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Österreichs größte Unternehmen: Schmid Industrieholding - Wopfinger Baustoffkaiser [PORTRÄT]

Aktualisiert
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7 min
Baumit-Filiale in Hallein, errichtet von den Hertl-Architekten
Baumit-Filiale in Hallein, errichtet von den Hertl-Architekten©www.hertl-architekten.com
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Die Industrieholding der Familie Schmid ist ein Konglomerat bedeutender Player in der Produktion von Baustoffen wie wie Beton, Zement, Estrich oder Mörtel. Im trend TOP 500 Ranking liegt das Unternehmen auf Platz 49.

FACTS: Schmid Industrieholding

trend TOP 500 Ranking: 49

  • Gegründet: 1970

  • Unternehmenssitz: 2754 Waldegg, Wopfing 165

  • Mitarbeiter: 6.535

  • Tätigkeiten: Baustoffhersteller, Bauwesen, Jagd- und Outdoor Ausstattung, Werbebranche

  • Umsatz (2022): 2,617 Mrd. €

  • Eigentümer:Elisabeth Krausz 25%, Peter Schmid 25%, Robert Schmid 25%, Veronika Schmid 25%

  • Management: Robert Schmid (CEO), Nikolaus Dadak (Controlling), Markus Kopecky (IT-Management, CIO), Regine Bock (Prokuristin), Peter Schmid (Prokurist)

  • Website: www.schmidindustrieholding.com

Firmengeschichte: Schmid Industrieholding GmbH

Unter dem Schirm der Schmid Industrieholding befinden sich eine Vielzahl an Unternehmen, die vor allem durch die Herstellung von Baustoffen bekannt sind.

Seinen Anfang hat das Unternehmen im Jahr 1939, als der Wopfinger Unternehmer Alois Schmid die vor dem Konkurs stehenden Wopfinger Stein- und Kalkwerke erwarb. Die Führung dieser Produktionsstätte wurde 1969 von seinem Sohn Friedrich Schmid übernommen, der daraus im Jahr 1988 gemeinsam mit Dieter Kern die bis heute bestehende Baustoffmarke „Baumit“ formte.

Baumit ist heute in 23 Ländern vertreten. In Österreich ist Baumit mit 7 Standorten eine der bekanntesten Baustoffmarken des Landes, die Produkte und Lösungen des Unternehmens (u.a. in den Bereichen Fassadendämmung, Fassadenputze & Fassadenfarben, Sanierung und Estrich) sind auf zahlreichen Baustellen in ganz Europa in Verwendung.

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Robert Schmid, Geschäftsführer der Schmid Industrieholding

© Schmid Industrieholding

Einige Jahre zuvor hatte Schmid bereits den Dämmstoff-Hersteller Nowotny übernommen, der in der Folge in "Austrotherm" umbenannt wurde. Es folgten weitere Übernahmen von anderen Baustoffherstellern, wie Murexin 1987, Calmit 2001 oder euroTalc 2013. Insgesamt befinden sich aktuell 14 Unternehmen im Besitz der Schmid Industrieholding GmbH.

In Summe gehören heute über 100 internationale Unternehmen zu der Gruppe, die mehr als 7.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Konglomerat befindet sich zu jeweils 25% im Besitz von vier Mitgliedern der Familie Schmid und wird seit 17.05.2005 von Robert Schmid (geb.1968) als Geschäftsführer geleitet.

Umsatzentwicklung Schmid Industrieholding

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

1.369

k.A.

2016

1.423

3,94

2017

1.705

19,82

2018

1.822,09

6,87

2019

1881,69

3,27

2020

1.926,63

2,39

2021

2.231,07

15,80

2022

2.617,20

17,31

Umsatzentwicklung Schmid Industrieholding 2015 - 2022

Kalk – das Kerngeschäft der Schmid Industrieholding

Der Abbau und die Veredelung von Kalk sind das Kerngeschäft der Industrieholding der Familie Schmid. Das von Firmengründer Alois Schmid vor der Insolvenz gerettete Kalkwerk in Wopfing, sowie das später von Friedrich Schmid dort gegründete Zementwerk, bilden die Grundlage für die Produktion der wichtigsten Baustoffe der Schmid Industrieholding GmbH.

