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Binderholz – Europas größter Massivholzverarbeiter

Aktualisiert
Lesezeit
7 min
Die binderholz Zentrale in Fügen
Die binderholz Zentrale in Fügen©Christof Lackner
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Die Binder Beteiligungs AG, zu der eine Vielzahl kleinerer Holzverarbeitungsbetriebe gehört, ist Europas führender Betrieb bei der Holzverarbeitung. Das Familienunternehmen aus Fügen, Tirol belegt im trend TOP 500 Ranking Platz 34. Die Familie Binder gehört zu den 15 reichsten in Österreich.

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FACTS: Binder Beteiligungs AG

trend TOP 500 Ranking: 34

  • Gegründet: 1950/1995

  • Unternehmenssitz: 6263 Fügen, Zillertalstraße 39

  • Mitarbeiter: 6.300

  • Tätigkeiten: Einzel- und Großhandel von Holzprodukten, u.a. landwirtschaftliche Erzeugnisse, Baustoffe und Energie

  • Umsatz (2022): 3,549 Mrd. €

  • Eigentümer: Binder Beteiligungsverwaltung GmbH 100%

  • Management: Reinhard Binder (Vorstandsvorsitzender), Franz Binder (Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden), Matteo Binder

  • Aufsichtsrat (AR):Manfred Pletzer (AR-Vorsitzender), Thomas Bodner (Stellvertreter des AR-Vorsitzenden), Ludwig Obwieser

  • Website: www.binderholz.com

Binder Beteiligungs AG

Das Familienunternehmen binderholz wurde 1950 von Franz Binder sen. als Holzhandelsfirma gegründet. 1957 wurde das erste Eingattersägewerk im Tiroler Ort Fügen erworben. Die Ortschaft Fügen wurde 1963 auch als Stammsitz des Unternehmens auserkoren. Die Menge an Holz, welche verarbeitet werden konnte, erhöhte sich in den darauffolgenden Jahren stetig, bis ein Großbrand 1984 sämtliche Werksanlagen des Unternehmens zerstörte.

Der Wiederaufbau der Sägewerke brachte auch eine gesteigerte Produktionskapazität mit sich. Das Unternehmen begann in den folgenden seine Präsenz in Tirol auszubauen und gleichzeitig auch außerhalb des Bundeslandes zu agieren. So wurde etwa 1989 ein Massivholzplattenwerk in St. Georgen bei Salzburg, sowie 2004 ein Biomasseheizkraftwerk und Pelletswerk in Fügen in Betrieb genommen.

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Die binderholz-Geschäftsführung: Reinhard, Matteo, Natalie, Hans und Franz Binder

© binderholz

2017 erwarb die binderholz Gruppe die deutsche Unternehmensgruppe Klenk Holz und konnte 2022 auch die britische BSW Timber Ltd. in seinen Besitz bringen. Mit der Übernahme Letzterer machte sich binderholz nicht nur zur größten Sägewerksgruppe des Vereinigten Königreichs, sondern konnte sich im Jahr 2022 auch zum europaweit führenden Unternehmen im Segment der Sägewerks- und Massivholzverarbeitungsindustrie krönen.

Die Binder Beteiligungs AG befindet sich zu 100% im Besitz der Binder Beteiligunsverwaltungs GmbH. Auch das Mangement des Unternehmens besteht aus Mitgliedern der Familie Binder. Vorstandsvorsitzender ist seit 13.06.1995 Reinhard Binder (geb. 1954), der von seinem Bruder Franz Binder (geb. 1960) als Stellvertreter unterstützt wird. Auch die nächste Generation ist bereits in die Verwaltung von binderholz integriert durch Matteo Binder (geb. 1979) welcher seit dem 01.01.2014 das Vorstandstrio komplettiert.

Zu der Binder Beteiligungs AG gehören heute eine Vielzahl an Firmen, die alle durch die Arbeit mit dem Rohstoff Holz verbunden sind. Die Familie Binder, angeführt von Franz, Reinhard und Matteo Binder, gehört zu den reichsten in Österreich. Im trend. Ranking der 100 reichsten des Jahres 2023 liegt die Familie mit einem Vermögen von rund 3,7 Milliarden Euro auf Rang 13.

Produktpalette – Holz als Bau- und Heizmaterial

Binderholz verarbeitet an über 22 Standorten in Europa und den USA Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Vorwiegend wird dabei Fichte verwendet, allerdings findet sich auch Holz von Kiefern, Tannen, Lärchen, Zirben, Douglasie sowie Southern Yellow Pine im Sortiment.

