Vorteile des passiven Einkommens

Passives Einkommen bietet viele Vorteile. Dazu gehört die mögliche finanzielle Unabhängigkeit, Sicherheit und Flexibilität. Wichtig ist, realistische Erwartungen zu haben. Realistisch ist in den meisten Fällen ein Aktienvermögen aufzubauen oder eine Immobilie zu vermieten. Finanzielle Unabhängigkeit durch passives Einkommen zu erreichen, kann lange dauern. Es ist Geduld erforderlich. Es ist ein erreichbares Ziel, wenn man bereit ist, die notwendigen Schritte zu gehen. Mit der Zeit können weitere passive Einkommensquellen hinzugefügt oder bestehende ausgebaut werden. Es besteht eine hohe Flexibilität.

Investitionen in Dividendenaktien

Dividendenaktien bieten sich idealerweise für passives Einkommen an. Wer Aktien besitzt, ist damit Miteigentümer:in eines Unternehmens und erhält einen Teil der Gewinne in Form von Dividenden. Wenn das Unternehmen beschließt, den Gewinn an die Aktionäre auszuschütten, anstatt es anderweitig auszugeben, sorgt das für Geldflüsse aufs Konto. Dividenden können mit der Zeit einen erheblichen Einkommensstrom erzeugen. Es dauert aber lange und man fängt in der Regel mit kleinen Summen an.

Am ATX zahlen die Raiffeisen Bank, Österreichische Post oder Vienna Insurance Group erfahrungsgemäß hohe Dividenden.

Im DAX sind die Automobilkonzerne wie BMW, Daimler oder VW und Versicherungen wie Allianz oder Münchener Rück bekannt für hohe Dividenden neben der BASF. Auch Freenet, ein Verkäufer von Sprach- und Datendiensten großer Netzbetreiber wie Telekom oder Vodafone, ist für seine attraktive Dividende beliebt. Der norwegische Staat ist einer der Großaktionäre bei freenet. Die Dividende kommt aus dem steuerlichen Einlagenkonto, sodass die Auszahlung ohne Abzug von Kapitalertragsteuern in Deutschland erfolgt. 

REITs und Immobilien-Crowdfunding

REITs und das Crowdfunding sind Möglichkeiten, um in Immobilien zu investieren, ohne eine Immobilie direkt zu besitzen. Ein Real Estate Investment Trust (REIT) ist häufig ein Vermieter von Immobilien. Sie können aber auch Finanzier, Händler oder Verwalter von Immobilien sein. In Deutschland sind beispielsweise Alstria Office REIT, Deutsche Konsum REIT, Fair Value REIT und Hamborner REIT börsennotiert. REITs unterliegen steuerlichen Vergünstigungen, abhängig von der Steuergesetzgebung des jeweiligen Heimatlandes. Im Gegenzug müssen sie einige Auflagen erfüllen. Dazu gehört, dass sie den überwiegenden Teil ihrer Erträge an die Aktionäre ausschütten müssen. Die Mindestausschüttung ist von Land zu Land unterschiedlich. Sie liegt in den meisten Ländern zwischen 80 und 100 Prozent.

Beim Crowdfunding kann man in ein Projekt investieren. Der Mindesteinsatz ist in der Regel gering. Es gibt jedoch Risiken. Ein Totalverlust ist nicht ausgeschlossen. Wichtig ist, die Details eines Projekts zu prüfen, um das Risiko einschätzen zu können. Eventuell verteilt man sein Kapital auf mehrere Projekte, um das Risiko zu streuen. In Österreich gibt es einige Crowdfunding-Anbieter wie ReCrowd, wo man schon ab 250 Euro in Projekte beispielsweise in Wien investieren kann. Nach den stark gestiegenen Zinsen sind einige Bauträger in Schwierigkeiten geraten, weil sich ihre Finanzierungskosten verteuert haben. Als Warnung kann man die Insolvenz der Signa-Holding von René Benko sehen. Banken sind vorsichtiger geworden, seitdem der Immobilienmarkt beginnt, sich abzukühlen.

Anleihen und festverzinsliche Wertpapiere

Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Staaten und Unternehmen ausgegeben werden, um sich Geld zu leihen. Sie zahlen Zinsen. Anleihen sind im Allgemeinen nicht so riskant wie Aktien und können bei der Streuung des Depots helfen. Sie bieten regelmäßige Zinserträge und können das Risiko eines Portfolios reduzieren.

