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"Doch es gibt Anzeichen für die Hoffnung der Selbstständigen auf eine allmähliche Erholung." Derzeit haben sie weniger Schwierigkeiten, ihre künftige Geschäftsentwicklung einzuschätzen. Im Juni gaben 30,5 Prozent der Befragten an, dies falle ihnen schwer, nach 32,7 Prozent im Mai und 36,5 Prozent im April. Damit ist ihre Unsicherheit zwar zweimal in Folge gesunken, bleibt aber höher als in der Gesamtwirtschaft, wo der Wert im Juni bei 20,2 Prozent lag. "Selbstständige brauchen jetzt klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit", sagte Demmelhuber.
Insbesondere bei den Dienstleistern hat sich das Geschäftsklima verbessert: Zum ersten Mal in diesem Jahr bewerteten dort die Selbstständigen und Kleinstunternehmen ihre Lage positiv. Auch ihre Geschäfts- und Umsatzerwartungen korrigierten sie nach oben. Verbessert hat sich die Situation vor allem in der Reisebranche, bei den Kreativen und Unternehmensberatungen.
Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) fordert Reformen. "Die neue Bundesregierung tritt geschlossener auf und hat bei großen Unternehmen positive Erwartungen geweckt", sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Lutz. Allerdings lasse deren Sofortprogramm Maßnahmen für Solo- und Kleinstunternehmen komplett vermissen. "Im Gegenteil, es drohen sogar neue Belastungen." Die Regierung müsse diese Gruppe, die 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland ausmache, in den Blick nehmen.
Das Ifo-Institut befragt für den Indikator monatlich in Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen Jimdo etwa 1.660 Soloselbstständige sowie Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden.
---: FOTO: APA/GoDaddy