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Europas Leitbörsen schließen fester, Euro-Stoxx-50 +2,59 %

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Leichte Entspannung nach vorläufiger Rücknahme von Zöllen auf wichtige Elektronik
©APA/APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Die wichtigsten europäischen Börsenindizes haben am Montag dank einer leichten Entspannung im globalen Zollkonflikt mit klaren Kursgewinnen geschlossen. Die US-Regierung hatte am Wochenende Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronik von Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder vorerst ausgenommen, das sorgte in Europa und auch in Asien am Montag für steigende Kurse.

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Der Euro-Stoxx-50 beendete die Sitzung zum Wochenauftakt um 2,59 Prozent höher auf 4.911,39 Punkten. Der deutsche Leitindex DAX verbuchte ein Plus von 2,85 Prozent auf 20.954,83 Einheiten. Auch in London kletterte der britische FTSE-100 um 2,14 Prozent auf 8.134,34 Zähler.

Weiterhin großen Einfluss auf die Märkte hat die Zollpolitik der USA. Am Wochenende nahm die US-Regierung Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronik von Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder - darunter China - aus. Die Ausnahme ist eine Erleichterung für amerikanische Anbieter von Computertechnik wie Apple, die ihre Geräte größtenteils in Asien herstellen lassen.

Allerdings betonte US-Handelsminister Howard Lutnick, dass es sich dabei lediglich um vorübergehende Erleichterungen handle und neue Zölle auf genau diese Produktgruppen bereits in Vorbereitung seien. Zudem ruderte US-Präsident Donald Trump auch in diesem Punkt zurück und will die Ausnahmen nicht als solche verstanden wissen. Die betroffenen Produktgruppen würden lediglich in einen anderen "Eimer" verschoben und unterlägen zudem weiterhin den "Fentanyl-Zöllen" von 20 Prozent auf Importe aus China, gab Trump an.

Der US-Präsident bleibe mit seiner Zollpolitik unberechenbar und stelle an den weltweiten Märkten weiterhin ein Risiko dar, schreibt Christian Henke vom Broker IG. "Zwar ist Trump hinsichtlich der Zölle ein wenig zurückgerudert, doch der bereits entstandene Schaden ist immens. Vor allem hat die neue US-Regierung ordentlich Vertrauen verspielt. Und ob US-Präsident Trump angesichts des zuletzt hohen Drucks seitens der Wirtschaft und des Anleihemarktes klein beigeben und den derzeitigen Handelskrieg beenden wird, ist eher fraglich", so der Experte weiter.

Der größte Gewinner bei einer Branchenbetrachtung war am Montag der Bankensektor. Mit einem Plus von 3,5 Prozent des entsprechenden Branchenindex ließ er die Industriegüter und die Öl- und Gaswerte mit plus 3,4 bzw. 3,3 Prozent knapp hinter sich.

Unter den Euro-Stoxx-50-Werten kletterten Adyen mit plus 6,7 Prozent Plus an die Spitze der Kursgewinner. Deutsche Post (plus 4,8 Prozent) und BNP Paribas (plus 4,4 Prozent) zogen ebenfalls deutlicher an als der Gesamtmarkt. Im Energiebereich verteuerten sich angesichts steigender Rohölnotierungen TotalEnergies und ENI um 3,2 bzw. 2,4 Prozent.

LVMH stiegen 1,1 Prozent. Der Luxusgüterproduzent legte heute nachbörslich seine Unternehmensergebnisse für das erste Quartal vor. Der französische Luxusgüterkonzern hat zum Jahresauftakt wegen der Unsicherheiten infolge des Handelskonflikts deutlich weniger umgesetzt. Der Erlös sank im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 20,3 Milliarden Euro.

Das deutsche Bundeskartellamt hat der italienischen Großbank UniCredit einen weiteren wichtigen Schritt bei ihrem Einstieg bei der deutschen Commerzbank genehmigt. Die Bank-Austria-Mutter aus Italien darf demnach einen Minderheitsanteil der Commerzbank ohne Auflagen übernehmen. Die UniCredit hatte die Übernahme eines Anteils von bis zu 29,99 Prozent an dem Geldhaus bei den Wettbewerbshütern im Februar zur Prüfung angemeldet. Die Aktien der Commerzbank schlossen um 0,9 Prozent höher, während die UniCredit-Werte 4 Prozent gewannen.

A pedestrian walks past the logo for the London Stock Exchange Group outside the stock exchange in London on December 29, 2020. The London stock market soared on December 29 as investors gave their initial verdict on Britain's Brexit deal with the EU, while eurozone equities also rose on upbeat US stimulus news, with Frankfurt extending its record breaking run. (Photo by Tolga Akmen / AFP)

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