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Vor Buffett-Rückzug: Dunkle Wolken über Berkshire Hathaway

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 © 2005 Getty Images

Warren Buffett, legendärer Investor, Berkshire Hathaway Chef und einer der reichsten Menschen der Welt.

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Die Papiere des US-Konglomerats schneiden im Vergleich zum S&P 500 so schlecht ab wie seit 1990 nur einmal – zu Beginn der Corona-Pandemie. Im aktuellen Quartalsbericht wird vor den Folgen des US-Zollstreits gewarnt.

Die Ära der Investorenlegende Warren Buffett neigt sich dem Ende zu – und die Märkte reagieren spürbar darauf. Seit Anfang Mai haben die Aktien von Berkshire Hathaway rund 14 Prozent an Wert verloren und damit laut einer Analyse der Financial Times so stark wie seit Jahrzehnten kaum gegenüber dem S&P 500 nachgegeben. Lediglich zu Beginn der Covid-19-Pandemie war die Underperformance stärker. Damals bauten viele Anleger:innen ihre Aktienbestände ab. Davon waren vor allem die Kernbeteiligungen von Berkshire - Versicherungen und Finanzunternehmen - stark betroffen.

Der aktuelle Rückgang begann, nachdem der 94‑jährige Buffett angekündigt hatte, die Konzernführung an seinen langjährigen Stellvertreter Greg Abel zu übergeben, voraussichtlich zu Jahresende. Während der US-Leitindex im selben Zeitraum um elf Prozent zulegte, trennten sich zahlreiche Anleger von Berkshire-Papieren – trotz robuster Quartalsergebnisse in Sparten wie Eisenbahn, Versorger und Industrie.

Analyst:innen sprechen von einer möglichen Neubewertung der „Buffett‑Prämie“, die den Aktienkurs jahrzehntelang gestützt hat. Buffett stoppte im Mai Aktienrückkäufe, weil er die Bewertung für zu hoch hielt, und baute Beteiligungen – darunter große Apple‑Bestände – ab. Laut Financial Times fließt Kapital verstärkt in wachstumsstarke Technologiewerte, während Berkshire zuletzt als konservativer Hafen diente. Beobachter:innen verweisen auf frühere Phasen, in denen Buffett in überhitzten Märkten abwartete – eine Strategie, die sich oft erst im Nachhinein auszahlte. Der jüngste Kursrückgang könnte den Investor jedoch bald wieder zu Rückkäufen bewegen.

Die Aussichten der Aktienexperten von Berkshire Hathaway sind zudem angesichts des US-Zollstreits düster. „Es ist durchaus möglich, dass sich nachteilige Folgen für die meisten, wenn nicht alle unserer operativen Geschäftsbereiche sowie für unsere Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen ergeben“, heißt es im aktuellen Quartalsbericht. „Spannungen infolge neuer internationaler Handelspolitik und Zölle“ hätten in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich zugenommen, und noch könne das Konglomerat nicht zuverlässig abschätzen, wie sehr die Verfügbarkeit von Produkten, die Kosten und Effizienz der Lieferketten und die Nachfrage beeinträchtigt werde.

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