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Forschungsausgaben steigen, F&E-Quote bei 3,34 Prozent

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In Österreich werden 2024 laut der Schätzung der Statistik Austria für Forschung und Entwicklung (F&E) voraussichtlich 16,6 Mrd. Euro aufgewendet. Das entspricht einem Plus von knapp 7 Prozent gegenüber 2023. Die sogenannte Forschungsquote - der Anteil der F&E-Aufwendungen am nominellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) - wird den Angaben zufolge heuer 3,34 Prozent betragen. Die Forschungsausgaben präsentierten sich zuletzt stabiler als das BIP, so die Statistiker.

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Mit der voraussichtlichen F&E-Quote für heuer erfüllt Österreich als eines von wenigen Ländern erneut das europäische Ziel einer Forschungsquote von drei Prozent. Das einstige Ziel, diesen Wert bis zum Jahr 2020 auf 3,76 Prozent des BIP zu steigern, wurde trotz eines gewissen durch die Pandemie, den Ukrainekrieg und die zuletzt hohe Inflation bedingten Auf und Ab des BIP auch in den vergangenen Jahren nie erreicht. Für das Jahr 2023 weist die aktuelle Schätzung eine Quote von 3,26 Prozent (bei Forschungsausgaben von rund 15,6 Mrd. Euro) aus - der gleiche Wert wie auch 2021. Im Jahr 2022 lag die F&E-Quote mit 3,18 Prozent etwas darunter: "Der Rückgang der Forschungsquote von 2021 auf 2022 ist durch den hohen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts zu erklären, der dem pandemiebedingten Einbruch von 2020 auf 2021 folgte", erklärte die Statistik Austria am Mittwoch in einer Aussendung.

Im aktuellen, von der EU-Kommission publizierten European Innovation Scoreboard 2023 (EIS) findet sich Österreich hinter Dänemark, Schweden, Finnland, Belgien und den Niederlanden auf Platz sechs. Damit wurde zwar erneut der lange angestrebte Platz in der Gruppe der führenden Innovationsländer, der "Innovation Leaders" verpasst, man führt jedoch die Gruppe der "Strong Innovators" an. In der Forschungsstrategie der Bundesregierung ist das Ziel ausgegeben, im EIS auf Rang fünf vorzustoßen.

Betrachtet man den europäischen Vergleich in Bezug auf die Forschungsquote - die aktuellsten vergleichbaren Zahlen liegen für 2022 vor - liegt Österreich auf Rand drei. Davor rangieren Belgien (3,43 Prozent) und Schweden (3,40 Prozent).

Betrachtet man die verschiedenen Quellen, aus denen die für F&E aufgewendeten Mittel stammen, dann sei es - wie auch in den Jahren davor - der Unternehmensbereich, der den höchsten Anteil verantwortet: So werden heuer aller Voraussicht nach 51 Prozent bzw. 8,4 Mrd. Euro aus diesem Sektor heraus investiert. "Die F&E-Finanzierung der Unternehmen beinhaltet auch die Ausschüttungen der Forschungsprämie, die für 2024 vom Bundesministerium für Finanzen mit 1,0 Mrd. Euro veranschlagt werden", heißt es. Insgesamt 2,6 Mrd. Euro fließen von ausländischen Unternehmen, hauptsächlich über Tochterfirmen, die hierzulande Forschung betreiben, in das österreichische Innovationssystem. "Innerhalb des Unternehmenssektors dominieren weiterhin mittelhochtechnologische Branchen, zugleich steigt der Anteil der Hochtechnologie", heißt es dazu in einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums.

Die öffentliche Hand wird 2024 den Schätzungen zufolge für 34 Prozent der F&E-Finanzierung verantwortlich zeichnen. Mit Aufwendungen in der Höhe von 5,6 Mrd. Euro würde der Staat sein finanzielles Engagement um zehn Prozent im Vergleich zu 2023 steigern. Während der Bund den Löwenanteil von 4,6 Mrd. Euro stemmt, kommen von den Bundesländern rund 700 Millionen.

Die neue Globalschätzung zeigt für Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP), "dass Österreich seinen Wachstumstrend bei den F&E-Ausgaben fortsetzen kann". So lag die F&E-Quote im Jahr 2004 noch bei 2,17 Prozent des BIP. Mit der nunmehrigen 3,34-Prozent-Prognose habe man "international gesehen eine sehr hohe Forschungsquote", heißt es seitens Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), die in einer Aussendung das Ziel formulierte, dass Österreich mit seiner Forschungsquote von aktuell Rang acht (Stand: 2022) weltweit "unter die Top 5" vorstoßen möchte.

(S E R V I C E - )

++ THEMENBILD ++ Illustration zu den Themen "Finanzen/Budget/Geld/Forschung/Wissenschaft/Technologie/Medizin": Ein Mann blickt am Dienstag, 06. August 2019, durch ein Mikroskop auf einen 100-Euro-Schein.

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