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Energie AG Oberösterreich – Oberösterreichs Energieversorger [PORTRÄT]

Aktualisiert
Lesezeit
7 min

Der Traun/Gosau-Stausee des Wasserkraftwerks Gosau der Energie AG wurde 1913 am Fuße des Dachsteingletschers angelegt.

©Nina Mayr
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Die Energie AG Oberösterreich, versorgt Oberösterreich mit Energie und betreibt 43 Wasserkraftwerke, 11 thermische Kraftwerke und Verwertungsanlagen, Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Im trend. TOP500 Ranking liegt die Energie AG auf Platz 30.

von

FACTS: Energie AG Oberösterreich

trend TOP 500 Ranking: 30

  • Gegründet: 1892/1999

  • Unternehmenssitz: Böhmerwaldstraße 3, 4020 Linz

  • Mitarbeiter 2022: 4.606 (Gruppe)

  • Tätigkeiten:Energieversorgung (Strom, Gas, Mineralöl) 80%; Abwasser-, Abfallbeseitigung 20%

  • Umsatz 2022: 4,002 Mrd. €

  • Gewinn [EBIT] 2022: 150,6 Mio. €

  • Eigentümer: OÖ Landesholding GmbH 52,71%; Raiffeisen OÖ (Konsortium) 13,98%; Linz AG für Energie, Telekommunikation, Verkehr und kommunale Dienste 10,35%; TIWAG - Tiroler Wasserkraft AG 8,28%; Verbund AG 5,2%; Oberbank AG (Konsortium) 5,18%; voestalpine Stahl GmbH 2,07%; OÖ Landesbank AG 1,04%; Allg. Sparkasse OÖ AG 0,52%; OÖ Versicherung AG 0,52%; Land OÖ 0,1%; Energie AG Belegschaft Privatstiftung 0,05% )

  • Geschäftsleitung: Leonhard Schitter (CEO), Andreas Kolar (CFO), Stefan Stallinger (COO)

  • Aufsichtsrat: Markus Achleitner (ARVors), Stefan Lang (1. ARVorsStv), Heinrich Schaller (2. ARVorsStv), Miriam Eder, Erich Entstrasser, Christiane Frauscher, Florian Hagenauer, Erich Haider, Michaela Keplinger-Mitterlehner, Elisabeth Kölblinger, Kathrin Kühtreiber-Leitner, Herwig Mahr, Gertrude Schatzdorfer-Wölfel, Thomas Peter Stadlbauer, Peter Neißl (AR v BR del), Edith Schatzdorfer (AR v BR del), Edith Schmid (AR v BR del), Bernhard Steiner (AR v BR del), Christian Strobl (AR v BR del), Gerhard Störinger (AR v BR del), Andreas Walzer (AR v BR del)

  • Website: energieag.at

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Der Gesamtvorstand der Energie AG Oberösterreich (v.l.): Finanzvorstand Andreas Kolar, Vorstandsvorsitzender Leonhard Schitter, Technikvorstand Stefan Stallinger

© Robert Maybach

Umsatzentwicklung Energie AG

Jahr

Umsatz (Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

1.573,90

-8,61

2016

1.534,90

-2,48

2017

1.686,70

9,89

2018

1.625,80

-3,61

2019

1.813,40

11,54

2020

1.843,70

1,67

2021

2.145,20

16,35

2022

4.002,10

86,56

Umsatzentwicklung Energie AG 2015 - 2022

Geschichte der Energie AG Oberösterreich

Die Geschichte der Energie AG geht zurück bis in das Jahr 1892. Damals begann die Planung zur Errichtung eines Dampfkraftwerks durch das Unternehmen Stern & Hafferl in St. Wolfgang am Wolfgangsee. Das Kraftwerk war das erste seiner Art in Oberösterreich und sollte neben dem Schafberghotel auch Teile von St. Wolfgang mit elektrischer Energie versorgen.

Dampfkraftwerke wurden jedoch bald in ihrer Bedeutung von Wasserkraftwerken überholt, die günstiger waren und zudem weniger Lärm-, Geruchs- und Rauchbelastung verursachten. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden in Oberösterreich 7 Kraftwerke, 247 Trafostationen und 576,7 km Hochspannungsleitungen zur Energieversorgung errichtet.

Nach dem Krieg stieg der Bedarf an Wasserkraft noch weiter an, da die großen Kohlegebiete Tschechiens nach dem Zerfall der Habsburger-Monarchie außerhalb der Landesgrenzen lagen. Um die Energieversorgung im Land zu vereinheitlichen wurden die Elektrizitätswerke Stern & Hafferl AG im Jahr 1929 mit der OÖ Wasserkraft- u. Elektrizitätsgesellschaft zur Oberösterreichischen Kraftwerke AG (OKA) fusioniert. 1999 wurde die OKA in Energie AG umbenannt.