Am häufigsten wird Kalk für die Zementproduktion benötigt, dem Bindemittel des Betons. Zement bzw. Beton wird in der Schmid Industrieholding in den Unternehmensgruppen Wopfinger Transportbeton, Baumit und auch der slowakischen und ungarischen Calmit hergestellt

Der gewonnene Kalk ist jedoch sehr vielseitig einsetzbar. Ungebrannt wird er als Industriestein direkt verkauft oder gemahlen als Kalksplitt oder Kalksteinmehl. Die so entstandenen Produkte können als Streusplitt, als Dünger und Futtermittel sowie als Füller für die Glas-, Asphalt- und Trockenmörtelindustrie eingesetzt werden.

Der größte Teil des in Wopfing gewonnenen Kalks wird allerdings zu Stück- und Feinkalk weiterverarbeitet. Stückkalk wird in der Eisen- und Stahlindustrie als Schlackenbildungsmittel benötigt, hat aber auch Einsatzgebiete in der Landwirtschaft und der Papierherstellung.

Durch das Mahlen des Stückkalks entsteht wiederum Feinkalk, der etwa im Tiefbau oder prophylaktisch gegen Bodenversauerung eingesetzt wird. Zuletzt lässt sich Feinkalk durch Zugabe von Wasser zu Kalkhydrat (Löschkalk) umwandeln, der in der Baubranche für die Herstellung von Putz- und Mörtel benötigt wird. Auch bei der Aufbereitung von Wasser in Kläranlagen sowie der Luftreinhaltung kommt Löschkalk zum Einsatz.

Mitarbeiterentwicklung Schmid Industrieholding

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

4.800

k.A.

2016

5.100

6,25

2017

5.900

15,69

2018

6.160

4,41

2019

6.300

2,27

2020

6.500

3,17

2021

6.535

0,54

2022

6.900

5,59

Mitarbeiterentwicklung Schmid Industrieholding 2015 - 2022

Talk und andere Rohstoffe

Mit der Übernahme der slowakischen euroTalc brachte die Schmid Industrieholding im Jahr 2013 Europas größtes Vorkommen von Talk in in ihren Besitz.

Der gewonnene Rohstoff Talk kann auch gleich intern weiterverarbeitet werden. Das Unternehmen euroMinerals, das seit 2015 Teil der Schmid Industrieholding ist, stellt diverse Produkte aus Talk, Dolomit, Calciumcarbonat und Kalk her.

Talk und Dolomit werden etwa für die Farbstoffproduktion benötigt. Aus Talk werden etwa Innen- und Außenfarben, Industrielacke und Kosmetika; aus Dolomit entstehen Druck-, und Straßenmarkierfarben sowie Putze. Calciumcarbonat findet in der Papier- oder Kunststoffproduktion Verwendung.

Weitere Unternehmen der Schmid Industrieholding

Die Schmid Industrieholding in etlichen weiteren Bereichen der Baustoffproduktion vertreten. Das Unternehmen Austrotherm ist einer der wenigen Hersteller von Wärme- und Schalldämmungen in Österreich. Der Schaumstoffhersteller bietet etwa das Material EPS (Expandiertes Polystyrol, Styropor) an, das zur Dämmung von Dächern, Wänden, Decken und Böden in Gebäuden zum Einsatz kommt. XPS (Extrudierstes Polystyrol, Extruderschaum) wiederum bewährt sich vor allem in Bereichen, wo große Druck- oder Feuchtigkeitbeanspruchungen herrschen. Auch Fassadenprofile und Trittschalldämmungen und andere Schaumstoffprdoukte sind im Angebot von Austrotherm.

Ein weiterer Aspekt der Baubranche, der durch die Schmid Industrieholding abgedeckt wird, sind Kunstharze und Schlichten durch den in Wiener Neustadt beheimateten Konzern Furtenbach. Für Produkte zum Kleben, Verfliesen, Beschichten und Abdichten ist das Unternehmen Murexin zuständig.

Im Bereich Heizsysteme hat die Schmid Industrieholding das Unternehmen ORTNER im Talon, das neben Speicheröfen, auch Wärmepumen und Holzöfen anbietet. Brickxter ist ein neues Unternehmen, das Digitalisierungslösungen für Futtermittel-, Streugut- und Baustoffsilos anbietet, mit denen etwa die Füllstände solcher Speicherorte in Echtzeit abgelesen werden können.

Zur Schmid-Gruppe gehören zudem der Jagd- und Outdoorausstatter kettner und sowie die Werbeagentur Wahrheit.

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