Der Digitalisierungshub EDIH Applied CPS hilft Unternehmen, innovative Technologien zu testen und effizient in ihre Prozesse zu integrieren.
Windräder und Schifffahrt? Das sind zwei Themen, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. Nicht so für das von Herwig Klima gegründete Salzburger Familienunternehmen Klima Engineering & Consulting GmbH. In einem Forschungsprojekt wurde die unkonventionelle Frage untersucht: Inwieweit können Rotorblätter von Windkraftanlagen zur CO2-Reduktion im Schiffsverkehr beitragen, indem sie als Segel genutzt werden?
Unterstützung holte man sich dabei von der Virtual Vehicle Research GmbH. „Die Verbindung einer innovativen Recyclinglösung mit einer CO2-sparenden Zweitnutzung war für mich von Anfang an eine spannende Vision“, so der Projektleiter Dominik Breitfuß. Rotorblätter von Windrädern haben eine besondere Form, die sich deutlich von klassischen Segeln unterscheidet. Trotzdem haben die Simulationsstudien gezeigt: Windräder könnten in Zukunft tatsächlich zur Unterstützung des Schiffsantriebs genutzt werden. Dass ein Forschungsprojekt wie dieses auch umgesetzt werden kann, ist dem EU-initiierten Kompetenzhub für Digitalisierung, EDIH Applied CPS, zu verdanken. Dieser wird zur Hälfte durch die Europäische Kommission und zur anderen Hälfte durch den Bund finanziert.
3D-Lokalisierung. Der kompakte Ultra-Wideband-Sensor von LoconIQ ermöglicht präzise Positionsbestimmung in Echtzeit für industrielle Anwendungen.
© LoconIQ R&D GmbHZielgruppe sind Unternehmen mit bis zu 3.000 Beschäftigten aus der Mobilitäts-, der Bau- und der Produktionsbranche sowie dem öffentlichen Sektor, die bei der Umsetzung individueller Digitalisierungsprojekte mit Expertise, Infrastruktur und finanzieller Förderung unterstützt werden. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf cyber-physischen Systemen, also der Verbindung von Hard- und Softwarekomponenten zu intelligenten und weitgehend automatisierten Gesamtsystemen – wie zum Beispiel bei digitalen Zwillingen. Bis dato wurden schon über 110 Projekte erfolgreich abgeschlossen beziehungsweise sind derzeit gerade in Umsetzung. Besonders beliebt sind Services in der Kategorie „Test before Invest“, die es Unternehmen erlauben, neue Technologien in einer professionellen Umgebung eingehend zu testen, bevor größere Anschaffungen getätigt werden.
Genau dieses Service hat das Kärntner Start-up LoconIQ R&D GmbH genutzt und im Rahmen des EDIH Applied CPS die Silicon Austria Labs GmbH als Entwicklungspartner an Bord geholt. Gemeinsam wurde eine Plattform entwickelt, die den Grundstein für eine beschleunigte Produktentwicklung bildet. Neue Algorithmen können zukünftig in kürzester Zeit getestet werden, ohne dabei auf Hardwarekomponenten zurückgreifen zu müssen. Durch maßgebliche Kosten- und Zeitersparnis bringt diese digitale Form der Leistungsprüfung die Produktentwicklung auf ein neues Level.
