
von
Das Betriebsergebnis (EBIT) halbierte sich im zweiten Quartal auf 15,0 Mio. Euro, der Quartalsüberschuss sank um mehr als 64 Prozent auf 7,2 Mio. Euro. Im Halbjahr lag der Nettogewinn mit 23,4 Mio. Euro um knapp 30 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums, das EBIT war mit 38,8 Mio. Euro um 23,6 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
Belastet wurde das Ergebnis nicht nur durch den US-Einfuhrzoll, sondern auch durch gestiegene Energie- und Personalkosten. Während der Umsatz im Halbjahr infolge des höheren Aluminiumpreises und der gestiegenen Absatzmenge um 11,1 Prozent auf 786,2 Mio. Euro zulegte, reichten die Erlöse nicht aus, um die gestiegenen Kosten in den Bereichen Rohstoffe, Gusslegierungen und Walzprodukte vollständig auszugleichen. Der operative Cashflow blieb mit 76,2 Mio. Euro stabil, der Free Cashflow verbesserte sich hingegen deutlich auf 49,1 Mio. Euro.
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Vorstand infolge der veränderten Rahmenbedingungen mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBITDA) zwischen 110 und 130 Mio. Euro - weniger als zuletzt erwartet. Die US-Zölle seien im ersten Halbjahr noch nicht sehr relevant gewesen, aber in der zweiten Jahreshälfte würden sie voll zum Tragen kommen, erklärte Finanzvorständin Claudia Trampitsch am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebniszahlen. Außerdem habe die AMAG einen Wettbewerbsvorteil verloren: Bisher habe sie für ihre Lieferungen aus Kanada in die USA von einer Zollbefreiung profitiert, während Mitbewerber 10 Prozent Zoll bezahlt hätten. "Jetzt sind es 50 Prozent und diese Befreiung ist weg."
In Kanada ist die AMAG mit 20 Prozent an der Elektrolyse Alouette beteiligt. Dort sei es gelungen, einen Stromvertrag für den Zeitraum 2030 bis 2045 zu sichern, bei dem sich der Strompreis am Aluminiumpreis orientiere. Damit sei die Wettbewerbsfähigkeit dieser Schmelze für die nächsten 20 Jahre gesichert.
Kaufmann geht davon aus, dass das wirtschaftliche Umfeld für die AMAG schwierig bleiben wird. "Operativ wird am Standort Ranshofen hervorragend gearbeitet." Man habe in der Gießerei und im Walzwerk die Produktivität deutlich gesteigert. "Nur, ganz offen gesagt: In kurzer Zeit solche Produktivitätssteigerungen zu ermöglichen, wie wir Kostensteigerungen haben, ist unrealistisch anzunehmen."