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Van der Bellen und Ramaphosa werden nach ihrem Treffen gemeinsam vor die Presse treten. Am Nachmittag war auch eine gemeinsame Teilnahme der Staatsoberhäupter an einem Business Forum geplant. Die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen ist ein erklärtes Ziel beider Länder. Schon jetzt ist Südafrika der größte Handelspartner Österreichs auf dem Kontinent, während Österreich zu den fünf größten europäischen Investoren in dem Land zählt.
In den Gesprächen dürfte es aber auch um aktuelle internationale Fragen gehen. Südafrika hat derzeit den Vorsitz in der Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G-20) inne, versucht sich als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine zu positionieren und vertritt auch eine äußerst pointierte Haltung im Nahost-Konflikt. Österreich erhofft sich von Südafrika Unterstützung bei seiner Kandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat in den Jahren 2026/27.
Van der Bellen, der von seiner Ehefrau Doris Schmidauer und einer großen Wirtschafts- und Kulturdelegation begleitet wird, war am Donnerstag in Südafrika eingetroffen. Er ist das erste österreichische Staatsoberhaupt, das die größte Wirtschaftsmacht Afrikas besucht. Zum Auftakt lobte Van der Bellen die politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes, das vor dreieinhalb Jahrzehnten das Apartheid-Regime abschütteln konnte, als "beeindruckend". Er besuchte eine Flaschenfabrik des Vorarlberger Recyclingherstellers Alpla bei Johannesburg sowie das Haus von Nelson Mandela und eine Kinder-Musikschule im Johannesburger Township Soweto. Am Freitagabend fliegt er nach Kapstadt weiter, wo bis Sonntag mehrere Kultur- und Wirtschaftstermine geplant sind.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH