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Fronius – Photovoltaik-, Batterie- und Schweißtechnik-Spezialist

Aktualisiert
Lesezeit
14 min
Mit Wechselrichtern für Photovoltaik-Anlagen (Bild: Produktion des Fronius GEN24 Plus Wechselrichters) ist Fronius weltweit führend in der Solar-Technologie.
Mit Wechselrichtern für Photovoltaik-Anlagen (Bild: Produktion des Fronius GEN24 Plus Wechselrichters) ist Fronius weltweit führend in der Solar-Technologie.©tollerian.dietmar@fronius.com
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Mit über 7.000 Mitarbeitern gehört das oberösterreichische Unternehmen Fronius zu den führenden Anbietern von Batterie-Ladesystemen, Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen und in der Schweißtechnik. Im trend. TOP500 Ranking 2023 liegt das Unternehmen auf Rang 105.

von

FACTS: Fronius International GmbH

trend TOP 500 Ranking: 105

  • Gegründet: 1945

  • Unternehmenssitz: 4643 Pettenbach, Froniusstraße 1

  • Mitarbeiter (2022): 7.000

  • Tätigkeiten: Elektronik 50%, Maschinen- und Anlagentechnik 50%

  • Umsatz (2022): 1.228 Mio. €

  • Eigentümer: G & K Privatstiftung 100% (Familie Fronius, Familie Strauß)

  • Management: Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (CEO, CFO, CSO); Volker Lenzeder (CIO); Thomas Herndler (COO); Harald Langeder (CTO)

  • Aufsichtsrat (AR): Wilfried Stadler (Aufsichtsratsvorsitzender), Andrea Maria Daniela Pollak (Aufsichtsratsvorsitzender-Stellvertreter), Stevo Komendic, Clemens Hofbauer, Andreas Ludwig

  • Website: www.fronius.com

Über Fronius

Fronius ist ein familiengeführtes, oberösterreichisches Elektrotechnik-Vorzeige-Unternehmen, das mit seinen drei Business Units (Perfect Charging, Welding und Solar Energy) in der Batterie-Ladegerätetechnologie, der Schweißtechnik und der Solar- bzw. Photovoltaik-Technologie weltweit führend ist.

Im Jahr 2022 hat Fronius 187 Millionen Euro in den Aus- und Umbau des Produktionsstandorts Sattledt und in das Kompetenzzentrum für induktive Komponenten in Krumau (Tschechien) investiert. Für 2023 sind Investitionen von über 230 Millionen Euro geplant. Damit entstehen zusätzliche Produktionslinien, Arbeitsplätze sowie eine stabile Fertigungssituation.

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Die Norderweiterung des Fronius-Werks in Sattledt

© Fronius

Unternehmensgeschichte: Fronius International GmbH

Gründerjahre unter Günter Fronius

Die heutige Fronius International GmbH wurde 1945 von dem Elektrotechniker Günter Fronius im oberösterreichischen Pettenbach als Elektro-Werkstatt gegründet. Das Ein-Mann-Unternehmen übernahm zunächst Reparaturarbeiten für Radio- und Elektrotechnik. 1946 entwickelte der Tüftler ein Gerät, mit dem Autobatterien aufgeladen werden konnten. Das Aufladen von Autobatterien war damals noch nicht selbstverständlich. Batterien wurden stattdessen ausgetauscht und weggeschmissen, wenn sie nicht mehr funktionierten.

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Firmengründer Günter Fronius mit seinem ersten Batterie-Ladegerät

© Fronius

Mit dem Batterie-Ladegerät legte Günter Fronius den Grundstein für ein Unternehmen, das im Grunde bis heute der Idee des Firmengründers verpflichtet ist: der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und Energie. "Was wir sind und wofür wir stehen, fußt somit auf einem nachhaltigen Gedanken meines Großvaters“, sagt dazu auch Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, die Enkelin des Firmengründers, die seit 2012 die Geschicke des oberösterreichischen Familienunternehmens leitet.

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Ein historischer Schweißtransformator aus dem Hause Fronius

© Fronius

1950 erweiterte Fronius das Produktportfolio des Unternehmens um Schweißtransformatoren. Der Tüftler entwickelte dabei eine eigene, fortschrittliche Technik, die großen Anklang fand und den Aufstieg der Firma zum mittelgroßen Betrieb einleitete.

Der Erfolg ermöglichte es Günter Fronius, der bisher aus seinem eigenen Zuhause agierte, ein Unternehmensgebäude erwerben, das 1952 bezogen wurde. Ein Jahrzehnt später begann die Produktion der Schweiß-Schutzgasgeräte „FroMIG“ und 1968 folgten die ersten selbst gefertigten Schweißbrenner. 1972 eröffnete das Unternehmen einen zweiten Standort in Thalheim bei Wels.

