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Österreichs beste Arbeitgeber: Die Sieger im trend. Ranking 2024

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Sieger bei der Top-Arbeitgeber-Wahl 2024: Platz 1: Miele Österreich, Geschäftsführerin Sandra Kolleth; Platz 2: Austrian Power Grid CTO Thomas Karall und HR-Leiterin Karin Margetich; Platz 3: Peter Schröckelsberger; Personalleiter Bosch-Gruppe Österreich

©AS ILGNER, APG/HEIDI PEIN, ROBERT BOSCH AG/MARIUS HOEFINGER
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Bereits zum achten Mal hat der trend in Kooperation mit Statista, kununu und Xing die besten Arbeitgeber des Landes gekürt. Dabei wurden 1.400 Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeiter:innen bewertet. Das Ranking der 300 besten Unternehmen des Jahres 2024 wird von Miele Österreich angeführt.

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Das Ranking der 300 Top-Arbeitgeber 2024

Zum achten Mal in Folge hat der trend im Zuge einer aufwändigen Untersuchung gemeinsam mit den Partnern Statista, kununu und Xing die besten Arbeitgeber Österreichs gewählt. Für die Beurteilung wurden 1.400 Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von ihrer Belegschaft im Rahmen von anonymen Online-Befragungen bewertet. Zusätzlich wurden bei dem Ranking Beurteilungen auf den Karrierenetzwerken Xing und kununu berücksichtigt.

In Summe flossen über 230.000 Bewertungen in die Wahl der besten Arbeitgeber des Landes ein; Hunderte Urteile pro Unternehmen aus 20 vorab definierten Branchen. Eines der maßgeblichen Kriterien dabei war, wie sehr die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnern ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden. Des Weiteren wurden Mitglieder des beruflichen Netzwerks Xing, die in einem der abgefragten Unternehmen arbeiten, sowie die kununu-Community und die trend-Leserschaft zur Teilnahme eingeladen. Ergänzend dazu wurden tausende Arbeitgeberbewertungen der Onlineplattform kununu berücksichtigt. Schließlich wurden alle Befragten gebeten, im Zuge einer indirekten Bewertung ihnen bekannte Arbeitgeber der gleichen Branche zu beurteilen.

Aus den so eingeholten Beurteilung wurde ein Score ermittelt, dessen theoretisches Maximum bei 10,0 Punkten liegt. Wobei die Schwankungsbreite unter den 300 besten Unternehmen im trend. Ranking des Jahres recht gering ist und nur von 8,76 Punkte bis 6,98 Punkte reicht.

Platz 1: Miele Österreich

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Platz 1: Miele Österreich

Miele-Österreich-Geschäftsführerin Sandra Kolleth (2. v. l.) und HR-Leiterin Claudia Krakowitzer (r.) mit Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen. Sie schätzen besonders das Miteinander, das unter Kollegen und Führungskräften herrscht.

© MIELE/ANDREAS KOLARIK

Mit einem Gesamt-Score von 8,76 Punkten landete Miele Österreich, das die Wahl zum besten Arbeitgeber des Landes bereits in den Jahren 2020 und 2021 für sich entscheiden konnte, auf dem ersten Platz des Top-Arbeitgeber-Rankings des Jahres 2024.

Für Miele-Österreich-Chefin Sandra Kolleth und Claudia Krakowitzer, HR-Leiterin des Unternehmens, in diesem Jahr eine ganz besondere Auszeichnung. Schließlich stand der Start in das neue Jahr unter keinem guten Stern. Anfang Februar gab der deutsche Haushalts- und Gewerbegerätehersteller bekannt, von seinen 23.000 Jobs weltweit 2.700 Jobs abbauen zu wollen. Ob die rund 700 Beschäftigten von Miele Österreich mit Zentrale in Salzburg und dem auf Edelstahlkomponenten spezialisierten Zulieferwerk in Bürmoos davon betroffen sind, ist noch immer unklar.