Es gibt Staats-, Unternehmens- und Hochzinsanleihen. Jede Art hat ihre Vor- und Nachteile.Wer Anleihen kaufen möchte, kann dies entweder direkt oder über einen Anleihen-ETF tun. Ein ETF investiert in eine Vielzahl von Anleihen und senkt so das Risiko. Gleichzeitig lässt sich die Rendite maximieren

Risiko- und Renditeprofil von Anleihen

Unternehmensanleihen sind eine Art Schuldverschreibung, die vom Vorstand zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit oder Expansion ausgegeben werden. Solche festverzinslichen Wertpapiere sind aufgrund ihres relativ hohen Renditepotenzials beliebt bei Privatanlegern und Profiinvestoren. Es gibt unterschiedliche Risiken, dazu gehört das Kreditrisiko, falls der Emittent seine Kapital- oder Zinszahlungen nicht leisten kann. Daneben besteht ein Zinsrisiko. Dieses umschreibt, dass der Wert der Anleihe sinkt, wenn die Zinsen steigen, weil Anleger dann höhere Renditen suchen. Höhere Zinsen können die Refinanzierung für das Unternehmen verteuern und die Finanzierung erschweren. Das Inflationsrisiko ist ein weiteres Risiko, das sich auf die Geldentwertung bezieht, die die reale Rendite der Anleihe mindert.

Es gibt diverse Strategien für Unternehmensanleihen. Eine Möglichkeit besteht darin, in Anleihen mit höherem Rating zu investieren, um das Kreditrisiko zu minimieren.

Mithilfe von Staatsanleihen beschaffen sich Staaten am Kapitalmarkt Geld. Sie zahlen dafür festgelegte Zinsen. Am Ende der Laufzeit erhalten Anleger ihr Geld zurück. Bundesanleihen ähneln Staatsanleihen, die in Österreich und Deutschland ausgegeben werden. Sie gelten als sehr sicher.

Alternative Anlageklassen - Private Equity und Venture Capital

Private Equity und Venture Capital sind privates Beteiligungskapital. Anleger können so in Firmen investieren, die nicht öffentlich an der Börse gehandelt werden. Private Equity wird von privaten Investoren finanziert, die ihr Geld in Form von Eigenkapital direkt an ein Unternehmen geben. Venture Capital ist eine Form des Risikokapitals, das in der Regel in neu gegründete und sehr junge Firmen investiert wird. Beide Anlageklassen bieten Anlegern die Chance, eine sehr gute Rendite zu verdienen, aber damit einher geht auch ein hohes Risiko. Die Chancen und Risiken hängen von der Art der Firma, Bewertung und dem Wettbewerb ab. Hier sollte sorgfältig abgewogen werden.

Kryptowährungen und DeFi

Kryptowährungen sind digitale Währungen, die auf kryptografischen Technologien basieren und unabhängig von Zentralbanken oder Regierungen funktionieren. Die neue Anlageklasse gewann in den vergangenen Jahren an Popularität. Bitcoin erreichte Ende 2021 einen Höchstkurs, nach einer scharfen Korrektur befindet sich der Kurs erneut im Höhenflug. Ethereum ist eine andere wichtige Kryptowährung. DeFi (dezentralisierte Finanzen) ist ein aufstrebender Bereich innerhalb der Kryptobranche, der darauf abzielt, traditionelle Finanzprodukte wie Kredite, Versicherungen und Derivate auf der Blockchain-Technologie aufzubauen. DeFi-Protokolle ermöglichen es Nutzern, direkt mit anderen zu interagieren, ohne dass eine zentrale Autorität wie eine Bank erforderlich ist. Dies kann zu niedrigeren Gebühren und höheren Renditen führen.

 Bei Kryptowährungen und DeFi ist wichtig zu wissen, dass sie für ihre hohe Volatilität bekannt sind, sie können schnell an Wert verlieren. Einige der bekanntesten DeFi-Protokolle sind Uniswap, Aave und Compound.

Um passives Einkommen aus Kryptowährungen und DeFi zu generieren, sind diese Strategien möglich:

  1. Staking: Hierbei wird eine Kryptowährung in einem Wallet gehalten, um das Netzwerk zu unterstützen und Belohnungen zu verdienen.

