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Magisch aufräumen: 6 Schritte für mehr Ordnung mit Marie Kondo

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Marie Kondo, Bestseller-Autorin und Aufräum-Expertin
Magic Cleaning: Marie Kondo bereitet mit ihrer Aufräum-Methode dem Chaos ein Ende.©picturedesk.com/AP/Seth Wenig
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Die Japanerin Marie Kondo hat ihr Leben der Ordnung gewidmet. Ihr Buch „Magic Cleaning“ wurde ein Bestseller. Das TIME Magazine zählt sie zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Jetzt gibt es „Aufräumen mit Marie Kondo“ auch als Netflix-Serie.

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Da wollte man jahrzehntelang dem Chaos Herr werden und kommt nach der Lektüre eines kleinen Büchleins einer Japanerin darauf, dass man es bisher komplett falsch angegangen ist:

Marie Kondo, 34, hat mit "Magic Cleaning - Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert" einen Bestseller geschrieben, der in rund ein Dutzend Sprachen übersetzt wurde. Die KonMari-Methode ist im deutschsprachigen Raum auch unter dem Begriff "Magic Cleaning" bekannt und ist für ihre Anhänger das Evangelium des Aufräumens schlechthin.

Das Rezept dahinter: Ordnung macht glücklich, gemäß dem japanischen Sprichwort "Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen."

Mit ihren Büchern hat sie bereits Millionen Menschen beeinflusst und verändert. Nun hat ihr der TV-Streaming-Anbieter Netflix sogar eine eigene Serie gewidmet. In "Aufräumen mit Marie Kondo" geht es zur Sache: Die Japanerin bringt darin mit ihrer Aufräum-Methode Chaos- und Messie-Haushalte in Ordnung.

Aufräum-Guru Marie Kondo kommt Menschen zu Hilfe und bringt Ordnung in ihr Leben. (Auf Netflix seit 1. Jänner 2019) © Video: Netflix

Perspektivenwechsel mit Marie Kondo

Der Erfolg dieser Methode liegt im ganzheitlichen Ansatz begründet, denn sich von Dingen zu trennen ist eine emotionale Angelegenheit: Nostalgie, Erinnerungen und diffuse Ängste spielen beim Loslassen von Altem und dem Platzmachen für Neues eine wesentliche Rolle. Für langfristige Erfolge und um Spaß an der Sache zu bekommen, ist es aber nur logisch diese Ebene beim Aufräumen miteinzubeziehen.

Kondos stramme These: Zwei Drittel der Sachen in einem Haushalt oder am Arbeitsplatz können entsorgt werden. Behalten wird nur, was "Freude bereitet". Das klingt zunächst komisch, dieser positive Ansatz setzt aber Energien frei und legt Dinge zutage, die viele Sammler und Messies nicht für möglich gehalten haben.

6 Schritte für mehr Ordnung nach Marie Kondo

1. Tempo und Konsequenz

Aufräumen sollte laut Marie Kondo rasch passieren. Ordnung schaffen ist für die Japanerin ein besonderer Event, kein ständiger Prozess. Nehmen Sie sich eine Kategorie vor und setzen Sie sich Deadlines. Zum Beispiel eine halbe Stunde für die Kategorie "Socken" oder "Stifte" und das Thema ist erledigt. Andere nehmen sich ihren kompletten Haushalt nach der Methode vor und haben in drei Monaten ihr Zuhause verändert.

2. Sortieren Sie nach Kategorie, nicht nach Ort

"Heute das Bad, morgen den Flur" oder "Erst den einen Stapel, dann das Regal" sind die falschen Herangehensweise, denn Aufräumen nach diesem Prinzip werde laut Kondo nie ein Ende nehmen. Die Organisationsberaterin empfiehlt außerdem diese Reihenfolge zu beachten: Kleider, Bücher, Papiere, Kleinkram, Erinnerungsstücke.

Kleidung fällt den meisten am leichtesten und man trainiert sich im Abschiednehmen. Erinnerungsstücke fallen den meisten Menschen am schwersten auszusortieren, diese kommen zum Schluss. Sie sammeln also aus dem ganzen Haus oder dem Büro eine Kategorie auf einen Haufen. Dieses "Schockerlebnis" ist Kondos Meinung nach wichtig, da die Visualisierung hilft, sich klar zu werden, wie viele Sachen man eigentlich hat und die Dringlichkeit des Ausmistens bewusst wird. Wenn eine Kategorie an mehreren Orten und diversen Zimmern verstreut liegt, wird im Alltag dieser Fakt häufig verdrängt.