Doch auch unter solch schwierigen Umständen weiß man bei Miele Österreich, wie die Mitareiter:innen unterstützt werden können. „Durch offene interne Kommunikation und Angebote zu Themen wie Change-Management, Resilienz und Umgang mit Unsicherheit sowie arbeitspsychologische Unterstützung helfen wir“, fasst Kolleth die Aktivitäten zusammen, „und unsere Führungskräfte stärken wir mit einem umfangreichen Entwicklungsprogramm in ihrer Rolle.“

Der wertschätzende Umgang mit der Belegschaft steht für Kolleth dabei an oberster Stelle: „Wir hören zu, kommunizieren transparent und bieten viele Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen.“ Was aber nichts daran ändert, dass gerade auch im besten Unternehmen betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen, um langfristig erfolgreich wirtschaften zu können. "Zur Verantwortung eines Familienunternehmens gehört, in herausfordernden Zeiten schnell und entschlossen zu handeln, um die Zukunft zu sichern und langfristig gestärkt aufgestellt zu sein", sagt Kolleth.

Platz 2: Austrian Power Grid

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Platz 2: Austrian Power Grid

Der kaufmännische Austrian Power Grid Vorstand Thomas Karall mit HR-Abteilungsleiterin Karin Margetich und Mitarbeiter:innen, die beim Energiedienstleister sehr gute Arbeitsbedingungen vorfinden.

Mit einem Gesamt-Score von 8,64 Punkten nur knapp auf den zweiten Platz verwiesen wurde Austrian Power Grid, das Energie-Infrastrukturunternehmen hinter dem überregionalen österreichischen Stromnetz. Das Netz der Austrian Power Grid (APG) Netz umfasst das Hochspannungsnetz mit den Spannungsebenen 380 kV mit dem 380-kV-Hochspannungsring, 220 kV und 110 kV sowie mehrere Umspannwerke und Netzschaltanlagen.

Der Purpose steht bei den APG-Mitarbeiter:innen außer Frage, weiß HR-Abteilungsleiterin Karin Margetich: "Unsere Mitarbeitenden wissen, dass ein ganzes Land beim Strom Verlässlichkeit erwartet, und sie wissen, dass sie den entscheidenden Unterschied machen.“ Das APG-Team garantiert für Stabilität und sorgt dafür, dass es im heimischen Stromnetz weder zu Engpässen noch zu Überlastungen kommt.

Daher unternimmt die APG auch viel, um ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen und passt sich den Anforderungen der Mitarbeiter:innen auch immer wieder neu an - teilweise auch mit außergewöhnlichen Schritten. So wurde im Jahr 2023 etwa die "Kernzeit" abgeschafft. „Wer zwischendurch etwas erledigen muss oder einfach das Gefühl hat, eine Runde joggen zu müssen, kann das tun“, sagt Margetich.

Wer sich sein Tagespensum entsprechend einteilen kann und möchte, kann auch eine Vier-Tage-Woche vereinbaren. Ebenfalls ausgeweitet wurde die Möglichkeit für Homeoffice, in Absprache mit den Führungskräften auf bis zu 60 Prozent - Maßnahmen, die bei den Mitarbeiter:innen extrem gut angekommen sind.

Ein weiteres Goodie ergibt sich ebenfalls aus dem flexiblen Arbeitszeitmanagement: „Wir haben einen 38,5-Stunden-KV, arbeiten aber 40 Stunden pro Woche. Die Differenz ergibt zwei bis drei Wochen Freizeit, die üblicherweise gemeinsam über Weihnachten konsumiert wird, und das kommt sehr gut an.“ On top gibt es für die Beschäftigten eine sehr hohe Stützung für das Mittagessen, eineinhalb Wochen im Jahr Zeit für Trainings und Weiterbildungen, umfassende Gesundheits- und Sportangebote, Firmenunfall- und Krankenversicherung und weitere Angebote.

Diversität ist ein Aspekt, den die APG gezielt adressiert: Aktuell sind knapp 80 Prozent der Mitarbeitenden im technischen Bereich tätig, der Rest im kaufmännischen. „Unseren Frauenanteil konnten wir zuletzt von 19 auf 23 Prozent steigern“, freut sich Margetich. „Für einen technischen Betrieb ist das sehr beachtlich, und wir werden ganz generell diverser.“

Zertifizierte Familienfreundlichkeit zählt auch dazu. Ein strategischer HR-Pfeiler ist die Führungskräfteentwicklung: „Wir haben ein Programm, mit dem die Kompetenzen und werteorientierte Führung gezielt vermittelt werden“, sagt die HR-Expertin. Rund 100 Menschen sind dabei, und mit Netzwerkinitiativen wird dafür gesorgt, dass diese sich auch abteilungsübergreifend kennenlernen können.

