
Der Wegfall einer einzigen Flugverbindung hat den Linzer Flughafen zuletzt in die Bredouille gebracht, zeigt eine neue Studie. Salzburg dagegen kann das Vor-Corona-Niveau halten.
Zugegeben: Wien (f)liegt mit 31,7 Millionen Passagieren in anderen Sphären. Doch unter den fünf Regionalflughäfen des Landes lag der Salzburger Flughafen 2024 mit einem Passagieraufkommen von über 1,7 Millionen ungeschlagen an der Spitze. Im Vergleich mit Linz und Klagenfurt mit ihren 180.000 beziehungsweise 138.000 Reisenden liegt Salzburg fast auf Vor-Corona-Niveau. In Linz spitzt sich die Lage hingegen zu, zeigt eine neue Studie von Höffinger Solutions.
Stefan Höffinger und Jasmin Schwerdtle analysieren darin die Ausgangslage und das Potenzial von Regionalflughäfen in Deutschland und Österreich. Diese können ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Region sein, wie am bayrischen Airport Memmingen gezeigt wird, der 2024 ein größeres Passagieraufkommen als Düsseldorf aufwies. Für ähnliche Erfolge muss in Klagenfurt und Linz dringend an Schrauben gedreht werden.
Ganz so will der Chef des Linzer Flughafens, Norbert Draskovits, die Ergebnisse jedoch nicht stehen lassen. „Die Situation in Linz ist anders als in der Studie dargestellt“, so Draskovits. Grund für den Passagierrückgang 2024 war das Wegfallen der Verbindung Linz–Frankfurt der Lufthansa-Tochter Air Dolomiti. Seit vergangenem November wird die für Geschäftsreisende wichtige Destination jedoch wieder dreimal täglich durch die AUA angeflogen. Das erste Halbjahr 2025 war deshalb positiv, so Draskovits. Die Linzer verbuchten ein Wachstum von 60 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet man ein Passagieraufkommen von knapp unter 300.000 Personen.
Worin sich die Studie und die Linzer Geschäftsführung einig sind, ist in der Besonderheit des Frachtaufkommens in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. In Linz sind mittlerweile fünf der sechs Terminals auf Fracht ausgelegt. Bis zu 60.000 Tonnen Cargo werden jährlich transportiert. Das ist mehr als in Hamburg oder Berlin. Ein stabiler Mix aus Fracht- und Passagieraufkommen könnte Linz deshalb zurück auf alte Flughöhen steigen lassen.