Firmengründer Günter Fronius im Interview

Die nächsten Generationen: Familienunternehmen Fronius

1980 gab Günter Fronius die Geschäftsleitung an seine Kinder Klaus Fronius und Brigitte Strauß ab. Damit begann eine Phase der Internationalisierung und des Wachstums. 1988 wurde der Vertriebs- und Marketingstandort in Wels erworben und zwei Jahre später entstand durch ein Joint Venture mit dem Unternehmen Fackel die erste internationale Tochterfirma in der Ukraine. Das Familienunternehmen Fronius wurde zur "Fronius International GmbH".

In den 1990er Jahren erweiterte die Firma ihr Portfolio um das Geschäftsfeld der Solarenergie. In diesem Segment war das Unternehmen Vorreiter und brachte mit „Sunrise“ einen der ersten Wechselrichter auf den Markt. Bis dieser jedoch einen breiteren Absatz fand, musste allerdings noch einiges an Aufklärungsarbeit für die Photovoltaik-Technik geleistet werden.

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Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, CEO + CFO Fronius

© Fronius

Schließlich etablierte sich die Solarenergie jedoch als wertvolle Energiequelle und ist heute ein wichtiges, zukunftsträchtiges Geschäftsfeld für das Unternehmen.

Auch in der Schweißtechnik punktete Fronius mit Innovationen. Mit dem Cold Metal Transfer wurde 2005 beispielsweise eine Technik entwickelt, mit der Materialien mit einer Dicke von nur 0,3 mm sicher miteinander verbunden werden konnten. Für Fronius lange ein klares Alleinstellungsmerkmal am Markt.

Die Fronius International GmbH wird seit 2008 in dritter Generation von der Enkelin des Firmengründers Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (geb. 1970) geleitet. Das Unternehmen ist heute in die drei Business Units "Perfect Charging", "Perfect Welding" und "Solar Energy" gegliedert. Das Unternehmen befindet sich über die G & K Privatstiftung zu 100% in Familienbesitz.

Umsatzentwicklung bei Fronius

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

450

n.A.

2016

537

19,33

2017

648

20,67

2018

757

16,82

2019

856

13,08

2020

849

-0,82

2021

995

17,20

2022

1.228,00

23,42

Umsatzentwicklung Fronius 2015 - 2022

Perfect Charging – Ladegeräte für die Intralogistik

Mit Batterien startete die Geschichte von Fronius. Heute ist das Unternehmen auf Antriebsbatterien in der Intralogistik spezialisiert. Für elektronische Flurförderzeuge stehen sowohl Bleibatterien, die mittels Ri-Ladeprozessen geladen werden, als auch neuartige Lithium-Ionen-Akkus zur Verfügung.

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Ein historisches Fronius Batteie-Ladegerät

© Fronius

Fronius arbeitet bei der Entwicklung eng mit Kunden zusammen und unterstützt seine Kunden auch bei der Ermittlung möglicher Energiesparpotenziale. Mit dem hauseigenen Software-Tool I-SpoT Calculator werden etwa Faktoren wie die zum Laden benötigte Energie, der Arbeitsaufwand und Wasserverbrauch für das Nachfüllen von Elektrolyt sowie die Batterielebensdauer berechnet, um Einsparpotenziale zu erkennen. Dadurch können beispielsweise Betriebskosten von Staplerflotten (Flurförderzeugen) gesenkt werden.

2007 entwickelte Fronius den Innenwiderstands- oder Ri-Ladeprozess. Fronius-Geräte stellen sich seither automatisch auf die zu ladenden Batterien und deren Beschaffenheit ein. Aktuell geht die Business Unit Perfect Charging mit der Lithium-Ionen-Technologie, Digitalisierung und Vernetzung aller Geräte den nächsten Schritt in Richtung Zukunft.

Fronius Perfect Charging Brand Story (EN)

Perfect Welding – manuelle und automatische Schweißgeräte

Firmengründer Günter Fronius begann in den 1950er Jahren mit der Entwicklung von Schweißgeräten. Der Anlass dafür war, dass er erkannte, dass er mit der den von ihm entwickelten Batterie-Ladegeräten auch die zum Schweißen benötigten Stabelektroden abgeschmolzen werden können.

Mitte der 70er Jahre machte die Schweißtechnik-Forschung große Fortschritte, und mit dem Fronius Transarc 500 hatte das Unternehmen eine Innovation in der Hand, die ihm international Anerkennung und Kunden einbrachte: das weltweit erste primärgetaktete Inverter-Schweißgerät auf Transistorbasis. Erst 1998 löste die digitale TransPuls Synergic (TPS) als erstes Schweißgerät, das upgedatet werden kann, die Transarc ab.

