von
Die stabil wachsende Leben-Rückversicherung und die Erstversicherungstochter Ergo könnten das aber ausgleichen. Im abgelaufenen Jahr habe die Münchener Rück (Munich Re) die erwarteten 5 Mrd. Euro Gewinn geschafft. "Es wird ein Rekordjahr - und das wird es auch gut werden."
Innerhalb von fünf Jahren bis 2025 werde die Münchener Rück ihren Gewinn mehr als verdoppelt haben. "Im Ergebnis stehen wir an der Spitze des Wettbewerbsumfeldes - und da wollen wir auch bleiben", sagte Wenning. Im Dezember wolle der Rückversicherer seine Ziele für die folgenden Jahre festlegen. "Wir schauen weiter mit großer Zuversicht in die Zukunft."
Die seit Wochen tobenden Waldbrände rund um Los Angeles beschäftigen auch die Münchener Rück. Schätzungen für den versicherten Schaden von 20 bis 30 Mrd. Dollar seien plausibel, sagte Wenning. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte bei mehr als 100 Mrd. liegen. Für die Münchener Rück sei es sicher ein Großschaden. Dieser sei aber mit den Rückstellungen für Naturkatastrophen abgedeckt, betonte Rückversicherungsvorstand Thomas Blunck. "Das wirft uns also überhaupt nicht aus der Bahn."
Blunck wies Vorwürfe zurück, dass sich die Rückversicherer angesichts der wiederholten Waldbrände aus Kalifornien zurückgezogen hätten. "Wir haben dort normalen Risikoappetit." Allerdings seien die Selbstbehalte für die Erstversicherer schon in den vergangenen Jahren erhöht worden.
Von den Ankündigungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump sah Wenning seine Branche nicht berührt. Trumps Dekrete und Äußerungen beträfen die Versicherer und Rückversicherer an keiner Stelle. "Wir haben das bei uns nicht auf dem Radar. Das hat - nach bestem Wissen und Gewissen - weder positive noch negative Einflüsse." Trump hatte nach seinem Amtsantritt am Montag unter anderem neue Zölle, den erneuten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen und einen deutlichen Ausbau der Öl- und Gasförderung angekündigt.
MUNICH - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (AFP)/CHRISTOF STACHE