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trend. Umfrage zur Wohnbauoffensive der Regierung

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Glück zu Hause. Ob die politische Stoßrichtung mehr in Richtung Eigentum oder mehr in Richtung Miete gehen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander.

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Die große trend-Umfrage: Was die Bevölkerung von der vorgeschlagenen Leerstandsabgabe hält – und ob der Staat Häuslbauern und Wohnungskäufern in der Zinsfalle helfen soll.

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Die Wohnbauoffensive der schwarz-grünen Bundesregierung wurde von vielen Experten gelobt. Geht es aber auch für die Bevölkerung in die richtige Richtung?

Eine vom Linzer market-Institut für den trend abgefragte konkrete Maßnahme aus dem Paket wird jedenfalls klar befürwortet: eine Abgabe auf leerstehende Wohnungen oder Häuser, die nun höher ausfallen kann und in den Händen der Bundesländer liegt – mit dem erhofften Effekt, dass bestehender Wohnraum damit auch tatsächlich einer Nutzung zugeführt wird. 44 Prozent halten eine solche Abgabe für sehr sinnvoll, 31 Prozent für eher sinnvoll.

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Für eine Leerstandsabgabe auf Wohnungen und Häuser gibt es in der Bevölkerung breite Zustimmung.

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Dagegen ist umstritten, ob das Schaffen von Eigentum im Zentrum der Wohnpolitik stehen soll. Kanzler Nehammer favorisiert diese Stoßrichtung, zu der auch die vorgeschlagene Befreiung von Nebengebühren beim ersten Eigentumserwerb passt. Mietwohnungen sind aber genauso okay, könnte man aus den market-Daten herauslesen.

„Eine Pattstellung“ benennt Expertin Birgit Starmayr das Ergebnis, wonach 40 Prozent der Befragten eher Mietwohnungen gefördert sehen wollen, 37 Prozent Eigentum. Die Unterschiede nach Alter, Geschlecht, Bildung, aber auch nach Stadt-Land sind in dieser Frage teilweise beträchtlich: Jüngere, Männer, Menschen in kleinen Gemeinden und höher Gebildete halten Eigentum für attraktiver.

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Uneins ist die Bevölkerung in der Frage zur Förderung von Eigentum oder Mieten. Für beide Varianten gibt es in etwa gleich viele Befürworter.

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Das Wohnbaupaket der Regierung sucht übrigens in dieser Frage den Ausgleich: Von den 20.000 neuen Wohneinheiten, die geschaffen werden sollen, entfällt je eine Hälfte auf Eigentum und Miete. Weitere 5.000 Einheiten sollen durch Sanierung wieder nutzbar werden.

Eine Zusatzfrage wurde politisch schon Ende 2023 andiskutiert. Durch die in kurzer Zeit stark gestiegenen Kreditzinsen sind viele Häuslbauer und Wohnungskäufer in den letzten Jahren erheblich unter Druck gekommen, wenn sie ihre Investitionen mit variablen statt mit fix verzinsten Krediten finanziert haben. Sollen die Verluste dieser Gruppe vom Steuerzahler aufgefangen oder zumindest begrenzt werden?

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60 Prozent der Befragten sind gegen Unterstützungen für von Zinsanstiegen betroffenen Kreditnehmern.

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Die Mehrheit ist dagegen, aber mit 40 Prozent sagt doch ein erstaunlich hoher Anteil, dass die betroffenen Kreditnehmer ja nicht abschätzen hätten können, was auf sie zukommt, deshalb solle der Staat einspringen.

Besonders unter 30-Jährige (mit einer Zustimmungsrate von 60 Prozent), Frauen, Menschen mit einfacher Bildung sowie in kleineren Gemeinden befürworten diese Sichtweise. Starmayr registriert eine „Veränderung der Einstellungen“. In der politischen Arena gibt es dazu einen Kampfbegriff: Vollkaskomentalität.

Diese repräsentative trend-Umfrage wurde vom Market-Institut durchgeführt. n = 1.000 Befragte. market.at. Die Ergebnisse finden Sie auch in der trend. PREMIUM Ausgabe vom 8.3.2024.

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