2005 sorgte Fronius mit einer weiteren bedeutenden Innovation in der Schweißtechnik für Aufsehen: „Cold Metal Transfer“ (CMT). Damit wurde es möglich, auch hauchdünne, nur 0,3 mm starke Materialien sowie Werkstoffe wie Aluminium und Stahl miteinander verbinden.

Heute gibt Fronius mit der TPS/i (Trans Process Solution / intelligent revolution) den Ton an. Der Hochleistungs-Schweißcomputer ist die Antwort des Unternehmens auf die Industrie 4.0 und spielt in Zusammenhang mit dem Datenmanagement der Softwarelösung WeldCube Premium seine wahre Größe aus.

The Beat of Welding

Solar Energy: Fronius-Lösungen für Photovoltaikanlagen

Im Segment der Nutzung von Solarenergie nimmt Fronius seit den frühen 1990ern eine Vorreiterrolle ein. Die Business Unit Solar Energy ist seit 1992 Teil von Fronius. Die Vision von Fronius heißt "24 Stunden Sonne": "Wir glauben an eine Zukunft, in der wir den weltweiten Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen decken."

Die Kernprodukte von Fronius auf diesem Gebiet sind Wechselrichter, die den von Solarmodulen gelieferten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln. Dieser kann dann in der Folge entweder für den Eigengebrauch genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Gleichzeitig ist der Wechselrichter das zentrale Steuerelement von Photovoltaik-Anlagen.

2022 hat Fronius knapp 32.000 Wechselrichter pro Monat produziert. Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Photovoltaikanlagen baut Fronius die Kapazitäten laufend aus. Bis Ende 2023 sollen bereits mehr als 52.000 Wechselrichter pro Monat produziert werden sein, was einer Steigerung von mehr als 65 Prozent entspricht.

In den letzten Jahren entwickelte sich das Unternehmen vom reinen Wechselrichterhersteller zum Komplett-Lösungsanbieter, um Energie effizient und intelligent zu erzeugen, zu speichern, zu verteilen und zu verbrauchen. Das Sortiment reicht von maßgeschneiderten Speicherlösungen über Photovoltaik für Warmwasserbereitung und solarer Elektromobilität.

Fronius Wechselrichter

1995 entwickelte Fronius den Wechselrichter Fronius Sunrise, der innerhalb kürzester Zeit ein internationales Erfolgsprodukt wurde. 2001 legte das Unternehmen mit der Einführung des Fronius IG nach; dem ersten Wechselrichter mit Hochfrequenztrafo, der es Technikern ermöglichte, einen Platinentausch vor Ort durchzuführen. Die vernetzten PV-Wechselrichter der Fronius Symo Reihe ermöglichen dabei das dynamische Einspeisemanagement und eine übersichtliche Verbrauchsvisualisierung der gewonnenen Solarenergie.

Der Hybridwechselrichter Fronius GEN24 Plus soll die private Energiewende ermöglichen. Eine Basisnotstromversorgung ist integriert. Die umfassende Notstromlösung durch die Anschlussmöglichkeit eines Batteriespeichers sichert die Stromversorgung des gesamten Haushalts.

Fronius Solar.web

Mit dem Fronius Solar.web, einer Online-Plattform und App, haben die Besitzer von PV-Analgen dabei Faktoren wie die aktuelle Leistung, die Energiebilanz, den Ertrag oder die CO2-Ersparnis sowie den Ladestand von Batteriespeichern oder die eingespeiste Energie stets in Blick.

Fronius Smart Meter

Mit dem Fronius Smart Meter hat das Unternehmen zudem einen bidirektionaler Zähler zur Optimierung des eigenen Energieverbrauchs, zur Erfassung der Lastkurve und zur Steuerung der verschiedenen Energieflüsse im Angebot.

Fronius Ohmpilot

Mit dem Fronius Ohmpilot ist es möglich, die von einer Photovoltaikanlage gelieferte, überschüssige Energie zur Warmwasseraufbereitung zu nutzen, indem Heizstäbe in Boilern oder Pufferspeichern intelligent angesteuert werden. Bei einem Einfamilienhaus mit durchschnittlichem Warmwasserverbrauch kann damit von April bis Oktober der überwiegende Bedarf im Haushalt mit Solarstrom gedeckt und somit der Eigenverbrauch der über eine PV-Anlage gewonnenen Energie maximiert werden.

24 hours of sun for everyone.

Mitarbeiterentwicklung bei Fronius

Jahr

Beschäftigte

+/- ggü. Vorjahr in %

2017

4.550

5,39

2018

4.760

17,55

2019

5.440

6,89

2020

5.660

6,29

2021

6.100

2,75

2022

7.000

10,13

Mitarbeiter Fronius 2017 - 2021

Österreichs größte Unternehmen

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