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Nach Signa-Debakel - Julius Bär verschärft Sparkurs weiter

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Immer noch im Visier der Schweizer Finanzmarktaufsicht
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Die Schweizer Bank Julius Bär hat sich neue Mittelfristziele für die Periode 2026 bis 2028 gesetzt. Die Privatbank will zu profitablem Wachstum in ihrem Kerngeschäft zurückkehren und legt nun ein weiteres Sparprogramm auf, wie sie im Vorfeld eines Investorentags in London mitteilte. Das Institut laboriert an den Folgen der Signa-Pleite. 2023 mussten 606 Mio. Franken auf Darlehen an den insolventen österreichischen Immobilienkonzern abgeschrieben werden.

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Weitere 130 Mio. Franken einsparen

Bis 2028 will die Bank im Rahmen weiterer Effizienzsteigerungsmaßnahmen die Kosten um weitere 130 Millionen Franken (139 Mio. Euro) senken. Die dafür erwarteten Aufwendungen lägen bei etwa 50 Prozent dieses Betrags, heißt es. Die Maßnahmen erfolgten zusätzlich zu einem bereits früher angekündigten Sparprogramm. Dieses sollte bis Ende 2025 brutto 110 Mio. Franken einbringen und werde nun um rund 20 Millionen übertroffen.

In der neuen Strategieperiode gibt sich die Bank nun auch wieder ein Ziel für den Neugeldzufluss, nachdem sie in den vorangegangenen Strategieperioden darauf verzichtet hatte. Bis 2028 strebt sie nun ein jährliches Nettoneugeldwachstum im Umfang von 4 bis 5 Prozent jährlich an.

Beim Kosten-Ertrags-Verhältnis wird neu ein Wert auf bereinigter Basis von unter 67 Prozent angestrebt. Zuvor lag der Zielwert bei "unter 64 Prozent". Die bereinigte Rendite auf dem Kernkapital (RoCET1) soll in den kommenden Jahren mindestens 30 Prozent betragen und bleibt damit unverändert.

Im Visier der Finanzmarktaufsicht

Die festgelegte Kapitalausschüttungspolitik der Gruppe bleibe unverändert, heißt es weiter. Der Verwaltungsrat werde jedoch eine künftige Auflegung eines Aktienrückkaufprogramms erst in Betracht ziehen, wenn die Gruppe die erforderliche Klarheit von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma erhalten habe. Diese führt derzeit noch immer eine Untersuchung zu den hohen Kreditverlusten infolge der Signa-Pleite.

Die Bank Julius Bär hat im laufenden Jahr eine neue Führungsspitze erhalten. Im Jänner 2025 hatte Stefan Bollinger das CEO-Amt übernommen. Der vorherige CEO Philipp Rickenbacher hatte 2024 in der Folge eines Abschreibers von gut 600 Mio. Franken auf Kredite an den gescheiterten Immobilienkonzern Signa sein Amt abgegeben. Im April 2025 hatte zudem der Brite Noel Quinn den zurückgetretenen Romeo Lacher als Verwaltungsratspräsident abgelöst.

LUGANO - SCHWEIZ: FOTO: APA/APA/AFP/FABRICE COFFRINI

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