Mitarbeiterentwicklung Energie AG

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

4.308

k.A.

2016

4.362

1,25

2017

4.340

-0,50

2018

4.389

1,13

2019

4.506

2,67

2020

4.560

1,20

2021

4.593

0,72

2022

4.606

0,28

Mitarbeiterentwicklung Energie AG 2015 - 2022

Energie AG Oberösterreich heute

Heute betreibt die Energie AG Oberösterreich 43 Wasserkraftwerke und 11 thermische Kraftwerke. Auch Fernwärme ist mit 20 Standorten in Österreich, Tschechien und der Slowakei vertreten. Zudem gehören 19 Photovoltaik-Eigenerzeugungsanlagen (84 inkl. Contracting- und dezentralen Bürgerkraftwerken) sowie 13 Windkraftanlagen zur Energie AG. Daneben versorgt die Energie AG Oberösterreich ihre über 450.000 Kunden mit Erd- und Biogas.

Ebenfalls zum Aufgabenbereich der Energie AG Oberösterreich zählt die Trink- und Abwasserversorgung mit dem Betrieb von Wasserleitungen, Kanalnetzen und Kläranlagen, die Abfallentsorgung und Reststoffverwertung. Mit der Data GmbH betreibt das Unternehmen auch ein Telekommunikations- und Datennetz in Oberösterreich.

Als Folge der Energiekrise 2022 hat die Energie AG Oberösterreich ihren Fokus auf die Themenfelder Versorgungssicherheit, Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit intensiviert. So sollen in den nächsten Jahren mit Ziel 2030 vor allem der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen, der Netze sowie Investitionen in die Digitalisierung und Innovationen forciert werden. Dafür steht ein Budget von zwei Milliarden Euro zur Verfügung.

Gesellschaften der Energie AG

Die Energie AG Oberösterreich ist in die folgenden 11 Tochterfirmen mit unterschiedlichen Zuständigkeiten gegliedert.

Daneben stehen auch Netz Oberösterreich GmbH oder die Wertstatt 8 GmbH – welche sich mit der Umsetzung von Themen rund um Energie und Umwelt im digitalen Raum befasst – unter der Verwaltung der Energie AG Oberösterreich. Das IfEA Institut für Energieausweis GmbH ist ein weiteres Tochterunternehmen der Energie AG, ebenso die WDL WasserdienstleistungsGmbH, der führende österreichweit tätige Dienstleister im Bereich Wasser- und Abwasser.

Weiters besitzt die AG noch Anteile an der Cogeneration-Kraftwerke Management Oberösterreich GmbH (Anteil: 99,9%), der BBOÖ Breitband Oberösterreich GmbH (Anteil: 50 %), der Energy IT Service GmbH (Anteil: 33,3333 %), der CISMO Clearing Integrated Services and Market Operations GmbH (Anteil: 4,2551 %) und an der VERBUND Hydro Power GmbH (Anteil: 0,4167 %).

Kraftwerke der Energie AG Oberösterreich

Die erste Großwasserkraftanlage der Energie AG Oberösterreich war das Speicherkraftwerk Partenstein bei Kleinzell im Mühlkreis.mit einer Leistung von jährlich 70 Mio. kWh Strom. Während der Bauzeit von 1919 bis 1924 musste für das Speicherkraftwerk ein Stausee angelegt werden. Dazu wurde im Tal der Großen Mühl nördlich von Neufelden eine 17 Meter hohe Staumauer errichtet. Der Stausee Langhalsen, auch als Stausee Neufelden bekannt, ist nach der kleinen Ortschaft Langhalsen benannt, die im Staubereich lag und 1923/24 samt dem ehemaligen Schloss Langhalsen bis auf ein Haus abgerissen wurde.

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Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) in Timelkam

© Energie AG

Seit 2009 liefert das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) in Timelkam mit einer elektrischen Leistung von 405 MW Strom und Fernwärme. Damit begann die Grundlage der heutigen Stromversorgung durch thermo-hydraulischen Verbund. Die Wasserkraftwerke liefern Strom an Oberösterreich, die Steiermark und Salzburg. Jährlich werden rund 1.150 GWh Strom durch sie erzeugt. Weitere 1.400 GWh Strom bezieht die Energie AG Oberösterreich durch Wasserkraftwerke an der Donau, Enns und in den Alpen.

Das Unternehmen setzt auf Wasserkraft und ist bemüht, diese unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Erfordernisse weiter auszubauen. Sonnenkraft wird von der Energie AG bereits seit den 1980er Jahren durch Photovoltaik-Anlagen genutzt. Heute befinden sich insgesamt 84 Sonnenkraftwerke im Kraftwerkspark wie u.a. die Anlagen am Loser und in Eberstalzell. Eine in ihrer Dimension besonders herausragende Photovoltaik-Anlage ist jene am Flughafen Linz.

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