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Kurseinbruch bei Europas Rüstungsaktien

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©IMAGO / Bihlmayerfotografie
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Kolportierte Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland haben zu einem Einbruch europäischer Rüstungsaktien geführt.

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Zu Wochenbeginn sind europäische Rüstungsaktien wegen möglicher Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland stark unter Druck geraten. Der Titel des deutschen Panzerproduzenten Rheinmetall gab um vier Prozent nach. Der Softwareentwickler im Rüstungsbereich, Hensoldt, rutschte sogar um acht Prozent nach unten. Ebenso der Motorenhersteller für Panzer, die deutsche Renk AG. Aber auch der französische Elektronikkonzern im Verteidigungssektor, Thales, knickte um 3,5 Prozent ein.

Ausblick

Die Analysten bleiben jedoch für den europäischen Verteidigungssektor bullish. So hat etwa die deutsche Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe am Montag das Kursziel von Rheinmetall von 1.800 auf 2.200 Euro angehoben. Der Umbau der Autozuliefersparte zum Rüstungsbereich wird vorangetrieben. Laut einem Bericht des Handelsblatts plant der Konzern, dass am Standort Neuss künftig auch Lynx-Schützenpanzer und Panzerhaubitzen zu fertigen.

Auch der italienische Rüstungskonzern Leonardo ist auf Wachstumskurs. Die Auftragseingänge schossen im ersten Quartal um 20 Prozent auf sieben Milliraden Euro in die Höhe. Durch eine Allianz mit dem britischen KI-Spezialisten Faculty AI werden KI-gestützte Erkennungssysteme für militärische Verteidigungs- und Angriffsoperationen entwickelt.

Aufgeschreckt durch mögliche Friedensgespräche realisieren Anleger nach den starken Kursanstiegen bei Aktien der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie teilweise ihre Gewinne. Die Gewinnmitnahmen könnten nach der außergewöhnlichen Kursrally in den kommenden Tagen noch anhalten. Die Aussicht auf Milliarden-Aufträge zur Stabilisierung des Friedens und Sicherung von NATO-Außengrenzen dürfte den Unternehmen aber auf Jahre hinaus stabile Erträge bescheren. Längerfristig ausgerichtete Anleger halten ihre Papiere. Mittlerweile ist die Aufnahme von Rüstungsaktien bei Fondsgesellschaften wie DWS oder Allianz Global Investors auch in ESG-Fonds möglich. Andere Fondsgesellschaften, wie etwas Swisscanto prüfen ebenfalls eine Zulassung von Rüstungsaktien für ESG-Fonds. Aus diesen Veranlagungen würden dann hunderte Milliarden Euro in die Rüstungsindustrie fließen.

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