3. Anfassen!

Nun geht es Schritt für Schritt: Nehmen Sie eine Sache in die Hand, fassen Sie es an, schauen Sie es an. Hier können Sie das Hirn ausschalten, Kondo rät auf das Körpergefühl zu achten. Wie fühle ich mich mit dem Gegenstand? Zieht er mich runter, werde ich verspannt oder sagt jeder Körperteil "Ja"? Lieben Sie den Gegenstand?

4. Bringt es Freude?

Kondo dreht den Spieß um: Es geht nicht darum, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was man alles loswerden sollte, sondern wichtig ist, sich klar zu werden, was man behalten möchte. Ein Beispiel: Sie stehen vor Ihrem Bücherhaufen und halten ein Buch in der Hand, Sie blättern es durch, berühren es. Sie spüren im Körper nach, wie sie sich fühlen und fragen sich nun: Inspiriert mich dieses Ding? Macht es mich glücklich? Schenkt es mir Freude?

Kondos radikaler Ansatz hilft nicht nur auszumisten, man setzt sich mit sich auseinander, wie man sein will, wie man leben will und entdeckt, was wirklich wichtig ist. Mit welchem Ding möchte ich in Zukunft "zusammenleben"?

5. Jedes Ding hat seinen Platz

Ja, auch Bücher dürfen weggeworfen werden. Wem das zu radikal ist, kann immer noch funktionstüchtige Gegenstände spenden oder online verkaufen. Die Dinge, die Freude bereiten oder schlichtweg für den Alltag notwendig sind, werden an einem Ort aufbewahrt. Eine Kategorie hat einen bestimmten Platz. Sie haben zum Beispiel kaputte Kugelschreiber entsorgt und behalten sich drei Stück, die Ihnen besonders gefallen, die gut schreiben und die Sie gerne in die Hand nehmen.

Diese kommen dann in einen Behälter auf Ihren Schreibtisch - und nicht etwa in die Schublade oder eine Tasche. Für die Kategorie Kleidung hat sich Marie Kondo eine bestimmte Art zu Falten und Aufbewahren ausgedacht. Alles, was man besitzt, ist auf einen Blick überschaubar, griffbereit und platzsparend verstaut.

6. Ein Altar für Erinnerungen

Hier kommt eventuell ein wenig der Shintoismus-Einfluss von Kondo zum Tragen: Die Aufräum-Expertin hält es für wichtig, die Habseligkeiten zu respektieren und ihnen beim Abschied Dankbarkeit entgegenzubringen. Das helfe, sich zu lösen. In etwa so: "Danke lieber trend, du warst interessant, ich habe dich gelesen, du hast deine Dienste getan, nun darfst du ins Altpapier".

Bei Erinnerungsstücken wie Fotos, Postkarten, Herzlebkuchen und Co. fällt das natürlich schwerer. Kondo schlägt hier vor, eine Art "Altar" zu schaffen. Ein bestimmter Ort, zum Beispiel eine Regal-Ablage oder die Ablage einer Kommode ist der "heilige Ort" für Dinge, die für schöne Erinnerungen stehen. Wichtig: Das ist ein fix definierter Ort, der nicht größer wird und nur mit ganz besonderen Dingen bestückt wird.

Weniger ist mehr

Wer die KonMari-Methode durchzieht, schafft nicht nur Ordnung und Platz für Neues. Chaoten werden zu Minimalisten und das Tolle: Man vermisst nichts. Wer für zukünftige Anschaffungen den Ansatz im Hinterkopf behält "Bringt es Freude, inspiriert es mich?" wird sich seiner eigenen Lebensart und seinem Stil bewusst. Viele Dinge kommen erst gar nicht mehr ins Haus und sammeln sich an. Auch in anderen Lebensbereichen führt diese Denkweise dazu, zu wichtigen Dingen bewusster "Ja" zu sagen und viele Dinge, die keine Freude bereiten abzulehnen.

Kleidung aufbewahren á la Marie Kondo.© Video: NY Magazine

Bücher von Marie Kondo

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Bücher von Marie Kondo

Bestseller von Marie Kondo: "Magic Cleaning" und "Das große Magic Cleaning Buch" (beide auf Deutsch im Rohwolt Verlag erschienen)

© Rohwolt

Magic Cleaning

  • Erscheinungsdatum 1. März 2013

  • Preis Taschenbuch 10,00 Euro

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Leseprobe "Magic Cleaning"

Das große Magic Cleaning Buch

  • Erscheinungsdatum 13. März 2018

  • Preis Gebunden 15,00 Euro

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Leseprobe "Das große Magic Cleaning Buch"

Die KonMari-Methode

  • Erscheinungsdatum 19. Februar 2019

  • Preis Taschenbuch 15,00 Euro

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