  2. Lending: Hierbei wird eine Kryptowährung an andere Nutzer verliehen, um Zinsen zu verdienen.

  3. Yield Farming: Hierbei wird eine Kryptowährung in verschiedenen DeFi-Protokollen eingesetzt, um Renditen zu maximieren.

Steuerliche Aspekte und Risikomanagement

Passives Einkommen ist steuerrechtlich ein Gewinn, auf den Einkommensteuer zu zahlen ist. Laut dem österreichischen Einkommensteuergesetz wird die Einkommenssteuer fällig, wenn das Einkommen in eine dieser Kategorien fällt:

  • Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft

  • Einkünfte aus selbstständiger Arbeit

  • Einkünfte aus Gewerbebetrieb

  • Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit

  • Einkünfte aus Kapitalvermögen

  • Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung

  • Sonstige Einkünfte wie z.B. Gewinne aus privaten Grundstücksveräußerungen und aus Spekulationsgeschäften

Unter diese Regelung fallen auch typische passive Einkommen wie Mieten. Gut ist: Jahreseinkommen unter 12.816 Euro im Jahr sind in Österreich steuerfrei. 

Kapitalerträge aus Geldanlagen wie Dividenden und Zinseinnahmen unterliegen der Kapitalertragsteuer von 27,5% in Österreich. In Deutschland liegt die Kapitalertragsteuer bei 25%. Hinzu kommt gegebenenfalls noch die Kirchensteuer.

Mieteinkünfte unterliegen in Österreich der Einkommensteuer. Es erfolgt keine gesonderte Besteuerung, sondern Mieteinkünfte werden zu den gesamten Einkünften addiert. Aufwendungen und Ausgaben für die Vermietung können entsprechend geltend gemacht werden wie Finanzierungs- und Betriebskosten, der Wertverlust des Gebäudes (Abschreibung genannt) sowie Kosten für Instandhaltung und Renovierungen. Eine Umsatzsteuer fällt nicht an, wenn die aus der Vermietung erzielten Umsätze den Freibetrag von 35.000 Euro pro Jahr nicht übersteigen. Man spricht hier von der Kleinunternehmerregelung.

Steuerliche Vorteile haben REITs. Während praktisch jede AG oder GmbH Körperschaftssteuer zahlen muss, gilt das nicht für REITs. Die steuerfreien Erträge der REITs werden nur beim Aktionär über die Dividenden versteuert. Aus diesem Grund sind REITs vorteilhaft für Anleger.

Erfolgreiche Beispiele für passives Einkommen

Auf der Website Karrierebibel.de gibt es zahlreiche Beispiele, wie man passives Einkommen aufbauen kann. Von Aktien über Werbung bis hin zum Verkauf von E-Books und Online-Kursen. Wichtig ist es, eine Strategie zu wählen, die zu den eignen Fähigkeiten und Interessen passt.

Fachleute raten, auf die Skalierbarkeit beim Investieren zu achten. So kann es Sinn machen, statt einem Autostellplatz gleich zehn oder 50 Stellplätze zu kaufen und zu vermieten.

 Die gemeinnützige Webseite Finanztip warnt davor, zu leichtgläubig an die Sache zu gehen. Es sei kein Kinderspiel mit Websites, eBooks oder Onlinekursen ausreichend Geld zu verdienen, warnen die Experten von Finanztip. Oft wird im Web von windigen Verkäufern der Eindruck erweckt, dass der Erfolg geradezu garantiert ist. Aktien, ETFs, REITs, Dividenden und Vermietungen sind dagegen generell erfolgversprechender. Vermietete Immobilien haben den Nachteil des Klumpenrisikos.

Analysten raten dazu, in solide Dividendenaktien die Ausschüttungen stetig wieder anzulegen, um den Schneeball schneller ins Rollen zu bringen. Die Macht des Zinseszinses zeigt sich gut an diesem Beispiel aus Großbritannien: Seit dem Börsengang des führenden Kfz-Direktversicherers Admiral Group im Jahr 2004 hat sich der Kurs verzehnfacht. Wer dagegen die Dividenden reinvestiert hat, hat seinen Einsatz verdreißigfacht! Dagegen kommt der FTSE 350 Total Return auf eine Vervierfachung. Steuerliche Effekte sind in diesem Beispiel ausgeklammert worden.

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