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"Die Mitglieder äußerten mit größerer Zuversicht, dass die Inflation mittelfristig wieder den Zielwert erreichen werde und dass der Kampf gegen den Inflationsschock fast beendet sei," heißt es im EZB-Protokoll. Einige Ratsmitglieder argumentierten allerdings dahingehend, dass ein Handelskrieg auf längere Sicht die Inflation anfachen könnte.
Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Diesem Ziel ist sie bereits sehr nahe gekommen. Im April lag die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft bei 2,2 Prozent. Noch im Herbst 2022 war die Inflation zeitweise bei über 10 Prozent gelegen.
Die Währungshüter hatten nach dem Zollgewitter von US-Präsident Donald Trump auf der Zinssitzung die Schlüsselsätze erneut gesenkt. Es war bereits das siebente Mal seit Juni 2024. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, der Leitzins, liegt seitdem bei 2,25 Prozent. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, beträgt aktuell 2,40 Prozent.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hielt sich auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss dazu bedeckt, wie es mit den Leitzinsen weitergehen soll. Der nächste Zinsentscheid der Währungshüter steht am 5. Juni an. Am Finanzmarkt wird die Wahrscheinlichkeit als sehr hoch eingestuft, dass die EZB dann erneut die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt senken wird.