Schwerpunkt des Unternehmens ist das Angebot des Rohstoffs Holz für den industriellen und gewerblichen Bereich. Schnittholz als weltweit häufigst eingesetzter Werkstoff steht dabei klar im Zentrum der Produktion. Unter diesen Begriff fallen etwa Balken, Holzbretter, Leisten und Furniere, die etwa beim Hausbau eingesetzt werden können. Auch Profilhölzer zur Verkleidung von Fassaden und Innenräumen, sowie eigens für die Bebauung von Gärten produzierte Hölzer werden durch binderholz vertrieben.

Das Familienunternehmen bietet zudem bereits bearbeitete Holzprodukten, etwa Hobelware, gefertigt nach spezifischen Kundenwünschen an.

Sämtlicher Abfall, der bei der Herstellung der Holzprodukte anfällt, wird recycelt und etwa zu Pressspanprodukten, Paletten, -klötzen oder -platten weiterverarbeitet. Säge- und Hobelspäne werden zudem auch zu Pellets oder Briketts verarbeitet, die zum Heizen eingesetzt werden können. binderholz vertreibt diese als 100% Biobrennstoffe, die gegenüber dem Heizen mit anderen Stoffen deutliches CO2 – Einsparungspotenzial, sowie einen wesentlichen Preisvorteil liefern. Zuletzt können die Abfallprodukte, sobald sie mehrfach entstaubt wurden, noch als Einstreu für Pferde genutzt werden

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2017

1.100

k.A.

2018

1.100

0,0

2019

1.381

25,55

2020

1.603

16,08

2021

2.256

40,79

2022

3.549

57,26

Umsatzentwicklung Binderholz 2017 - 2022

Hausbau mit binderholz

Das Familienunternehmen ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Holzhausbau. Zahlreiche internationale Großprojekte, etwa das Sege Parkhaus in Malmö (Schweden), ein 18.000 m2 großes, sechs Stockwerke hoch Parkhaus mit Platz für 621 Autos, wurde mit binderholz umgesetzt.

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Sege Parkhaus in Malmö

© Binderholz

In Cleveland, Ohio, wird ein 9-geschoßiges Wohngebäude mit 288 Wohneinheiten und einem integrierten Shopping-Center als größtes Massivholzprojekt in den USA errichtet. In Saint-Denis, Frankreich wurde das Businesscenter 'Curve' gebaut. Auf der Gesamtfläche von 24.400 m² verteilen sich Büroräumlichkeiten, ein Restaurant, ein Fitnesscenter und vieles mehr. Und im im Londoner Stadteil Hackney wurde das Bürogebäude Orsman Road 6 in Hybridbauweise errichtet.

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Das Businesscenter "Curve" in Saint-Denis

© Binderholz

Für den Hausbau bietet binderholz mit b_solution eine Systemlösung an, die den Bau enorm beschleunigt. Dabei wird in der Planung mit digitalen Zwillingen gearbeitet. Das Unternehmen verwendet dabei vorgefertigte Systemkomponenten, die vom Kunden individualisiert und angepasst werden können. Der digitale Zwilling, der neben grundlegenden Informationen und Bauplänen auch ein 3D-Modell beinhaltet, bietet dann die Basis, aufgrund dessen ein genauer Kostenvoranschlag für das Bauprojekt erstellt werden kann und die benötigten Teile hergestellt werden können.

Wesentlicher Innovationspunkt dieses Systems ist das Sanitärmodul b_box, in dem sämtliche haustechnisch notwendigen Installationen verbaut sind, wodurch der Arbeitsaufwand auf der tatsächlichen Baustelle minimiert wird.

Zudem stellt binderholz auch für andere Unternehmen Fertigteile her. Brettsperrholz Platten (BBS) sind dabei ein begehrter moderner Baustoff, da sie hohe Lasten tragen können, brandsicher sind, relativ schnell verbaut werden können und dabei auch noch gegenüber Schall und Kälte isolierend wirken. binderholz hat dadurch bereits international innovative Gebäude aus Holz nach dem Zero-Waste-Prinzip errichtet

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2017

2.530

k.A.

2018

2.750

8,70

2019

2.790

1,45

2020

2.923

4,77

2021

3.054

4,48

2022

6.300

106,29

Mitarbeiterentwicklung Binderholz AG 2017 - 2022

Österreichs größte Unternehmen

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