Platz 3: Bosch-Gruppe in Österreich

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Platz 3: Bosch-Gruppe in Österreich

Gleich zwei Branchenwertungen anzuführen, steht für die Vielseitigkeit der BOSCH-Gruppe in Österreich. Zur 125-jährigen Präsenz im Land zeigt sich der Technologie- und Dienstleistungskonzern als attraktiver Arbeitgeber – inklusive Fokussierung auf spannende Zukunftstechnologien.

© ROBERT BOSCH AG

Wie der Gesamtsieger Miele feiert auch die Bosch-Gruppe im Jahr 2024 das Jubiläum der 125-jährigen Präsenz in Österreich. Den Sieg in gleich zwei Branchenwertungen sieht Helmut Weinwurm, Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich, ausdrücklich als "Ansporn für neue Leistungen".

Innovationskraft und Fokussierung auf Zukunftstechnologien stehen bei den rund 3.100 Mitarbeitern an zwölf Standorten in Österreich an oberster Stelle. "Fast die Hälfte der Beschäftigten in Österreich sind im wertschöpfungsintensiven Entwicklungsbereich tätig“, erklärt Personalleiter Peter Schröckelsberger.

Konkret betreibt der global aktive Technologie- und Dienstleistungskonzern an den Standorten Wien, Linz und Hallein internationale Entwicklungskompetenzzentren der Mobilitätstechnik, arbeitet dort an vernetzter Mobilität, natürlich auch an Softwareentwicklung ebenso wie an Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff oder alternativen Antrieben für Großmotoren. „Damit ist Österreich wichtig für den Gesamtkonzern“, betont Schröckelsberger.

Denn auch wenn das Bild der Marke Bosch nach wie vor stark von der großen Historie seit der Gründung durch Robert Bosch 1886 in Stuttgart geprägt ist – sei es als unverzichtbarer Automobilzulieferer seit der Entwicklung der ersten verlässlichen Zündung, Anbieter hochwertiger Hausgeräte oder akkubetriebener Kleinwerkzeuge –, so ist das Unternehmen doch auch in einem Change Richtung Nachhaltigkeitstechnologien, Digitalisierung, Software und KI. Und innerhalb des Konzerns ist Österreich da vorne mit dabei.

Neben dem technologischen Zukunftsaspekt betont der Personalist natürlich ganz besonders die Bedeutung zeitgemäßer Standards an Unternehmenskultur und Employee Experience, um als attraktiver Arbeitgeber gerade bei stark umworbenen und am Markt knappen technischen Fachkräften punkten zu können. „Wir haben bewiesen, dass wir die Stellen besetzen konnten“, sagt er im Hinblick auf die oft von Unternehmen beklagte Marktlage und spricht von „einigen Hundert Besetzungen in den letzten Jahren über ganz Österreich, vor allem im Engineering-Bereich.“

Open-House-Events geben HTL-Schülern sowie Studierenden an FHs und Unis Einblicke, wie bei Bosch konkret gearbeitet wird, sei es beim Coding oder beim Testen in Labors. Ebenso viel Aufmerksamkeit richte man, so Schröckelsberger, auch auf das Update der Skills von aktiven Führungskräften.

„KI wird viel verändern“, sagt Schröckelsberger und meint damit nicht nur Anwendungen dieser Technologie in Produkten und Lösungen, sondern auch die tägliche Arbeit in vielen Bereichen, die gar nicht direkt mit IT oder Software zu tun haben müssen. „Ask Bosch“ heißt etwa das schon verfügbare KI-Tool für interne Nutzer, das nicht nur Infobox, sondern auch Enabler sein soll: „Ziel ist natürlich, die Arbeit zu erleichtern und sie wertschöpfender zu gestalten.“

Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Entscheidung junger Talente für eine Karriere bei Bosch sei, so weiß der Personalist aus Bewerbungsgesprächen, eine gemeinnützige Stiftung als Haupteigentümer: „Das wird bemerkt und angesprochen und es ist auch in unserer Kultur der Zusammenarbeit spürbar.“

Das Gesamtranking

Das vollständige Ranking der 300 besten österreichischen Arbeitgeber des Jahres 2024 sowie die Porträts der Sieger in den 16 weiteren Branchen finden Sie in der trend. EDITION vom März 2024.

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