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Deutsche Wohnimmobilien verteuern sich spürbar

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Preise gegenüber Vorquartal um 1,2 Prozent höher
©APA/APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene
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Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal erstmals seit langer Zeit deutlich gestiegen. Eigentumswohnungen verteuerten sich um durchschnittlich 1,2 Prozent zum Vorquartal, wie aus der Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Das ist das kräftigste Plus seit Frühjahr 2022.

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Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten sogar um 2,3 Prozent mehr - der stärkste Anstieg seit drei Jahren. Verglichen mit dem Vorjahresquartal lag der Preisaufschlag hier sogar bei 2,9 Prozent. "Diese Entwicklung deutet auf eine gewisse Stabilisierung des Marktes hin", schreiben die IW-Ökonomen Pekka Sagner und Michael Voigtländer. "Dabei dürften leicht gesunkene Finanzierungskosten ebenso eine Rolle spielen wie die anhaltende Nachfrage nach Wohneigentum - insbesondere im Bestand." Besonders stark stiegen die Kaufpreise in Essen (plus 6,3 Prozent) und Leipzig (plus 5,8 Prozent). Köln bildet eine Ausnahme mit einem leichten Rückgang von 0,3 Prozent. In Düsseldorf, Dortmund, Berlin und Stuttgart stiegen die Preise moderat.

"Gleichwohl bleibt abzuwarten, ob es sich hierbei bereits um eine dauerhafte Trendwende handelt", betonte das Institut. "Viele Marktteilnehmer agieren weiterhin preissensitiv, und auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind mit Unsicherheiten behaftet." Die jüngsten Preisbewegungen seien keine Rückkehr zur Dynamik früherer Boomjahre.

Mieten steigen weiter

Keine Anzeichen für Entspannung sehen die Forscher auf dem Mietwohnungsmarkt. Die Angebotsmieten stiegen in den ersten drei Monaten 2025 um 1,2 Prozent zum Vorquartal. Gemessen am Vorjahreszeitraum legten sie um 4,3 Prozent zu, nach 4,7 Prozent im vierten Quartal und 5,3 Prozent im dritten Quartal 2024. "Die geringeren Zuwachsraten folgen dabei der leicht abschwächenden Lohndynamik in Folge der anhaltenden konjunkturellen Schwäche", hieß es. Trotzdem bleibe die Dynamik hoch. "Der anhaltende Mangel an verfügbarem Wohnraum trifft auf eine robuste Nachfrage, insbesondere in Ballungszentren und wirtschaftlich attraktiven Regionen", betonte das IW. "Auch wirtschaftliche Unsicherheiten dämpfen die Nachfrage nach Mietwohnungen bisher kaum."

Binnen eines Jahres erhöhten sich die Mieten am stärksten in Leipzig (plus 7,7 Prozent), Essen und Frankfurt (jeweils plus 6,1 Prozent) sowie Düsseldorf (plus 5,8 Prozent). Auch Hamburg, München und Stuttgart legen mit jeweils rund 4,9 bzw. 4,6 Prozent erneut deutlich zu. Berlin bleibt nach zuletzt großer Dynamik mit plus 3,0 Prozent unter dem Durchschnitt, ebenso Köln (3,5 Prozent) und Dortmund (3,7 Prozent).

BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

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